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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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gehe ich zur Bar und schaue dahinter. Der Kühlschrank ist noch da. Ich öffne ihn, hole zwei Flaschen Bier heraus, mache sie auf und kehre zu Frey zurück. »Hier.«
    Ich weiß, dass er nicht gern Bier trinkt – er hat mir einmal gesagt, er sei eher der Mann für Wein. Dennoch nimmt er die Flasche und führt sie zum Mund. Er trinkt gierig und beäugt mich dabei. Sobald er die Flasche abgesetzt hat, fragt er: »Trinkst du nicht mit?«
    Nach dem, was vorgestern Nacht mit Dan passiert ist? Gut möglich, dass ich nie wieder einen Tropfen trinken werde. Doch statt ihm das zu sagen, weise ich mit einer ausladenden Geste auf die Bar. »Warum hast du nicht schon längst deine menschliche Gestalt angenommen? Dann hättest du wenigstens etwas zu trinken gehabt.«
    Frey leert die Flasche. »Ich wollte bereit sein, falls irgendjemand außer dir hier auftaucht. Ich dachte, der Anblick eines Panthers könnte Besucher abschrecken.« Er reicht mir die leere Flasche und greift nach der zweiten. »Wenn du das nicht willst …«
    Ich gebe sie ihm. »Besucher? Ich habe dir doch gesagt, dass da draußen eine unsichtbare Wand ist. Mehr braucht es wirklich nicht, um Besucher abzuwimmeln.«
    Frey zieht eine Augenbraue hoch. »Und ich habe dir gesagt, dass ich davon nichts wusste.«
    Ich ziehe mir einen Stuhl heran und setze mich. Er kippt das zweite Bier ebenso gierig herunter wie das erste. Während ich ihm dabei zusehe, erwacht dieses »Hier stimmt was nicht«-Gefühl mit voller Wucht wieder zum Leben. Aber jetzt weiß ich genau, was nicht stimmt. »Hast du gerade gesagt, dass du seit gestern Nacht hier bist?«
    Er nickt.
    »Und dass Williams dich geschickt hat, damit du auf mich wartest? Hat er dir gesagt, warum ich hier bin?«
    »Vermutlich, weil er dich aus irgendeinem Grund aus dem Weg haben will.«
    »Meinst du?«
    Frey beobachtet die Emotionen, die sich auf meinem Gesicht spiegeln. Wir haben keine geistige Verbindung mehr miteinander – die habe ich zerstört, als ich vor ein paar Monaten von ihm getrunken habe. Doch er hat die Instinkte eines Tieres und spürt meinen Zorn und meine Verwirrung trotzdem.
    »Vielleicht will er dich damit nur schützen«, sagt er schließlich. »Es gibt Gerüchte, dass irgendjemand in der übernatürlichen Gemeinschaft für Ärger sorgen will. Mächtigen Ärger. Williams will dich vermutlich da heraushalten.«
    »Das ›vermutlich‹ kannst du dir sparen.« Zornig stehe ich auf und stoße den verdammten Stuhl aus dem Weg. Ich wünschte, es wäre Williams, dem ich diesen Schubs versetze. »Mir hat er praktisch dasselbe gesagt, bevor er mich mit einem einzigen Wink seiner allmächtigen Hand von zu Hause verbannt hat. Er will mich bei der großen Hexenjagd nicht dabeihaben.«
    »Hexenjagd? Du weißt also davon?« Er klingt überrascht.
    »Ich nehme an, jeder außer mir wusste davon. Williams glaubt, ich könnte dabei keine Hilfe sein. Er glaubt, ich würde alle anderen in Gefahr bringen. Ich kann es nicht fassen, dass er mich gezwungen hat, vom Spielfeldrand aus zuzusehen, während mein Freund in Gefahr ist.«
    »Vielleicht gerade deshalb, weil dein Freund in Gefahr ist«, sagt Frey ruhig. »Die Hexe muss um jeden Preis aufgehalten werden. Du hast einen starken Beschützerinstinkt, wenn es um Leute geht, die du magst.«
    »Du meinst, es könnte sein, dass Culebra zugunsten des übergeordneten Wohls geopfert werden muss? Das ist Schwachsinn, und das weißt du auch. Williams glaubt, dass Culebra mit den Hexen zusammenarbeitet. Ich weiß, dass das nicht stimmt.« Ich gehe erregt auf und ab. »Ich bin ziemlich sicher, dass mir diese Hexe eine Botschaft gesandt hat. Gleich nachdem ich gegen diese verdammte Wand geknallt bin. Sie hat gesagt, ich könne ihm nicht helfen und ich solle weggehen.«
    Sobald ich das ausgesprochen habe, macht es in meinem Gehirn Klick . »Warum sollte sie versuchen, mich von hier fernzuhalten?« Ich bleibe stehen, drehe mich um und sehe Frey an. »Was glaubt Williams denn, wo diese magische Megaparty stattfinden soll?«
    Frey sieht aus, als überlege er, ob er darauf antworten sollte. Ich gehe einen Schritt auf ihn zu und funkle ihn an. »Sag es mir lieber gleich. Ich kann an diesem menschlichen Körper eine Menge Schaden anrichten, bevor du dich wieder in einen Panther verwandeln kannst.«
    Das ist eine leere Drohung, und Frey weiß das sicher, doch so hat er die Chance, mir zu antworten, ohne sich dabei vorkommen zu müssen, als verrate er Williams. Eine solche Drohung von einem

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