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Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition)

Titel: Dunkle Küsse: Ein Vampirthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne C. Stein
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Angst und Adrenalin durch meinen Körper. Was habe ich da auf den Plan gerufen?
    Das Rascheln wird lauter, als bereite sich etwas vor – worauf? Ich höre ein leises, unheilvolles Knurren. Verwandelt sich die unheimliche Präsenz vielleicht gerade in ein Monster, das sie aus meinen persönlichen Alpträumen zusammenstrickt?
    Sollte ich fliehen? Noch während mir dieser Gedanke durch den Kopf geht, merke ich, dass ich das gar nicht kann. Ich stehe da wie festgenagelt. Ich zwinge mich, vorwärts zu gehen, auf die Bar zu. Was auch immer da ist, ich werde mich ihm stellen. Ich hebe einen Stuhl hoch und halte ihn über meinen Kopf. Meine Reflexe scheinen sich zu bloßer menschlicher Geschwindigkeit verlangsamt zu haben. Die Angst hat sogar den Vampir vertrieben.
    »Komm raus, Drecksack. Ich warte auf dich.«
    Das Rascheln wird lauter, wirkt nun beinahe konzentriert. Doch das Ding zeigt sich immer noch nicht.
    Da kommt mir ein Gedanke. Vielleicht hat es ebenso viel Angst vor mir wie ich vor ihm.
    Oder es will, dass ich genau das denke. Dass ich unvorsichtig werde und noch näher komme, so dass ich seinem Angriff hilflos ausgesetzt bin.
    Meine Kopfschmerzen sind zurück. Ich kann nicht mehr lange warten, wenn ich Culebra noch vor der Hexenstunde finden will. Bis hierher bin ich ja mehr oder weniger unversehrt gekommen. Also kann ich ruhig alles auf eine Karte setzen.
    Ich packe den Stuhl noch fester und öffne den Mund, um ein Geheul auszustoßen wie eine Banshee. Wenn mir nichts anderes übrigbleibt, werde ich das verdammte Ding eben zu Tode erschrecken.
    Ein Kopf lugt über den Rand der Bar hervor, und eine Hand wedelt verzweifelt in der Luft herum. »Verdammt noch mal, Anna. Lass mir doch einen Augenblick Zeit. Ich versuche, mir wenigstens die Hose anzuziehen.«
    Der Stuhl fällt klappernd zu Boden. »Frey?«
    Er verschwindet wieder, und ich höre das kurze, ratschende Geräusch eines Reißverschlusses. Dann steht er auf und hebt beide Hände. »Ich bin es, okay? Immer mit der Ruhe.«
    Immer mit der Ruhe? »Was zum Teufel tust du hier?«
    Daniel Frey kommt hinter der Bar hervor, barfuß und mit nacktem Oberkörper. Und grinsend.
    »Williams hat mich geschickt. Ich habe hier auf dich gewartet.«

Kapitel 28
    I ch weiß nicht, welche Frage ich zuerst stellen soll, also platze ich mit allen auf einmal heraus: »Wie bist du hierhergekommen? Wie lange wartest du schon? Warum hat Williams dich geschickt? Was sollst du hier machen?«
    Er hebt den Stuhl auf, den ich fallen gelassen habe, stellt ihn hin, setzt sich rittlings darauf und stützt die Arme auf die Rückenlehne. »Ich bin hierhergekommen wie jede andere Katze auch, auf weichen kleinen Pantherpfoten. Ich bin seit gestern Nacht hier. Wäre nett von Williams gewesen, wenn er erwähnt hätte, dass es hier nichts zu essen gibt. Ich musste jagen, und hier in der Gegend gibt es nicht viel zu holen. Hast du schon mal versucht, einen Kojoten zu essen?« Er tut so, als würde er etwas Ekelhaftes ausspucken.
    »Warum bist du hier? Was hat Williams dir gesagt?«
    Frey zuckt mit den Schultern. »Er hat mir keine genauen Befehle erteilt. Er hat nur gesagt, dass ich dich im Auge behalten soll.«
    »Aber wie bist du an der Wand vorbeigekommen?«
    Er grinst. »Wand? Was für eine Wand? Was auch immer dir im Weg war, ist offenbar so konstruiert, dass es Menschen und Vampire abhält. Aber keine Wildtiere.«
    »Woher hast du die Klamotten?«
    Er weist mit dem Daumen auf die Bar. »Die hab ich dahinten gefunden. Ich weiß nicht, wer sie da liegengelassen hat, ich wünschte nur, derjenige hätte auch etwas zu essen dagelassen. Was gäbe ich nicht alles für einen großen, saftigen Burger.«
    Seine Antworten sind einstudiert und glatt. Ich bin ja froh, dass Frey hier ist und nicht die gesichtslosen Monster, die mir meine Phantasie vorgegaukelt hat, aber trotzdem stimmt hier irgendetwas nicht.
    »Hast du versucht, mir Angst zu machen, gerade eben draußen auf der Straße?«
    Er runzelt die Stirn. »Ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Komm schon. Hast du irgendeine Art bösartiger Energie ausgesandt?«
    Er schüttelt den Kopf. »Bösartige Energie? Das klingt ein bisschen sehr dramatisch, oder? Es tut mir leid, Anna, da überschätzt du meine Fähigkeiten. Alles, was ich gefühlt habe, seit ich hier bin, sind Hunger und Durst. Auch jetzt noch. Du hast nicht zufällig etwas zu essen mitgebracht?«
    Nun schüttele ich den Kopf. »Vampire brauchen nichts zu essen, schon vergessen?«
    Trotzdem

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