Dunkle Obsession
beigebracht.
»Gut«, murmelte er an ihrem Mund, dann küsste er sie, bis sie sich von ihm löste. »Matthew, ich muss gehen. Wann werde ich dich wiedersehen?«
Er runzelte die Stirn. »Leider muss ich diese Woche ein paar Tage in London verbringen. Ich fahre heute Nachmittag und werde nicht vor Freitag zurück sein. Vielleicht am Freitagnachmittag?«
Das kam Marina wie eine lange Zeit vor, aber sie wusste, dass sie sich albern benahm. Er war ein beschäftigter Mann und hatte wahrscheinlich einen großen Freundeskreis. Sie konnte nur hoffen, dass nicht zu viele Frauen darunter waren. »Ich werde gegen drei Uhr den Weg hierher gehen«, sagte sie.
»Ausgezeichnet. Dann kannst du mir auch von deiner ersten Reitstunde berichten.«
Marina schüttelte sich. »Ich weiß nicht, wie ich mich dabei zurechtfinde. Meine Nerven liegen blank, und James hat gesagt, wenn das passiert, soll man am besten aufgeben.«
»Ich kann mir denken, dass James das sagt«, kommentierte Matthew, den Blick dunkel.
»Warum?«
»Weil er nicht will, dass du ihm auf seinen Ausritten folgst. Ich schätze, dass es ihm gefällt, seine schöne Frau in Leyton Hall eingesperrt zu halten.«
»Er interessiert sich wirklich nicht für mich«, bekannte Marina. Ein unbestimmtes Lächeln spielte um ihre Lippen. »Und ich habe kein Interesse mehr an ihm. Unsere Ehe ist nur noch ein Status der Bequemlichkeit.«
»Aber das hindert deinen Mann nicht daran, viele Dinge zu finden, die ihm Spaß bereiten, nicht wahr? Ich finde, es wird Zeit, dass du es genauso machst. Damit haben wir zum Glück in den letzten Tagen begonnen.«
Marina fühlte, wie sie errötete. »Bin ich nicht ein bisschen zu direkt gewesen?«, fragte sie.
Matthew hätte bei der Frage beinahe gelächelt, aber da er wusste, wie wichtig das für Marina war, veränderten sich seine Gesichtszüge nicht. »Nein, Marina. Ich mag es, wenn meine Frauen die Lust ausschöpfen, die ich ihnen bieten kann. Das wollen die meisten Männer.«
»Wirklich? Das sollte jemand James sagen.«
»Ich glaube nicht, dass James typisch ist, aber da ich ihn nicht lange genug kenne, maße ich mir kein Urteil an.« Matthew erinnerte sich an James’ Gesichtsausdruck, als er die Pferdepflegerin im Niederholz genommen hatte.
»Ich habe beschlossen, am Samstag in einer Woche eine Dinnerparty zu geben«, fuhr Marina fort und war plötzlich besorgt, dass ihr wichtigster Gast schon verabredet war. »Es werden wohl etwa zwanzig Leute da sein. Du kannst doch kommen, nicht wahr?«
»Ich bin begeistert. Feierst du deinen Geburtstag?«
Sie lächelte schelmisch. »Nein, aber vielleicht ist es meine Coming-out-Party.«
»Dann werde ich sie in keinem Fall verpassen. Es tut mir leid, Marina, aber ich glaube, ich kann das Telefon hören. Ich muss jetzt gehen. Wir sehen uns am Freitagnachmittag. Ich freue mich schon jetzt darauf.«
Als er von ihr wegging, hielt Marina den Atem an, weil sie auch das Telefon hören wollte, aber sie hörte nichts, und für einen Moment fragte sie sich, ob er sie einfach los sein wollte. Doch dann verwarf sie solche Gedanken als Paranoia, und sie ging langsam den Hügel hinauf zu Leyton Hall. Im Gehen wischte sie das Stroh vom Rock.
In der Old Mill nahm Sir Matthew das Telefon ab und wählte die Nummer von Leyton Hall. Er hatte zu dieser Notlüge greifen müssen, weil er glaubte, dass Marina überhaupt nicht mehr gehen wollte. Crispian hob ab.
»Sie haben Glück, dass Sie mich erwischen, denn ich bin auf dem Weg zu meiner schrecklichen Amanda, die ich freien soll, hat mein Vater verlangt.«
»Tut mir leid, aber ich hatte überraschenden Besuch. Worüber wollten Sie mit mir reden?«
»Es geht um die Einladung zu einer Dinnerparty am übernächsten Samstag. Ich nehme an, meine Stiefmutter wird Ihnen davon erzählen. Tania und ich würden Sie gern zu ein paar Mitternachtsspielen einladen. Also, ich meine, sobald die offizielle Party vorbei ist. Haben Sie Interesse?«
Matthew zögerte. »Darf ich fragen, um welche Art Spiele es sich handelt?«
»Ach, es sind ziemlich originelle Spiele. Spiele für Erwachsene eben. Ich kann Ihnen versprechen, dass Sie sich nicht langweilen, Sir Matthew.«
»Werden wir zu dritt sein?«
»Himmel, nein! Annabel wird sich bestimmt zu uns gesellen, und ich könnte meinen Freund Luke überreden, seine Freundin mitzubringen. Sie ist eine erstaunliche Frau und ziemlich athletisch gebaut.«
Die Erwähnung von Annabels Namen führte in Sir Matthew die Entscheidung herbei.
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