Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
haben wollten, aber Marks Vater hatte mit seinem Leben bezahlt und Alan musste derzeit mit einem schweren Trauma zurechtkommen.
Sie haben mir nie erzählt, was in der Unterwelt genau passiert ist. Immer werde ich geschont, dabei habe ich gezeigt, dass ich auch etwas draufhabe. Tracy konnte sich auch so vorstellen, was vorgefallen war, Dämonen waren grobe und brutale Kreaturen, die vor nichts zurückschreckten. Die schaurigen Exemplare, die sie im Nightcrawlers getroffen hatte, bestätigten ebenfalls ihren Eindruck.
Ich gaukle den Kindern eine heile Welt vor , überlegte sie, als ihr Blick wieder auf den Umschlag des Buches fiel, das sie di e ganze Zeit gestreichelt hatte. Aber auch die gute Seite musste Wesen haben, die ihnen im Kampf zur Seite standen, sonst bliebe das Gleichgewicht nicht gewahrt. Vielleicht gab es so etwas wie Elfen und Engel? Urpl ötzlich fiel ihr ein Erlebnis aus ihrer Vergangenheit ein, an das sie schon lange nicht mehr gedacht hatte: An einem ihrer schwärzesten Tage, an dem sie beinahe adoptiert worden wäre, aber doch wieder keine neuen Eltern gefunden hatte, erschien ihr ein Mann. Aus dem Nichts war er vor ihr aufgetaucht und hatte ihr tröstend die Hand auf den Kopf gelegt. Sie erinnerte sich an seine Augen, weil sie wunderschön gewesen waren, wie sein ganzes Gesicht. Eine leuchtende Aura hatte die nebulöse Erscheinung umgeben, die sich als ein „Wächter“ vorstellt e. Ihr Schutzengel! Da s ie sich seine Existenz nicht anders erklären konnte, hatte sie sich in ihrer kindlichen Vorstellung einen der vielbeschworenen Wegbegleiter ausgemalt, der über sie wachte. Doch niemals hatte sie seine Worte vergessen: „Ich hole dich hier heraus, Tracy.“ Kurz danach war sie vom Templerorden entdeckt und aufgenommen worden.
Schade, ich habe nichts mehr von dieser Lichtgestalt gesehen. So sehr ich es mir auch gewünscht habe, sie würde mich wieder besuchen, aber ich weiß, dass ich mir nichts eingebildet habe. Die Kälte kroch über Tracys Rücken und sie stellte überrascht fest, dass sie anscheinend schon länger vor dem Eingang stand. Ihre Kleidung war auch nicht besonders geeignet für einen herbstlichen Spaziergang, denn sie hatte nur einen Minirock und Stöckelschuhe ausgewählt, jetzt fühlten sich ihre Füße an wie Eisklumpen. Sie klemmte sich den kleinen Stapel B ücher wieder unter den Arm und drückte die Glastür auf, um hereinzuschlüpfen. Entweder brauchte sie nun ein Bad oder eine heiße Schokolade.
Zitternd trat sie in den Vorraum, der menschenleer im Halbdunkel lag, nur der momentan unbesetzte Arbeitsplatz des Wachmanns am Empfang war spärlich beleuchtet. Wenigstens war es hier warm, wenn das nüchterne Foyer mit seinem Linoleumduft auch sonst keine besonders einladende Atmosphäre verbreitete.
Tracy verweilte kurz am Tresen, an dem eine große Werbetafel mit dem Slogan für die Wach- und Schließgesellschaft hing, die ihnen als Tarnung diente. Nun kam auch endlich die Sicherheitskraft mit einer dampfenden Tasse aus dem Hinterzimmer; Tracy hatte sich schon gefragt, wieso das Hauptquartier so wahllos jedem Besucher offenstand.
„ Hallo, Miss Tracy“, nuschelte der schwer bewaffnete „Portier“ und trank schnell einen Schluck seines eigentlich noch recht heißen Kaffees. Er verbrannte sich bestimmt die Lippen, ließ sich aber nichts anmerken. Tracy wusste, dass der Security-Mitarbeiter einen fehlenden Schneidezahn vor ihr versteckte, denn er hatte panische Angst vor dem Zahnarzt.
„ Hallo, Harris.“ Ein kurzer Blick auf die Kopie des Dienstplans auf dem Schreibtisch verriet ihr, dass Bruce Marsham von der C-Schicht den Nacht dienst in der Computerzentrale schob. Sie lächelte und beschloss, kurz bei ihm vorbeizugehen, denn sie mochte den Kollegen, obwohl er nicht halb so attraktiv war wie James. Dafür hatte er ein sonniges Gemüt, das sie ganz sicher von ihren trübsinnigen Gedanken ablenken würde.
James … Da war er wieder. Spätestens seit ihrem prickelnden Stelldich ein in dem Dämonenklub, war er ständiger Gast in ihrem Kopf. Reiss dich zusammen, Tracy! Doch als sie die breite Treppe hinaufging, grübelte sie schon wieder darüber nach, warum sich ihr neuer Partner so distanziert verhielt. Erst beim Büro angekommen, tauchte sie wieder auf und streckte den Kopf zur Tür herein.
„ Hallo, Bruce. Wie ist die Lage?“, erkundigte sie sich bei dem Mann, der gelangweilt vor dem Monitor saß. Sie betrachtete den Arbeitsplatz immer mit ein bisschen Wehmut, da
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