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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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herausbrachen. Th’an’ya breitete ihre Schwingen aus, um Jackie zu beschützen, gleichzeitig brach aus ihr ein Regenbogen an Lichtern hervor, der sich in alle Richtungen ausbreitete …
    Irgendwo in der Ferne wurde eine dunkle, zuckende Form sichtbar. Es war ein großes, missgestaltetes Ding mit etlichen Ranken, mit denen es durch die unglaubliche Weite ausholte, um nach ihnen zu greifen. Es gab kaum Hoffnung, ihnen entgehen zu können.
    Meta-Ch’k’te wappnete sich gegen die Berührung, dann durchdrang eine Wolke der Furcht die Verbindung, da jeder den Angriff des fremden Geistes erwartete. Stattdessen aber traf das Ding Meta-Ch’k’te mit einer so ungeheuren Wucht, dass er in unendlich viele Fragmente zerplatzte. Die anderen wirbelten dabei so durch die Leere, dass es ihnen nicht möglich war, ihre Vorwärtsbewegung zu steuern.
    Jackie sah, wie sie sich rasend schnell der Klippe näherte, deren Oberfläche aus schroffem, zerklüftetem Eis bestand. Die Klippe war gewaltig groß und erstreckte sich in alle Richtungen so weit, wie sie sehen konnte. Sie wusste, sie würde jeden Moment dort aufprallen und zerschmettert werden, was sie für das Monster hinter ihr zur leichten Beute machen würde.
    Es war die Eiswand, die Grenze der Ebene der Schmach, die unüberwindliche Barriere, die esGa’us Diener davon abhielt, auf die Ebene der normalen Existenz zu entkommen. Ihre Präsenz bedeutete, dass esGa’u gekommen war und die Ebene der Schmach mitgebracht hatte, um zu herrschen und zu erobern … und niemand konnte ihm entrinnen.
    Sie prallte gegen die Wand und wurde zerschmettert. Jedes der winzigen Bruchstücke ihres Seins schrie vor Schmerz auf, bis sie alle von Finsternis umschlossen wurden.

 9. Kapitel
     
     
    »se Jackie.«
    Langsam öffnete sie die Augen, voller Angst vor dem, was sie ihr diesmal wohl präsentieren würde.
    Was sie sah, war das von der blassroten, dicht über dem Horizont stehenden Sonne beschienene Zelt. Ch’k’te wurde von den Strahlen in einen leuchtend roten Schein gehüllt.
    Jackie blickte an sich herab und führte eine Bestandsaufnahme durch. Sie war wieder stofflich – wenigstens fängt es gut an, dachte sie – und hatte eine menschliche Gestalt. Allerdings fühlten sich ihre Schultern an, als wären sie stundenlang in einem Schraubstock eingezwängt gewesen. Noch immer trug sie ihren Thermoanzug, doch sie merkte, dass sie am ganzen Leib nass geschwitzt war. Ch’k’te wirkte erschöpft. Die Flügel hingen herab, und seine Arme machten einen schlaffen Eindruck.
    Es war seltsam, dass sie jetzt nur wieder zu zweit waren. Jackie hatte sich daran gewöhnt, Th’an’yas Gegenwart ebenso zu fühlen wie die des Meta-Ch’k’te, obwohl dieser Zustand höchstens ein paar Stunden gedauert haben konnte. In ähnlicher Weise kam ihr nun das Zelt beengend vor, nachdem sie so viel Zeit in der grenzenlosen Leere zugebracht hatte, durch die ihr Verstand gereist war.
    Auf einmal kehrte die Erinnerung an die Eiswand wie ein Fausthieb zurück.
    »Jesus!«, wollte sie sagen, stellte aber fest, dass ihr Mund wie ausgedörrt war. Ch’k’te hielt ihr seine Feldflasche hin; sie nahm sie an und trank ein paar Schlucke, während sie durch den transparenten Zelteingang die untergehende Sonne betrachtete.
    Sie warf einen Blick auf ihre Uhr, die ihr bestätigte, dass es Abend war. Fast ein ganzer Tag war vergangen, seit Ch’k’te die geistige Verbindung initiiert hatte, um den Gyaryu’har zu finden.
    Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, tat ihr jeder Muskel weh. »Berichten Sie«, sagte sie.
    »Die Verbindung wurde unterbrochen. Etwas hat uns entdeckt. se Sergei löste sich von uns, und dann wurde der Kontakt von irgendetwas mit Gewalt beendet.«
    »Weiß dieses ›Etwas‹ jetzt, dass wir leben und uns in der Nähe befinden? Hat es gehört, was se Sergei uns sagte?«
    »Ich weiß es nicht. Es ist möglich.«
    »Scheiße«, fluchte sie und versuchte, sich etwas bequemer hinzusetzen. »Jetzt sind wir aufgeschmissen, Ch’k’te. Wir sind verdammt aufgeschmissen. Wir können genauso gut bis zum verdammten Tor am Rollfeld marschieren und ein Banner des Imperiums schwenken. Die wissen, dass wir kommen, und die erwarten uns jetzt.«
    Während sie bemüht war, die unteren Rückenmuskeln zu entspannen, änderte sich auf einmal ihr Gesichtsausdruck. »Augenblick mal … se Sergei sagte, es gibt nur ein paar Aliens auf Cicero Down, und sie haben das wichtigste Personal übernommen, uns beide eingeschlossen.

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