Dunkle Lust - Dämonenglut 2: erotischer Fantasy-Roman (German Edition)
anscheinend vergessen sollte. Nur während ich die Befehle ausführte, wusste ich von ihnen. Dafür verliere ich sämtliche Informationen über die Vorkommnisse während der Therapiestunden, es scheint eine Art Austausch in meinem Hirn stattgefunden zu haben. Wie bei einer Festplatte, auf der die Daten mit anderen Inhalten überschrieben wurden.“
Mark nickte. „Dann brauchen wir auch nicht länger darüber nachzudenken, was denn wohl deine Hausaufgaben sein sollten. Dass Rhodri das Schwert haben wollte, wussten wir ja schon. Jetzt hat er uns auch verraten, wie er es bewerkstelligen wollte, nachdem er Delwyn nicht überreden konnte, es für ihn zu besorgen.“
Langsam wurde das Bild rund und Alan fühlte sich schon viel besser. Es war zwar ein Schock für ihn gewesen, dass sein Therapeut ausgerechnet der verhasste Gestaltwandler war, aber jetzt wussten sie, was er plante.
„ Ich soll dich auch von Julius und den anderen um etwas bitten“, sagte Mark ernst. „Würdest du den Lockvogel für uns spielen, damit wir Rhodri dingfest machen können? Noch weiß er nicht, dass du nicht mehr unter seinem Einfluss bist.“
„ Natürlich, ich habe mit dem Burschen noch ein Hühnchen zu rupfen!“ Voller Abscheu dachte Alan daran, was er erlebt hatte. Er würde nicht nur für sich selbst Rache an dem Dämon nehmen – dieser Mistkerl hatte auch Marks Vater auf dem Gewissen. Während Rhodri Alan in der Unterwelt vergewaltigt hatte, erzählte dieser ihm in einer perversen Genauigkeit, was er mit dem tapferen Jäger angestellt hatte, der dann vor den Augen seiner Frau und seines Sohnes den inneren Verletzungen erlegen war. Dieses Wissen hatte Alan nur Brody in einer Vision offenbart, als dieser ihn berührte, nachdem sie ihn gerettet hatten. Und dort war es gut aufgehoben.
Wir treten ihm in den Arsch! , schickte Alan Mark in Gedanken. Und eine dazu geeignete Waffe werden wir zufällig bei uns haben.
16
Tracy eilte durch die Korridore des Hauptquartiers in Richtung Krankenflügel. Sie hatte es Julius überlassen, Colin von der Konferenz zu berichten, denn im Moment hielt sie nichts mehr im Büro. Sie musste zu James, so schnell es ging. Als ihr Chef einen Moment abgelenkt gewesen war, weil Julius ihm noch einmal die Einzelheiten der Zusammenkunft vermittelte, hatte sich Tracy heimlich die Krankenakte von Colins Schreibtisch genommen, die der Arzt soeben vorbeigebracht hatte, und durchgeblättert. Tracy wollte diejenige sein, die James das Untersuchungsergebnis mitteilte. Und mit ihm wollte sie sich darüber freuen, dass die Satelliten wieder in gewohnter Manier arbeiteten. Sie hatten die Neuigkeit selbst erst nach ihrer Landung per Handy erfahren.
Nun begann sie zu laufen, bis sie vor sich im Gang den Doktor sah. Der ältere Herr öffnete gerade die Tür zu seinem Reich.
„ Dr. Peyton, bitte warten Sie!“, rief Tracy außer Atem.
Abrupt blickte der Arzt sich um. „Mrs Cooper? Ist etwas passiert?“
„ Nein, nein!“ Sie brauchte einen Moment, um sich zu sammeln, bevor sie erwiderte: „Wäre es möglich, dass ich James ... äh, Mr Ballard aufkläre?“
Der Arzt lächelte, und Tracy spürte seine Anteilnahme; er wusste genau, warum sie zu seinem Patienten gehen wollte. Tracy räusperte sich. „Ginge das?“
Dr. Peyton nickte und ließ ihr den Vortritt. „Natürlich. Kommen Sie herein.“
Sie betraten einen hellen Vorraum, der sich von gewöhnlichen Arztpraxen wenig unterschied, nur saß Dr. Peyton selbst hinter dem Empfang, der zugleich sein Schreibtisch war. Entsprechend chaotisch sah es auf der Arbeitsplatte aus. Der ältere Mann kam Tracy ein wenig wie ein zerstreuter Professor vor, aber er war eine Koryphäe auf seinem Gebiet.
Dr. Peyton ließ sich auf seinen Drehstuhl nieder und bedeutete Tracy, ebenfalls am Tisch Platz zu nehmen. Er bemerkte wohl, wie nervös sie war, und sagte: „Nur auf ein Wort, Mrs Cooper. Zudem nehme ich an, dass Mr Ballard noch schläft, denn ich habe ihm vor ein paar Stunden ein starkes Schlafmittel verabreicht. Ihr Kollege hatte seit zwei Tagen kein Auge mehr zugetan und litt unter Entzugserscheinungen.“
„ Entzug?“ Tracys schlimmsten Vermutungen schienen sich zu bestätigen, aber Dr. Peyton redete beruhigend auf sie ein: „Keine Sorge, meine Liebe, es ist nicht das, was sie denken. Mr Ballard hatte mir schon von Ihrer Befürchtung erzählt, er nähme Drogen.“ Er schob ein paar Papiere zur Seite und faltete dann eine Mappe auf. „Es sind diese Injektionen. Darin
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