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Dunkle Obsession

Dunkle Obsession

Titel: Dunkle Obsession Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredrica Alleyn
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die Frau wirklich von dem wusste, was sich auf Leyton Hall abspielte.
    »Ich hoffe, Sie verlieben sich nicht in meinen Stiefsohn«, fuhr Marina fort, und nun klang ihre Stimme so freundlich wie sonst. »Sehen Sie, er ist verliebt in meine Tochter, aber er muss Geld heiraten, was Sie von der Liste der Kandidatinnen streicht.«
    »Ich bin nicht in Crispian verliebt«, warf Annabel rasch ein. »Er sieht sehr gut aus, aber ...«
    Marina lächelte. »Genau, es folgt immer ein großes Aber, wenn von Crispian die Rede ist.«
    »Ich kenne weder ihn noch Tania gut ...«
    Marina seufzte. »Sie müssen mich für blöde halten, Annabel, wenn Sie annehmen, dass ich nicht über alles Bescheid weiß, was sich in diesem Haus abspielt. Mir ist die sinnlose Besessenheit meiner Tochter mit Crispian bekannt, und ebenso die Tatsache, dass die beiden Sie in ihre Spiele einbezogen haben. Schauen Sie nicht so überrascht. Crispian und Tania machen sich an jeden heran, der zu Besuch kommt, vorausgesetzt, dass er schön genug ist und zu ihnen passt. Ich hoffe, ich raube Ihnen keine Illusionen«, fügte sie noch hinzu.
    Annabel schüttelte den Kopf.
    »Gut. Zweifellos hat auch mein Mann sich schon einige Freiheiten bei Ihnen erlaubt, obwohl ich lieber glauben möchte, dass seine Form der Sexualität keine große Anziehungskraft für Sie enthält, aber da kann ich mich auch irren.«
    Annabel hoffte, dass ihr Gesicht nicht zu viel verriet.
    »Normalerweise würde ich diese Dinge Ihnen gegenüber gar nicht erwähnen«, fuhr Marina fort, »aber sehen Sie, allmählich weiß ich nicht mehr so genau, wie ich noch in dieses Schema passe, deshalb fühle ich mich frei, offener darüber zu sprechen. Mein Rat an Sie ist, bleiben Sie meiner Tochter und meinem Stiefsohn fern. Die dunkle Besessenheit, die sie füreinander haben, ist hoffnungslos, und wenn sie das endlich eingesehen haben, werden sie auf alles treten, was sich ihnen in den Weg stellt. Sie haben beide eine Neigung zur Selbstzerstörung, muss ich leider sagen, und dies verbunden mit ihren unheilvollen Lüsten macht sie zu einer gefährlichen Gesellschaft.«
    »Ich verstehe nicht, warum sie sich nicht heiraten können«, sagte Annabel, ermutigt durch die Freimütigkeit ihrer Auftraggeberin. »Ich meine, sie sind schließlich nicht miteinander verwandt.«
    »Tania hat kein eigenes Geld, und da ich schon Jahre meines Lebens mit Crispians Vater vergeudet habe, bin ich nicht gewillt, ihr Geld zu geben, damit sie es an seinen Sohn verschwenden kann. Und ohne Geld ist Tania wertlos als zukünftige Braut Crispians. Dieses Haus frisst Geld, wie Motten sich durch Wolle fressen.«
    »Crispian wird nie glücklich werden mit einer anderen Frau«, sagte Annabel.
    Marinas Stirn legte sich in Falten. »Glück ist nicht immer da, wo wir es erwarten. Außerdem habe ich keine Zweifel, dass er irgendwann eine geeignetere Kandidatin findet, Amanda Fitzwilliam vielleicht, und meine Tochter als Mätresse hält. Auf diese Weise wird er ein höheres Maß an Glück erleben, als die meisten von uns erlangen, glauben Sie nicht auch?«
    Annabel schüttelte den Kopf. »Aber das wäre nicht fair gegenüber Amanda.«
    »Wie ich ist auch Amanda in der Tradition der Pflichterfüllung erzogen worden. Sie weiß es besser, als durch Crispian Glück zu erwarten – und er würde ihr wenigstens ersparen, ihr ganzes Leben zu Hause bei ihren Eltern wohnen zu müssen.«
    »Ich weiß wirklich nicht, warum Sie mir das alles erzählen«, sagte Annabel.
    Marina legte den Kopf auf eine Seite und betrachtete die jüngere Frau. »Das weiß ich selbst nicht so genau. Vielleicht deshalb, weil ich fühle, Sie könnten in Kürze vor eine Entscheidung gestellt werden, und ich möchte nicht, dass Sie die falsche treffen.«
    »Warum nicht? Was bedeute ich Ihnen denn?«
    »Trotz Ihrer Erfahrungen, seit Sie bei uns sind, Annabel, kommen Sie mir wie ein unverdorbenes Mädchen vor. Es kann Ihnen nicht entgangen sein, dass jeder auf Leyton Hall korrupt ist, moralisch und sexuell korrupt. Ich hasse es, wenn Sie sich an dieser Krankheit anstecken.«
    »Vielleicht bin ich nicht so, wie Sie glauben«, murmelte Annabel.
    »Keiner von uns ist so, wie andere glauben, aber es gibt einen Unterschied zwischen Abenteuerlust und Verdorbenheit. Denken Sie daran, wenn Sie vor der Entscheidung stehen.«
    »Ich weiß wirklich nicht ...«
    »Crispian und Tania sind verdorben. Glauben Sie mir das. Ich weiß, dass es zutrifft. Sie genießen es, Menschen zu zerstören.

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