Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
natürlich vom Schreibtisch aus.
„ Kann ja sein, dass er gemeinsame Sache mit den Dämonen macht“, murmelte Mark in die Stille, als suchte er ebenso nach einer möglichen Erklärung wie anscheinend alle anderen. Es schweiften ratlose und prüfende Blicke hin und her, Delwyn – aber auch James – bekamen das Misstrauen der anderen hauptsächlich zu spüren.
Plötzlich meldete sich Alan zu Wort, er drehte sich zu den Männern um, nachdem er mit Tracy Kevin vorerst verbunden hatte, und sagte sarkastisch zu Mark: „Du hast die Möglichkeit vergessen, dass Colin von Außerirdischen kontrolliert wird. Es bringt doch gar nichts, wenn wir uns hier gegenseitig verdächtigen. Wenn die Dämonen Zwietracht säen wollen, um uns zu schwächen, haben sie ihr Ziel bereits erreicht.“
In diesem Moment kam der Kollege mit Colin Seymour über den Gang gehastet. Der Leiter der Londoner Templer-Division trug eine gestreifte Pyjamahose, die ständig über seinen Bauch rutschte, darum hielt er sie fest. Sein Gesicht war schon von der Anstrengung rot, mit dem hochge wachsenen Mitarbeiter Schritt zu halten, aber jetzt fing er Tracys schmun zelnden Blick auf und errötete noch mehr. Es war ihm wohl klar, dass er zwischen den knackigen Kerlen, die mitunter noch weniger am Leib hatten als er, nicht gerade eine Augenweide war.
„ Sie sind also der Meinung, dass der Alarm außer Kraft gesetzt wurde?“, fragte er mit möglichst autoritär klingender Stimme und fuhr sich durch das schüttere Haar. Tracy spürte, dass er heftig aufgewühlt war. Wenn Seymour nicht selbst Dreck am Stecken hatte, verging er fast vor Panik, in den Fokus des Verdachts zu geraten.
„ Haben Sie Ihre Karte? Dann sollten wir vielleicht mal nachsehen, Sir.“ Brody übernahm wie selbstverständlich die Führung, und Colin, Delwyn, Mark, Alan und Tracy folgten seinen energischen Schritten. Auch James schloss sich ihnen zu Tracys Freude an, doch er zögerte ein wenig und rieb sich kurz über das Gesicht, als wäre er sehr müde. Die anderen Jäger waren vorerst wieder in ihre Wohnungen gegangen, wobei sich auch jemand gefunden hatte, der Kevin zu Dr. Peyton, dem ordensinternen Arzt, der im Hauptquartier seine kleine Praxis hatte, begleitete.
Mit dem Aufzug fuhren sie in das Kellergeschoss des alten Gemäuers, doch die Anwesenden – ausgenommen James und Colin – wussten, dass es noch einige Etagen tiefer ging. Bei ihrem letzten Abenteuer hatte sie der Großmeister ihres Ordens, Quirin Yates, mit in die noch viel älteren Gewölbe genommen, doch dafür brauchten sie einen besonderen Schlüssel. Dort war ein Teil der Templer-Schätze verborgen, über die noch nicht einmal der Sektionsleiter etwas Näheres wusste.
Als sich der Lift öffnete, gingen sie durch einen muffigen Gang, bis sie vor der Tür standen, die zur Dämonenabschirmung des Hauptquartiers führte. Sie war versteckt zwischen Asservatenkammern, Archiven und Lagerräumen; Colin schob seine Chipkarte in ein modernes Lesegerät neben dem Knauf. Es piepte kurz, dann lösten herausspringende Bolzen die Blockade der Tür und als diese knarrend aufschwang, gab sie den Blick auf eine kleine Vitrine frei.
Tracy sah den Steinring zum ersten Mal, doch selbst sie als Laie stellte sofort fest, dass die Kristalle in völlig falscher Konstellation unter ihrer Abdeckung aus Panzerglas lagen. So konnten sie ihre schützende Wirkung nicht entfalten. Als Tracy sich über die Steine beugte, wurde ihr schwindelig, denn sie spürte fast körperlich, dass die Energien, die davon ausgesandt wurden, nicht länger der Dämonenabwehr dienten. Sicherlich waren die machtvollen Edel- und Halbedelsteine nicht „umgepolt“ worden, doch ihre Anordnung schickte diffuse Wellen aus, von denen ihr schlecht wurde.
Sie atmete auf, je weiter Colin den Urzustand wiederherstellte, denn ihre Übelkeit verging sofort. Dafür sah sie einen bangen Ausdruck in Delwyns Augen und empfing entsprechende Signale von ihm. Der Halbdämon fühlte es also auch: Der Schutz baute sich langsam auf, während Seymour ihnen seinen breiten Rücken zudrehte, um seiner geheimen Tätigkeit nachzugehen. Das Wissen über die Macht der Steine gehörte zu den wenigen Kenntnissen, die ihm die Obersten ihres Ordens anvertraut hatten.
„ Die Kraft ist nicht gegen dich gerichtet, das weißt du“, flüsterte Tracy dem Halbling zu, der offensichtlich mit den Urängsten seiner dämonischen Seite kämpfte. Delwyn nickte, doch dann löste er sich von Brodys Hand und
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