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Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad

Titel: Dunkle Schwinge Bd. 2 - Der dunkle Pfad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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so heftig, dass sie ins Taumeln geriet. Ohne ihr Zutun kamen die verbliebenen vier Bilder auf einmal näher.
    Die beiden Zor, die sich ihr näherten – sie war fast davon überzeugt, bei einem von ihnen Ch’k’tes Flügelmarkierungen zu erkennen –, hatten nun auch erkannt, dass ein Kampf im Gang war. Sie hielten ihre chya’i in der Hand und setzten zum Sinkflug auf die Brüstung an.
    »Ich werde dir deine Flügel in Stücke reißen und deine Federn zerfetzen«, flüsterte ihr Gegner ihr zornig zu. »Ich werde dir die Augen ausstechen und mit meinem e’chya dein Herz in Stücke teilen. Du wirst Aas für mein Nest sein, ein prächtiges Mahl für meinen Meister.« Das Leuchten in seinen Augen hatte sich verändert, wirkte jetzt noch erschreckender als zuvor.
    Jackie atmete angestrengt, gleichzeitig versuchte sie, sich auf den Beinen zu halten. Es schien so, als würden die Ebenbilder um sie herum jetzt aus eigenem Antrieb agieren. Die Bewegungen ihres Gegenübers hatten inzwischen übertriebene Züge angenommen, während sich ihm eine der Illusionen in den Weg stellte. Eine andere trat vor und holte nach seinem Kopf aus. Während die beiden mit dem Widersacher zu tun hatten, bezogen die zwei anderen links und rechts von Jackie Position.
    »Du hast dir zu viel zugemutet, mächtiger Qu’u«, rief der Zor mit rasselndem Atem und wich wieder in Richtung Klippe zurück. »Du hast dich wieder entschieden, den Kampf des Kriechers zu kämpfen.« Tte’e und Ch’k’te hatten jetzt fast die Klippe erreicht. Jackie konnte das kriegslüsterne Leuchten in ihren Augen ausmachen, als sie sich für den Kampf bereit machten. Bevor sie aber auch nur einen Schlag führen konnten, sprang der feindliche Zor von der Brüstung, wobei er immer noch die Angriffe abwehrte. Er hob seine Flügel in eine Haltung, die sie nicht kannte, die dennoch deutlich machte, dass es sich um etwas Beleidigendes oder Obszönes handelte.
    »es’Ga’u’Canya’e’e! « , rief er, dann warf er sich nach hinten und stürzte schreiend und mit ausgebreiteten Flügeln über die Felskante. Sekunden später war ein grässliches Geräusch zu hören, als Knochen auf Fels zerschmettert wurden.
    Die verbliebenen vier Illusionen drehten sich zu Jackie um, verbeugten sich und verschwanden dann.

15. Kapitel
     
     
    Zwei Tage nach seinem ersten Treffen mit Damien Abbas im Shield begann Owen Garrett zu träumen.
    Zuerst war er auf diese Träume nicht vorbereitet, aber seit der Begegnung mit Rafe Rodriguez an jenem ersten Morgen war er ohnehin mehr als verwirrt gewesen. Während er schlief, hatten diese Träume etwas schrecklich Vertrautes, doch sobald er aufgewacht war, erschienen sie ihm so völlig fremdartig, dass er bei dem Gedanken an sie unwillkürlich schauderte.
    Er saß in seinem Jäger. Das unglaublich riesige Raumschiff der Aliens versperrte die Sicht auf die meisten Sterne. Seine Steuerung, die Kommunikation und auch die Waffensysteme waren funktionsuntüchtig, als sein Raumfahrzeug auf eine Öffnung zu gezogen wurde, die eine Minute zuvor noch nicht zu sehen gewesen war. Da sich sein Schiff nicht mehr steuern ließ und er auch nichts anderes unternehmen konnte, legte er die Hand auf den Griff der Pistole im Halfter. Eine grenzenlose Mattigkeit überkam ihn und weckte in ihm den Wunsch zu schlafen.
    Er biss die Zähne zusammen und zwang sich, die Waffe nicht loszulassen. Diese Wesen haben meine Freunde getötet, hielt er sich vor Augen.
    Der Jäger wurde in ein kleines Abteil gezogen, das allenfalls einen Meter höher war als das Schiff. Die Bordkameras zeigten ihm, wie sich hinter ihm die Luke schloss.
    Er setzte den Helm auf und sicherte ihn mit einer kurzen Berührung, dann machte er eine Geste, damit sich die Kanzel über ihm öffnete. Ein Zischen war zu hören, als der Druck ausgeglichen wurde, dann kletterte Owen aus dem Cockpit, in einer Hand nach wie vor die Pistole.
    Es gab kein Empfangskomitee. Es gab auch keine Tür, nur eine leuchtende, bunt schimmernde Fläche an einer Wand, einen Meter breit und einen Meter über dem Boden.
    Während er dastand, fühlte er, wie etwas in seinen Verstand eindrang und ihn sondierte, als würde es nach einer Schwachstelle suchen. Lassen Sie die Waffe sinken, hörte er eine Stimme. Sie brauchen Ruhe.
    Er spürte, wie sich in ihm Wut regte, während er gegen den Impuls ankämpfte, sich auf dem weichen, schwammartigen Deck hinzulegen.
    Er hob seine Waffe und feuerte auf die leuchtende Fläche an der Wand.
    Als er

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