Dunkle Leidenschaft - Shadows of Love (German Edition)
die letzten Tage an, ohne dass ich es geschafft habe, sein verschlossenes Herz zu öffnen. Ich habe noch so viel zu tun, der dritte Raum – die Klinik – ist nicht annähernd fertig, daher möchte ich auch am Wochenende arbeiten. Das lenkt mich wenigstens von meinem Frust ab.
»Nichts da!« Beim gemeinsamen Frühstück schaut mich Nathan streng an. »Wir machen heute einen Ausflug.«
»Aber ich muss …«
Seine Brauen heben sich. »Du widersprichst deinem Auftraggeber?«
»Okay, wo geht es hin?« Ich freue mich riesig, etwas mit ihm zu unternehmen.
»Das soll eine Überraschung sein. Zieh dir einfach was Bequemes an.«
»Sind Jeans und Sneaker okay?«
»Perfekt.«
Eine halbe Stunde später fahren wir in seinem BMW los. Als ich Nathan mustere, ist mir klar, warum wir nicht den auffälligen Porsche oder den Bentley nehmen. Offensichtlich möchte er unerkannt bleiben. Oder möchte er nicht mit mir zusammen gesehen werden? Ich hoffe, er versteckt sich nur, damit er mit mir ungestört den Tag genießen kann und nicht von »Groupies« belagert wird.
Er trägt ebenfalls eine Jeans, dazu einen schwarzen Kapuzenpullover und eine Sonnenbrille, obwohl es heute nur wenige Strahlen durch die Wolken schaffen. Angesichts seines legeren Outfits wummert mein Herz, und ich fühle mich wie siebzehn.
Da es ein frischer Tag ist, habe ich mir ein Tuch um den Hals geschlungen. Auch, um zu verdecken, was ich darunter trage: sein Halsband. Die eingestanzten Worte gehen mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich gehöre Nathan … Wenn es doch so wäre!
Nach einer einstündigen Fahrt durch die wunderschöne Landschaft des Nationalparks, vorbei an Seen und Hügeln, erreichen wir einen Ort, in dem ein Fest stattfindet. Zahlreiche Autos stehen auf einem großen Parkplatz, Leute strömen zu einem beleuchteten Zelt, Musik ist zu hören.
»Fun Fair« steht auf einem bunten Plakat.
»Ich hoffe, das ist was für dich«, sagt Nathan, als er das Auto abstellt.
»Ich war seit Jahren auf keinem Jahrmarkt. Was für eine tolle Überraschung!«
Grinsend zieht er sich die Kapuze über den Kopf, setzt die Sonnenbrille auf und nimmt meine Hand. »Ich auch nicht, daher mach dich darauf gefasst, dass ich alle Fahrgeschäfte ausprobieren möchte.«
Eine Geisterbahnfahrt, zwei Achterbahnen, einen Autoskooter und ein uriges Karussell später stehen wir an einer Bude und essen Hot Dogs, obwohl sich mein Magen noch immer dreht. Nathan machen die wilden Kurven und das hohe Tempo nichts aus. Er hatte in der Achterbahn den größten Spaß und gönnt sich als Nachtisch Schokoladenfrüchte, obwohl wir zwischendurch bereits Popcorn und Mandeln genascht haben.
»Du bist ja ein wahrer Adrenalin-Junkie«, sage ich grinsend und schwebe wie auf Wolken. Was für ein schöner Tag! So viel Spaß hatte ich ewig nicht mehr.
»Ich liebe den Geschwindigkeitsrausch. Und jetzt Mund aufmachen.« Er schiebt mir eine Erdbeere zwischen die Lippen, und ich genieße den süßen Geschmack. Schon folgt seine Zunge, und so stehen wir eng umschlungen mitten unter Fremden und küssen uns wie Teenager.
Seine Hand schlüpft zu meinem Hals und unter das Tuch, dann reißt er ungläubig die Augen auf. »Du trägst mein Halsband!«
Lächelnd zucke ich mit den Schultern und verliere mich in seinem strahlenden Blick.
»Ich könnte dich auf der Stelle vernaschen«, flüstert er in mein Ohr. »In deiner Gegenwart bin ich sowieso fast ständig hart.«
»Ich könnte Abhilfe schaffen«, säusle ich und muss mich gleichzeitig beherrschen, nicht in seinen Schritt zu fassen. »Das muss wirklich unangenehm sein.«
»Du bist ja ein richtiges Biest, Mia!« Spielerisch beißt er in meinen Nacken. »Na warte, du bist heute noch fällig.« Danach nimmt er meine Hand und zieht mich zu einer Schießbude. »Aber zuerst müssen wir noch eine Trophäe erbeuten. Was willst du haben?«
Grinsend deute ich auf das große weiße Stofftier, das von der Decke baumelt.
»Was muss ich tun, um das Riesenkaninchen zu gewinnen?«, fragt Nathan den Budenbesitzer.
»Sie müssen mit zwanzig Schuss die hier alle treffen.« Der Alte deutet auf eine Reihe Metallhäschen, die an der Rückwand der Bude ihre Runden drehen. Ich würde bestimmt kein einziges erwischen.
»Okay, ich versuch’s.«
»Im Hasenflachlegen hast du ja Erfahrung«, murmele ich, woraufhin er mir einen amüsierten Blick zuwirft.
Nathan bezahlt, lässt sich ein Gewehr geben, zieht sich die Kapuze vom Kopf und drückt mir die Sonnenbrille in die
Weitere Kostenlose Bücher