Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad
den Traum zum ersten Mal erlebte, war er mit den schlimmsten Kopfschmerzen seines Lebens aufgewacht. Er war ins Bad gewankt und hatte den Kopf unter die Dusche gehalten, bis der Schmerz endlich nachließ.
Dem Traum haftete etwas Reales an. Er war in das fremde Schiff gezogen worden. Alle anderen Piloten waren tot, nachdem eine fremde Intelligenz sie dazu gebracht hatte, sich gegenseitig unter Beschuss zu nehmen. Aber er … er …
In der nächsten Nacht kam der Traum wieder. Es war wie eine hundertmal gesehene Episode eines 3-V-Actionhelden. Er wurde von dem Schiff angezogen und zur Landung gezwungen. Dann verließ er seinen Jäger Grün fünf, wobei er diesmal das Symbol mit Schwert und Sonne fast liebevoll tätschelte. »Danke, altes Mädchen. Ich hoffe, wir sehen uns wieder.«
Und dann war da wieder dieses Sondieren, dieser sengende Schmerz in seinem Kopf, als er auf die leuchtende Fläche an der Wand feuerte.
Diesmal jedoch kollabierte ein Teil der Wand und zerschmolz, gab aber nur den Blick auf einen weiteren Raum gleich dahinter frei. Owen näherte sich der Öffnung und kletterte hindurch. In der Kammer nebenan standen zwei Aliens mit schwarzem, insektenartigem Leib. Sie standen auf vier Beinen, zwei weitere Gliedmaßen dienten als Arme. Am Kopf befand sich ein Paar Beißzangen, die von zuckenden Tentakeln umgeben waren. Die beiden hatten sichtlich Angst vor ihm, da sie keine gewalttätige Konfrontation erwartet hatten. Er richtete seine Waffe auf sie, doch bevor er feuern konnte, wichen sie durch eine Öffnung in der Wand zurück, die sich sofort wieder verschloss.
Nun herrschte Ruhe … nein, nicht völlig. Vielmehr konnte er leise Hintergrundmusik hören, schwaches Quietschen und ein Geräusch, das an eine Pumpe erinnerte. Er sah, dass die Wände ebenso wie Decke und Boden in ständiger wellenförmiger Bewegung waren.
Owen Garrett, hörte er wieder die Stimme in seinem Kopf. Nehmen Sie die Waffe herunter. Wir wollen Ihnen keinen Schaden zufügen.
»Von wegen. Ich werde hier auf jede Wand und jeden Käfer schießen, bis meine Waffe leer ist.« Sein Zorn war jetzt praktisch greifbar. »Ich will Antworten.«
Zunächst kam keine Reaktion, während er sich in dem Raum umsah und nach einem Ziel Ausschau hielt. Wie es schien, hatte er sie auf sich aufmerksam machen können. Wie lauten Ihre Fragen?
»Was wollen Sie von mir? Warum bin ich hier?«
Wir möchten von Ihnen die Aufstellung Ihrer Flotte erfahren.
Das war geradeheraus. Er hatte damit gerechnet, dass man ihm zunächst etwas vormachen würde. »Das kann ich Ihnen nicht sagen.«
Sie werden es uns sagen, kam die Antwort.
»Ich werde das nicht tun. Ich habe nicht vor …«
Sie werden es uns sagen.
Der Druck auf seinen Verstand steigerte sich von lästig über schmerzhaft bis unerträglich. Er feuerte ziellos seine Waffe ab, doch ehe er noch einen Schritt machen konnte, löste sich der Traum in Nichts auf. Er lag schaudernd im Bett und rätselte, was als Nächstes passiert sein mochte.
Nachdem ihre vier Abbilder verschwunden waren, sank Jackie auf die Knie und schnappte nach Luft.
Sowohl der Hohe Kämmerer als auch Ch'k'te landeten neben ihr und halfen ihr beim Aufstehen. Sie packte Ch’k’tes Arm und stellte sich hin, wobei sie die Hand des älteren Zor abschüttelte.
»Kann ich behilflich sein?«, fragte der Kämmerer, woraufhin sie ihm einen so intensiven Blick zuwarf, dass er offensichtlich beunruhigt zurückwich.
»Ja, das können Sie.« Sie steckte das chya zurück unter die Schärpe und wischte sich die verschwitzten Handflächen am Stoff ihres Gewands ab. »Das können Sie wirklich. Ich habe genug von Überraschungen, se T’te’e. Ich habe mich bereit erklärt, meinem Kollegen und Freund während der Prüfung zur Seite zu stehen, aber nicht der Mittelpunkt zu sein und dann auch noch in einen Kampf zu geraten mit diesem … diesem …«
»Mit einem Diener von esGa’n « , sagte der Kämmerer. »Shrnu’u HeGa’u. Der mit der Tanzenden Klinge.«
Besorgt sah Ch’k’te auf. »Du wusstest, dass man sie angreifen würde?« Er wandte sich Jackie zu. »se Jackie, ich …«
»Schon gut, Kommandant«, unterbrach sie ihn. »Ich will Antworten, se T’te’e. Dies hier ist das Dsen ’yen ’eh ’a, richtig?«
»Ja, se Commodore, das ist richtig.«
»Aber es war nicht für Ch’k’te bestimmt, sondern von Anfang an für mich. Sehe ich das richtig?«
»Das ist … im Wesentlichen zutreffend, se Commodore.«
»Wer ist Qu’u?«
Der
Weitere Kostenlose Bücher