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Dunkle Obsession

Dunkle Obsession

Titel: Dunkle Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrica Alleyn
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Er vergnügte sich gern mit Marina Corbett-Wynne, aber er wusste, wenn er sie dazu gebracht hatte, alle ihre Hemmungen abzulegen, würde sie seine Sklavin sein wollen und ihn langweilen.
    Er war nicht stolz auf sich, aber so war es nun einmal. Annabel war ihm bei ihrer ersten und bisher einzigen Begegnung als erfahrene junge Frau vorgekommen, die eine Partnerin und keine Schülerin sein würde.
    »Hört sich nach einer Menge Spaß an. Wird Ihr Vater teilnehmen?«
    Man hörte Crispian an, dass er bei der Vorstellung am liebsten laut aufgelacht hätte. »Nein, bei unseren Spielen ist er nie dabei, aber er betreibt seine eigenen Spiele, sie sind aber nur für Leute mit bestimmten Vorlieben.«
    »Warum haben Sie daran gedacht, dass ich der richtige Mann für Ihre Privatparty bin?«
    »Zwei Gründe. Erstens: Wenn meine Stiefmutter Sie für einen attraktiven Mann hält, und das tut sie, dann müssen Sie ein besonderer Mann sein. Und zweitens: Annabel mag Sie auch.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Woher weiß ein Mann so was? Wenn Sie sich nicht so sehr bei Stiefmama ins Zeug gelegt hätten, wäre es Ihnen sofort aufgefallen. Nicht, dass sie während Ihrer Abwesenheit lauter Trübsal geblasen hat.«
    Matthews Mund wurde trocken bei dem Gedanken, was Annabel und Crispian in Leyton Hall abspulten. »Ich bin nicht sicher, ob Sie Recht haben, was Ihre Stiefmutter angeht«, sagte er, »aber ich hoffe, dass Sie bei Annabel Recht haben. Aber jetzt muss ich gehen. Bye.«
    Er legte den Hörer auf und starrte durchs Fenster. Er hatte befürchtet, das Leben in Wiltshire könnte langweilig werden. Aber seine Ängste schienen unbegründet zu sein.

Achtes Kapitel
    An diesem Nachmittag ging Lady Corbett-Wynne, frisch gebadet und mit Jodhpurs und einer weißen Seidenbluse bekleidet, hinüber zu den Ställen, um ihren Reitlehrer zu suchen. Sie hielt eine Pferdepflegerin an. »Wo ist Jerry?«, fragte sie barsch. Ihre Stimme klang wegen ihrer Anspannung herrischer als sonst.
    »Ich hole ihn, Eure Ladyschaft«, sagte das Mädchen und ging mit einem provokativen Hüftschwenken über den Hof. Ein paar Minuten später kam sie mit einem Mann zurück, der Mitte dreißig sein mochte. Seine blau-schwarzen Haare waren viel zu lang, und seine dunkelblauen Augen musterten Marinas Körper auf eine Weise, die sie für sehr frech hielt.
    »Ich glaube, mein Mann hat mit Ihnen über Reitstunden für mich gesprochen«, sagte sie kurz angebunden.
    Er lächelte und zeigte sehr weiße und regelmäßige Zähne. Seine Haut war so dunkel, dass Marina annahm, dass er Zigeunerblut in den Adern hatte. »Ja, hat er.«
    »Nun, ich möchte jetzt eine Stunde nehmen.«
    »Ich bin jetzt beschäftigt«, sagte er.
    »Womit?«, fragte Marina.
    Er hob die Schultern. »Dies und das.«
    »Dies und das kann warten, ich nicht.«
    Es sah so aus, als wollte er mit ihr streiten, aber dann änderte er offenbar seine Taktik. Er seufzte, dann nickte er. »Wie Sie wollen. Wann haben Sie zuletzt geritten?«
    »Vor zwölf Jahren.«
    »Warum haben Sie aufgehört?«
    »Weil ich vom Pferd gefallen bin. Es war ein hässlicher Sturz.«
    Er verzog das Gesicht. »Sie hätten sofort wieder aufsteigen sollen.«
    »Ich habe mir das Schlüsselbein gebrochen.«
    »Ich bin schon mit einem gebrochenen Schlüsselbein geritten«, sagte er, Langeweile in der Stimme.
    »Ich bin nicht hier, damit Sie mir die Leviten lesen können«, sagte Marina kühl. »Ich erwarte eine Reitstunde von Ihnen, nichts anderes.«
    Jerrys ursprüngliche Verärgerung war verschwunden, als er erkannte, wie nervös Lady Corbett-Wynne war. Ihre Stimme klang zwar fest und kontrolliert, aber ihre Hände hatte sie zu kleinen Fäusten geballt, und ihre Haut wirkte blass unter dem leichten Make-up.
    »Da es so lange her ist, seit Sie zuletzt geritten sind, ist es wohl am besten, wenn Sie eines unserer Pferde ein wenig herumführen, damit Sie sich daran gewöhnen, die Nähe zum Pferd zu spüren.« Er ging zurück zu Betsys Stall. Sie war das friedlichste Tier, das Lord Corbett-Wynne besaß. Betsy war so träge, dass sie eine schnellere Gangart als den gemächlichen Trott als Zumutung empfand.
    Sie war auch eines der kleinsten Pferde, und Marina atmete erleichtert auf, als das Mädchen, das sie zuerst angesprochen hatte, Betsy aus dem Stall brachte.
    »Danke, Sandra«, sagte Jerry, und das Mädchen hatte ein wissendes Lächeln für ihn, als sie ihn unter gesenkten Lidern anschaute.
    »Sie liebt Äpfel«, sagte Jerry, als Marina starr

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