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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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der Finsternis konfrontiert hat?«
    »Qu’u und Hyos gelangen nach Ur’ta leHssa, ins Tal der verlorenen Seelen«, sagte Ch’k’te. Es war das Erste, was er sagte, seit er den Raum betreten hatte. »Es ist der Ort, an dem die Seelen festgehalten werden, die der Täuscher gefangengenommen hat. Der Held stellt fest, dass die meisten von ihnen nicht mal wissen, dass man sie festhält.«
    »Verdammte Seelen«, erwiderte Dan.
    »Ihre Analogie würde einen freien Willen vermuten lassen«, fuhr Ch’k’te fort. »Viele der Hssa sind nicht aus freien Stücken im Tal. Einige von ihnen hatten einfach nur das Pech, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Der Täuscher ist nicht an Anstandsformen oder Fairness gebunden, und er benötigt auch nicht die freiwillige Kooperation seiner Opfer.«
    »Dann ist das also das Tal der verlorenen Seelen, und einige von ihnen sind Gefangene des Gewissens. Ich nehme an, Sie sind zu dem Schluss gelangt, dass das Tal …«
    »… Crossover entspricht«, führte Jackie den Satz zu Ende, den Dan begonnen hatte. »Was das allerdings für uns bedeutet, das weiß niemand.«
    »Was macht Qu’u dort?«
    »Im Tal? Er wird zum unteren Ende der Gefahrvollen Stiege geführt, dem Weg zur Feste der Schmach. Sobald er den Aufstieg begonnen hat, weiß er, dass es kein Zurück für ihn gibt … es gibt keinen Weg, der nach unten führt.«
    »Und in der Realität?«
    »Es gibt einen Hinweis auf Crossover, der uns den Weg zum Aufenthaltsort des gyaryu zeigen wird – und zu der Person oder dem Wesen, das esGa’u den Täuscher verkörpert.«
    »Der Täuscher, der Qu’u tötet«, fügte Dan tonlos an.
    »Dort wird für mich Schluss sein. Ich weigere mich, freiwillig zur Schlachtbank zu gehen. Wie ich bereits sagte, ich reise nur dorthin, weil es die einzige Richtung ist, die mir offen steht.«
    »So wie diese >Gefahrvolle Stiege‹«, gab Karla leise zurück. »Diese Phase haben Sie ja auch schon fast erreicht.«
    »Ja, ich glaube, da haben Sie Recht.«
    Das einzige Geräusch im Raum war das Summen der Maschinen. Jackie sah die Männer und Frauen an, die nun eingeweiht worden waren und denen sie ihr Leben offen gelegt hatte, das grundlegend auf den Kopf gestellt worden war.
    »Muss ich unsere Möglichkeiten noch zusammenfassen?«, fragte Dan in die Runde. Als er keine Antwort erhielt, sah er auf seine Notizen, die er während Jackies Ausführungen gemacht hatte. »Also gut. Jackie begibt sich nach Crossover, um dort zu erfahren, wo sie das Schwert finden kann. Wir haben die Wahl, sie zu unterstützen oder sie einfach dort abzusetzen. Wir machen entweder mit, oder wir gehen unseren eigenen Weg. Pyotr, du hast sie gehört. Willst du die beiden immer noch absetzen?«
    »Ich bin nicht aus dem Stoff, aus dem man Helden macht, Skip.« Pyotr machte eine unschlüssige Miene. »Ich will nicht grausam klingen, aber wenn irgendwo schon geschossen wird, dann stellt man sich nicht hin, fuchtelt mit einer Flagge herum und ruft: ›Hey, Leute, hier bin ich, erschießt mich.‹ Der Feind – ihr Feind – wird sich an ihre Fersen heften. Ich wüsste nicht, wie wir daran etwas ändern sollten.« Er machte ein grimmiges Gesicht. »Setzen wir sie ab.«
    »Erin?«
    »Ich bin dafür, dass wir das durchziehen. Ich war zuvor der Meinung, und daran hat sich nichts geändert.«
    »Ray?«
    »Wir sind keine unbeteiligten Zuschauer mehr, auch wenn Pyotr das anders sieht. Ich bin Erins Meinung. Ziehen wir es durch. An Bord dieses Schiffs befindet sich ein Feind, vielleicht sogar hier in diesem Raum. Ich kann das nicht auf sich beruhen lassen.«
    »Ich ebenfalls nicht. Jenseits von Crossover gibt es genügend Gelegenheiten, gute Geschäfte abzuschließen. Wir können mit der Fair Damsel dorthin reisen, wohin die Legende Jackie schickt. Pyotr, wir werden so vorgehen. Sind Sie mit dabei oder nicht?«
    Es war eine schwerwiegende Frage. Pyotr stand vor der Entscheidung, ob seine Einwände so erheblich waren, dass er lieber das Schiff verließ und seinen Anteil an die anderen Eigentümer verkaufte. Aus Jackies Sicht sagte das auch etwas Entscheidendes über Dan aus: Als Captain der Fair Damsel hatte er an Bord zwar das Sagen, aber er agierte nicht wie ein Diktator. Angesichts dessen, was es ihn kosten würde, seinen Chefpiloten auszuzahlen, war klar, dass er seinen Prinzipien treu blieb.
    »Ich glaube, so weit muss es nicht kommen, Dan. Wir sind seit sechs Jahren Geschäftspartner. Wenn ich mich nicht wenigstens ab und zu Ihrer

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