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Dunkle Obsession

Dunkle Obsession

Titel: Dunkle Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrica Alleyn
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auf der Stelle stand und auf das Pferd blickte. »Hier, nehmen Sie das auf die Handfläche und füttern Sie sie damit. Danach wird sie Ihnen überallhin folgen.«
    »Vielleicht solltest du ihm ins Ohr blasen«, rief eine helle Stimme auf der anderen Seite des Hofs. Marina drehte sich auf dem Absatz um und sah ihre Tochter, die sich ihnen langsam näherte.
    »Ins Ohr blasen?«, fragte sie verwirrt.
    »Das macht Jerry mit den Pferdepflegerinnen, und dann folgen sie ihm überallhin. Stimmt das nicht, Jerry?«
    Er warf ihr einen herausfordernden Blick zu und erinnerte sich an das Gefühl ihrer samtenen Haut unter seinen Händen und die verblüffende Menge ihrer Sexspielzeuge, die sie während ihrer ersten und bisher einzigen Begegnung benutzt hatte. Er stellte sich dumm und sagte: »Davon weiß ich nichts.«
    »Sind denn alle Geschichten, die man von dir hört, übertrieben?«
    »Das kommt darauf an, was in diesen Geschichten erzählt wird. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, ich gebe Ihrer Mutter eine Reitstunde.«
    »Nun, das wird bestimmt interessant«, sagte Tania in ihrer lang gezogenen Aussprache. »Mein Stiefvater liebt die Pferdepflegerinnen, und meine Mutter geht zum Stallmeister für Reitstunden.«
    Jerry nahm Betsys Zügel und ging mit dem Pferd auf Tania zu. Er kam ihr so nahe, dass sie einen Schritt zurückweichen musste. »Nun schau mal, was du gemacht hast!«, rief sie wütend. Er nahm ihren Duft wahr und sah plötzlich ein Bild vor sich, wie sie ihre Beine um seine Taille geschlungen hatte, als er sie im Stehen vor ihrem Bett genommen hatte, aber dann brachte ihn ein Geräusch von Lady Corbett-Wynne in die Gegenwart zurück.
    »Wollen Sie Zuschauer haben?«, fragte er leise.
    Marina biss sich auf die Unterlippe. »Ganz gewiss nicht. Tania, geh bitte.«
    »Warum willst du überhaupt wieder das Reiten lernen?«, fragte die Tochter, verwundert über den Anblick der Mutter, zwar aufgeregt, aber entschlossen, alles über sich ergehen zu lassen, auch die Demütigung, ein Pferd an der Leine zu führen, das jedes Kind hätte reiten können.
    »Weil ich es will«, sagte ihre Mutter trotzig.
    »Ich schätze, das ist der Einfluss von Sir Matthew«, sagte Tania lachend. »Er muss was Besonderes sein, wenn er dich zum Reiten bringen kann. Du hast mal gesagt, dass du eher stirbst als wieder auf ein Pferd zu steigen.«
    »Ich habe meine Meinung geändert. Aber geh jetzt«, sagte ihre Mutter, und ihre Verärgerung siegte über ihre Nervosität.
    »Ich bin nur gekommen, um dir zu sagen, dass Annabel mit Crispian in die Stadt gefahren ist«, teilte Tania mit. »Ich hoffe, sie will dich nicht aufs Kreuz legen.«
    »Niemand wird aufs Kreuz gelegt, und wir verlieren Zeit, solange Sie hier sind«, warf Jerry ein, mehr als strapaziert von der Anwesenheit des Mädchens mit den kastanienbraunen Haaren.
    »Ich geh ja schon«, murrte sie, und mit der leichtesten Berührung seines Arms ging sie zurück ins Haus.
    Nach gut zehn Minuten mit Betsy spürte Marina, dass sie nicht mehr steif vor Angst war; im Gegenteil, sie wollte auf den Rücken des Pferdes. »Ich glaube, ich möchte versuchen, auf ihr zu reiten«, sagte sie einem gleichmütigen Jerry, der von Plaudereien absolut nichts hielt.
    Jerry, der viel mehr an Informationen in sich aufnahm, als Leute glauben würden, hatte seine neue Schülerin genau beobachtet und war auch zu dieser Ansicht gekommen. »Gut«, stimmte er zu, »ich helfe Ihnen hoch.« Er hielt die Hände zusammen und wartete, dass sie sie als Aufstieghilfe benutzte.
    Als sie einen Fuß auf seine Hände setzte, erinnerte sich Marina daran, wie ihre Sandalen am Morgen von ihren Füßen gefallen waren, und die Erinnerung an ihr Benehmen brachte auch jetzt noch Farbe auf ihre Wangen.
    »Keine Sorge«, sagte Jerry, »es geht ganz leicht.« Er glaubte, dass sie wegen ihrer Angst rote Wangen bekommen hatte. Sie saß im Sattel, und er passte die Steigbügel an. Er legte eine Hand auf ihren Rücken. »Gerade sitzen. Sie müssen Ihr Gewicht im Gleichgewicht halten, das ist besser für das Pferd und für Sie«, sagte er mit einem Lächeln.
    Marina setzte sich aufrecht hin. Ihre Schenkel drückten gegen die Flanken des Tiers, und als Jerry vor Betsy trat und die straffen Zügel lockerte, fiel ihr auf, wie sanft er mit Betsy umging, auch wenn er sie seine kontrollierte Kraft spüren ließ. Marina fand die wenigen Sekunden sehr erregend.
    Schockiert durch ihre Gedanken, bemühte sie sich um Konzentration. Es war schlimm genug,

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