Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Schatten (German Edition)

Dunkle Schatten (German Edition)

Titel: Dunkle Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Günther Zäuner
Vom Netzwerk:
funktioniert.« Sallers
Rechtfertigungsversuche ärgern Kokoschansky. »Wegen mir musst du dir keinen
Heiligenschein umhängen.« Kokoschansky konnte sich nicht bremsen.
    »Ich wollte es nur gesagt haben«, antwortet Saller ruhig.
    »Warum bist du getürmt?«
    »Weil ich meines Lebens nicht mehr sicher war. Ich bekam eine Warnung,
dass sie einen Georgier, einen Einbrecher, auf mich angesetzt hatten, der mich
während des Hofganges kaltmachen sollte.«
    »Wer sind sie?«
    »Honsa mit dem Griechen und der Dritte im Bunde, Katterka.«
    »Was?« Kokoschansky fällt beinahe die Gabel aus der Hand. »Kannst du das
beweisen?«
    »Abwarten, ich bin noch nicht fertig. Den Hurensohn von Griechen hat es
bereits erwischt. Das ist sehr gut. Dem Erfinder des Satellitenfernsehens sei
Dank, aber es wäre mir auch so nicht entgangen. Wenn du glaubst, ich hätte
dabei meine Finger im Spiel gehabt, muss ich dich enttäuschen. Diese
Drecksarbeit hat ein anderer erledigt, aus welchen Gründen auch immer. Es ist
nicht wichtig und interessiert mich nicht. Hauptsache, den Griechen fressen die
Würmer. Ohne seine Gouvernante und gleichzeitiges Gehirn ist Honsa hilflos. Es
wird der Tag kommen, an dem ich mit ihm abrechnen werde. Oft genug habe ich ihm
ausrichten lassen und selbst angeboten, tragen wir unsere Probleme von Mann zu
Mann in einem Cagefight aus. Wer danach nicht mehr aufstehen kann, lässt den
anderen für immer in Ruhe. Die feige Ratte sagte zwar immer zu, erschien aber
niemals, weil er genau wusste, dass er mir unterlegen gewesen wäre. Er muss vor
mir verdammt viel Angst haben, selbst als ich eingesessen bin. Zuerst klopfte
er große Sprüche und triumphierte, aber dann zitterte er, weil er dachte, ich
würde singen. Als auch noch Husky und Rambo draußen waren, weil nichts von den
Anklagepunkten übrig geblieben war«, Saller lächelt hintergründig, »und die
Zeugen reihenweise umfielen, machte er sich mitsamt Katterka in die Hosen.
Deshalb setzte man den Killer auf mich an. Mein Pech war, dass ein kompletter
Einbrecherring, nur aus Georgiern bestehend, ausgehoben und in die JVA Josefstadt
eingeliefert worden war. Jeder hätte es sein können.«
    »Leuchtet mir ein«, bemerkt Kokoschansky, »aber warum habe ich das BKA am
Hals?«
    »Du meinst diese beiden Blödmänner Lackner und Erharter? Auch darüber
weiß ich bestens Bescheid und habe auch deinen Auftritt im Fernsehen
mitverfolgt. Kompliment, wie du die beiden zerlegt hast, und Katterka steckt
dadurch ebenfalls tief in der Scheiße. Nach seinem Wiedereintritt in das BKA
und einem neuerlichen Karriereschub holte er sich die beiden als willfährige
Lakaien, die sich wiederum durch ihren vorauseilenden Gehorsam ebenso einen
Aufstieg erwarteten. Daraus wird wohl jetzt nichts mehr. Katterka fürchtet
dich, Koko, deshalb, weil wir miteinander bekannt sind, und er glaubt, dass du
von seinem Deal mit Honsa durch mich Bescheid weißt und ihn bei passender
Gelegenheit fertigmachen könntest. Katterka hat unglaublich viel Dreck am
Stecken.«
    »Stimmen die Gerüchte also doch.«
    »Keine Gerüchte, sondern die Wahrheit. Katterka stand auf Honsas
Payroll.«
    »Dann muss der gute Katterka ziemlich tief drinhängen, wenn er sich auf
solche Methoden wie mit dem untergejubelten Koks einlässt.«
    »Das kann man wohl sagen, mein Freund.«
    »Wenn es sich auch beweisen lässt …«
    »Geduld, Koko, Geduld. Als ich nach dem Jugoslawienkrieg nach Österreich
kam, weil meine Betriebe« – Saller nennt seine Bordelle und Bars grundsätzlich
nur Betriebe – »entweder zerstört oder von anderen übernommen worden waren,
während ich an den Fronten stand, war ich natürlich alles andere als
willkommen. War doch eure Polizei und eure Unterwelt bereits mit den Russen
mehr als überfordert, und nun drängten sich auch noch die Tschuschen vom Balkan
in den Rotlichtmarkt. Daher schlossen sich Honsa, der Grieche und ein paar
andere Strizzis 28 zu einer Allianz mit Katterka und seinen
Leuten gegen uns zusammen.«
    »Und dabei entstanden die Kontrolllisten, die Katterka vorübergehend das
Genick brachen.«
    »Richtig. Honsas Puffs waren bei Razzien und Kontrollen tabu. Dafür
versorgten er und der Grieche Katterka laufend mit Informationen, natürlich mit
dem Schwerpunkt Robert Saller. Viel kam ihnen nicht zu Ohren, aber die Bullen
durften gratis in den Hütten saufen und sich mit den Mädels vergnügen. Dann kam
der Regierungswechsel und somit ein neuer Innenminister, der sich unbedingt

Weitere Kostenlose Bücher