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Dunkle Schatten (German Edition)

Dunkle Schatten (German Edition)

Titel: Dunkle Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
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ein
Foto des Torsos von Galina Jekaterina Schuschkostrowa mit den drei Muttermalen
unter ihrer linken Brust zu Vergleichszwecken vorlegt.
    Seine Kollegen ziehen die richtigen Schlussfolgerungen und vermuten einen
Racheakt. Cench hüllt sich aus gutem Grund in Schweigen, murmelt nur etwas von
einer Ratte weniger oder so ähnlich.
    Der Mörder ist bereits auf dem Weg zurück nach St. Petersburg. Um alle
Spuren zu verwischen verkauft er das Auto des Griechen auf dem Schwarzmarkt in
der Slowakei.

Freitag, 17. September 2010

 
 
    Gegen 10 Uhr vormittags ruft Kokoschansky in der Chefredaktion der
Nachrichtensendung Zeit im Bild im ORF an und bietet die Aufklärung der
Kokainaffäre rund um seine Person an. Wie nicht anders zu erwarten, wird die
Story begeistert angenommen und der Journalist als Live-Studio-gast zur besten
Sendezeit um 22 Uhr eingeladen.
    Kokoschansky besteht darauf, dass vorher keine Ankündigungen ausgestrahlt
werden. Im Gegenzug verspricht er eine Sensation. Seine ehemaligen Kollegen
lassen sich auf den Deal ein und vertrauen ihm. Natürlich wird er keinen Ton
über seinen Besuch im La Femme ausplaudern.
    Lena ist keineswegs über Kokoschanskys geplante Reise nach Montenegro
begeistert. Auch Petranko kann sich mit dieser Entscheidung nicht besonders
anfreunden, doch im Grunde bleibt keine andere Wahl. Falls der Journalist es
sich doch noch überlegt und zu Hause bleibt, verliert er für immer sein Gesicht
und schneidet sich noch dazu für die Zukunft sämtliche Informationsflüsse ab.
    Saller wird triftige Gründe haben, wenn er Kokoschansky persönlich
sprechen will und nicht Kuriere zwischenschaltet. Montenegro ist ein unsicheres
Land, doch der Journalist ist überzeugt, und er weiß einiges über Sallers
internationale Verbindungen und dass er, sobald er montenegrinischen Boden
betritt, unter ständiger Beobachtung stehen wird, was sich unter Umständen als
Schutz erweisen kann.
    Inzwischen ist der Mord am Griechen zum Aufmacher des Tages für die
Medien geworden, wobei die drei Brandmale auf der Leiche besonders in den
Vordergrund rücken. Von einem Geheimcode ist ebenso die Rede wie von Folterung,
aber so recht schlau wird daraus niemand.
    Alfred Cench kennt die Wahrheit, doch er deckt den Mörder.
    Als Galinas Exverlobter bei ihm auspackte und die entscheidenden Hinweise
lieferte, dachte er kurz daran, der junge Mann könnte vielleicht selbst ihr
Mörder sein, verwarf aber sofort wieder diesen Gedanken. Warum sollte der Täter
zur Polizei gehen und sich selbst in Schwierigkeiten bringen? Das passte nicht
zusammen. Obwohl ein Motiv vorhanden ist. Wut, Enttäuschung, Zorn, weil Galina
nicht auf ihren Verlobten hören wollte, sich von den vermeintlichen
Verlockungen des Goldenen Westens verleiten ließ, lieber auf Kosta und den
Griechen vertraute, deren falsche Versprechungen glaubte und Cenchs Informant
seine große Liebe verlor.
    Vielmehr interessiert Cench, warum eine Prostituierte aus dem ehemaligen
Ostblock ausgerechnet in diesem Nobelviertel Grinzing, wenn auch in
Einzelteilen, aufgefunden wird. Wurde sie dorthin bestellt, oder wurde sie
hingebracht? Es existiert weder ein offizieller noch ein illegaler Puff in
dieser betuchten Gegend. Nach den Untersuchungen in der Gerichtsmedizin hatte
Galina vor ihrem Tod mehrfach Geschlechtsverkehr. Daher musste der Sex im
privaten Bereich stattgefunden haben. Entweder in einem Auto, in einer Wohnung
oder einer der zahlreichen Villen.
    Cench erinnert sich an die Gerüchte, die ihm in Abständen aus dem Milieu,
aber auch im BKA zu Ohren kommen, in denen die Rede von einem mysteriösen Club
50.000 ist. Bekannte österreichische Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft,
Kultur, Medien, Ärzte, Rechtsanwälte, Künstler, Leute aus der Werbebranche
sollen sich in einem geheimen, verschwiegenen Zirkel zusammengefunden haben, um
sich mit sehr jungen Mädchen und auch Kindern regelmäßig an geheimen Orten zu
verlustieren. Die Zahl 50.000 soll für fünfzigtausend Euro Gebühr stehen, die
zu entrichten sind. Der Proband muss zwei Bürgen, die natürlich Mitglieder
sind, vorweisen können.
    Mehr ist darüber bisher nicht in Erfahrung zu bringen. Selbst Cenchs
beste Informanten passen, wenn sie auf diesen angeblichen Club angesprochen
werden.
    Für die Presse ist das Verbrechen ein gefundenes Fressen. Die einen
greifen Hermann Honsa an und sind der Meinung, dass er sich nicht selbst die
Hände schmutzig machen wollte, um seinen Partner loszuwerden. Andere

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