Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
dennoch fühlte sie, dass es für die zwei anscheinend weniger schlimm war. Brody genoss es sichtlich, Delwyns Untergebenen zu spielen. Für den jungen Mann hatte er sich sogar die Brustwarzen piercen lassen. Zwischen den silbernen Ringen hing eine feine Kette, an der Delwyn immer zog, wenn sein Sklave zu wenig Gehorsam zeigte. Die beiden verloren sich ganz in ihrem erotischen Spiel, und Tracy hoffte, dass sie dadurch ihre eigentliche Aufgabe nicht vernachlässigten.
James führte Tracy zur Bar, wo er sich seine Sonnenbrille aufsetzte und dann einen „Blue Moon“ bestellte. Tracy wollte erst aufbegehren, weil James nicht an sie gedacht hatte, aber als er ihr den bläulichen Drink hinschob, runzelte sie die Stirn. „Trinkst du nichts?“
„ Vielleicht später“, brummte er, ohne ihr in die Augen zu sehen. Stattdessen ließ er den Blick über die Menge gleiten.
„ Na klar, ich soll das Gift testen.“ Sie würde in diesem Laden gewiss nichts zu sich nehmen.
Plötzlich lehnte sich der Barkeeper mit dem bronzefarbenen Teint über die Theke und flüsterte Tracy ins Ohr: „Ich denke, dein Herr hat andere Vorlieben.“
Sofort riss James Tracy in seine Arme, so als wollte er sie beschützen. Da sie beide immer noch standen, landete ihr Kopf an James’ Brust. Sie ergriff die Gelegenheit, um einen tiefen Atemzug von seinem Duft zu nehmen. Was benutzte James nur für ein Aftershave? Er roch himmlisch! Dabei stützte sie sich an seinen nackten Armen ab. Zum ersten Mal bekam sie die Chance, das keltische Tribal-Tattoo auf seinem rechten Oberarm genau zu betrachten. Das verschnörkelte Muster gefiel ihr. Verträumt fuhr sie mit einem Finger über die feinen Linien.
„ Hey, Süßer …“ Abwehrend hob der junge Mann hinter der Bar seine Hände. „Keine Sorge, deine Quelle interessiert mich nicht, aber falls du Lust auf mich hast …“ Er zwinkerte James zu und streckte ihm eine Hand hin. „Mein Name ist Leon. Von dir hat man ja schon einiges gehört. Du musst Bane sein, der …“
James schenkte Leon durch seine leicht getönte Brille einen so finsteren Blick, dass dieser sofort verstummte. Ohne Tracy loszulassen, knurrte der Jäger: „Ich bin bestens versorgt, danke.“
Auf einmal dämmerte es Tracy: Nein, James kann doch nicht auch schwul sein? Kennen ihn vielleicht deshalb so viele hier, weil er im Klub seinen Neigungen nachgeht? Sie war verflucht.
Leon ließ nicht locker. Er zog sich auf die Theke und räkelte sich lasziv vor James auf der polierten Oberfläche. Der junge Mann besaß einen schlanken und sehr ansehnlichen Körper. Da er, so wie James, ebenfalls ein ärmelloses Shirt trug, lieferte Leon ein beeindruckendes Schauspiel seiner Muskeln, als er sich über den Tisch vor und zurück zog. Ungeniert drückte er seine Lenden auf die harte Platte und bog den Rücken durch, wobei er James anzüglich grinsend fixierte. „Na, kannst du mir wirklich widerstehen, Süßer?“
Tracy fühlte die negative Energie, die James ausstrahlte. Er stand anscheinend kurz davor, den Barkeeper mit seinen Kurzschwertern zu filetieren. Sie spürte, wie sich seine Hände in ihrem Rücken zu Fäusten ballten.
„ Weißt du, Bane“, zwitscherte Leon, „du erinnerst mich an meinen jungen Liebhaber. Du siehst ihm sehr ähnlich. Sein Mund ist ebenso sinnlich wie deiner. Aber ich stehe auch auf reifere Männer.“
„ Welchen Teil von NEIN verstehst du NICHT ?“, brüllte James.
Tracy ärgerte sich über ihn, weil er sich von Leon so provozieren ließ, obwohl James ihr sieben Jahre an Erfahrung voraushatte, immerhin war er schon zweiunddreißig.
Er muss schwul sein , überlegte sie. James ist ein Schwuler, der nicht dazu steht. Die reagieren meistens so ungehalten. Anders konnte sie sich sein Verhalten nicht erklären. Oder er war bi, diese Möglichkeit bestand auch noch. Immerhin waren seine Blicke im Aufzug sehr vielsagend gewesen.
Als ob sie auf ihren Einsatz gewartet hätten, schlenderten Delwyn und Brody an die Bar. „Hey, Leon“, sagte der Halbdämon. „Lust auf ne geile Session zu dritt?“
Interessiert richtete sich der Barkeeper auf und musterte Brody, der demütig den Kopf gesenkt hielt, wie es sich für einen Untergebenen gehörte. Dann starrte Leon auf Delwyn. „Wie siehst du denn aus, Halbblut, denkst du, dich erkennt hier keiner?“
„ Ja, das hoffe ich tatsächlich.“ Delwyn fuhr sich durch sein schwarz gefärbtes Haar, das normalerweise hellbraun war. „Wir sind einfach schon zu lang befreundet,
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