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Dunkle Materie

Dunkle Materie

Titel: Dunkle Materie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aner Shalev
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dich. Deine Augen. Deinen Körper. Ich vermisse unsere unbeschreiblichen Nächte. Ich vermisse deine Küsse, wenn ich in dir bin. Ich habe die Paare, die sich auf der Straße küssen, immer beneidet. Bis ich dich getroffen habe. Ich werde versuchen, heute das Herald Square Hotel zu erreichen. Warte auf mich.
    Adam
    Â 
    Nachdem er die Mail abgeschickt hatte und das Netz verließ, entfernte er sich schnell vom Café, ohne zurückzublicken, und ging nun in nördlicher Richtung zum Herald Square. Er dachte an Tanja, die im Bett auf ihn wartete, und an ihren Duft, den er so liebte, an ihre Haare, die er so liebte, an ihre Augen, die er so liebte, ihren Hals, den er so liebte, an ihre Brüste, die er so liebte, und an ihre Hüften, die er so liebte, und an die Innenseite ihrer Oberschenkel, die er so gern küsste, während seine Hände ihre Brüste massierten, sie fast zerquetschten, und er dachte, bald gehört das alles mir, dieser Duft, diese Haare, diese Oberschenkel, und er versuchte, sich jede Sekunde mit ihr als einen Diamanten vorzustellen, und das Wochenende mit ihr im Herald Square Hotel als einen Schatz, der ihm plötzlich zugefallen war, nur weil er beschlossen hatte, seine Mails zu lesen. Und auch diese Zufälle, die plötzliche Reise des Konsuls, und dass ihm Tanja gerade in dem Moment geschrieben hatte, als er im Internetcafé vor dem Bildschirm gesessen hatte, erschienen ihm wie ein Zeichen, dass er jetzt mit ihr zusammen sein sollte, und Evas Verschwinden, das ihn bis jetzt beunruhigt hatte, wurde zu einem Vorteil.
    Doch dann fiel ihm ein, dass man sich auf dieses Verschwinden nicht allzu sehr verlassen konnte, Konsequenz war keiner von Evas typischen Charakterzügen, und es konnte gut sein, dass sie es gerade jetzt, wenn er sich beeilte, zu Tanja zu kommen, für richtig hielt, zu ihm zurückzukehren, vielleicht war sie schon im Hotel am Washington Square und wartete im Zimmer auf ihn und begriff nicht, wo er hingegangen sein könnte, und er dachte an sein Leben, das immer komplizierter wurde, obwohl er sich doch um Ordnung und Regelmäßigkeit bemühte, er hatte sich so darauf gefreut, mit Eva zusammen zu sein, oder mit Tanja, hier in New York, aber die Tatsache, dass beide Frauen zur selben Zeit auf ihn warteten, zerstörte alles, egal, wie genau man plante, wie viel Aufmerksamkeit man auch den kleinsten Details schenkte, am Ende ging immer etwas schief.
    Und wieder überlegte er, warum ihm das geschah und warum alles auf einmal geschah, warum diese Hast, konnte man die Ereignisse nicht ein bisschen regulieren? Er begann, sich als Opfer zu sehen, und das, was geschah, als ein kosmisches Komplott gegen ihn, eine Falle, die man ihm stellte, Tanja und Eva, die zur gleichen Zeit auf ihn warteten, in zwei verschiedenen Hotelzimmern, obwohl er nicht sicher war, dass Eva tatsächlich auf ihn wartete und ob sie überhaupt noch in New York war, vielleicht war sie eine notorische Ausreißerin, so wie sie vor Ilja davongelaufen und ohne ein Wort zu sagen nach Israel ausgewandert war, vielleicht war sie jetzt schon auf dem Weg zu einem neuen Kontinent, Tatsache war doch, dass sie den Kontakt mit ihm abgebrochen hatte, sie hatte ihm keine neuen Mails geschickt, alles, was er hatte, war die Telefonnummer irgendeiner mysteriösen Frau Dr. Berman und die schwache Hoffnung, dass sie zurückrief.
    Dennoch beschloss er, auf dem Weg zum Herald Square Hotel am Washington Square vorbeizugehen und nachzuschauen, ob Eva zurückgekommen war, und schon im Flur, als er fast an der Zimmertür war, hörte er das Telefon klingeln, ein hartnäckiges Klingeln, das nicht aufhören wollte, und er drehte den Schlüssel im Schlüsselloch, drückte die Tür auf und sprang zum Telefon, er war ganz sicher, dass es Dr. Berman war, und als er hörte, wie Eva sagte, Adam, endlich antwortest du, war er fast enttäuscht und fragte, wo bist du? Und sie sagte, es tut mir leid, ich wusste nicht, dass es so lange dauern würde, und er fragte, was hat so lange gedauert? Und sie sagte, der Besuch in der Praxis, und er fragte, in welcher Praxis, und sie sagte, das erzähle ich dir gleich im Hotel, genau wie sie diesen Satz schon am JFK gesagt hatte, er schien eine Art Mantra geworden zu sein, und er fragte, wann bist du im Hotel, und sie sagte, in fünf Minuten, hältst du das aus? Und der neckische Ton ihrer Stimme besänftigte ihn für eine Weile.
    Er

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