Dunkle Schwingen 2 (German Edition)
hatte wohl gezogen. Er küsste sie atemlos, während er sich in ihr zu bewegen begann. „Mehr davon.“ Ihre Stimme war nur noch ein Hauch, sie war heiser vor Leidenschaft.
„ Ts , ts , jetzt liegt der geile Kerl schon wieder auf dieser Frau. Lernt er denn nichts dazu?“, ertönte plötzlich ein widerliches Knarzen , das Jeannie eiskalt durchfuhr.
So ein Mist! Die andere Seite hatte Ruben bei seinen Überlegungen doch glatt vergessen ... natürlich holten sich die Unterweltler ohne zu zögern, was ihnen zustand. Auf eine Verhandlung würden sie nicht warten. Wie hatte ihm das passieren können? Jetzt brachte er Jeannie schon wieder in Gefahr. Und schon wieder war er nackt.
Der Seelenjäger beobachtete kichernd, wie Ruben mit zwei Fingern den Vibrator aus seinem Hinterteil fischte. Als der Widerstand fehlte, drehte das Ding erst recht auf, bevor er es ausschaltete und achtlos wegwarf. Jetzt galt es, Zeit zu gewinnen ...
Um Jeannie abzuschirmen und den Dämon zu verwirren, ließ er seine Schwingen erscheinen, die rabenschwarz glänzten. Der Teil des Plans hatte also geklappt, aber so hatte er es sich nicht vorgestellt. Wo blieb bitte sein persönliches „Jüngstes Gericht“?
„Komm schon, mein Herr wartet auf seinen Leckerbissen“, tönte der Dämon mit dem Raubtierschädel, den Ruben noch sehr gut in Erinnerung hatte. Diesmal würde er also auf dem Speisezettel des Höllenfürsten landen, denn die Seele eines Engels war eine absolute Spezialität. Bei seinem letzten Aufenthalt in der Unterwelt war er ihm vom Teller gesprungen.
„Lass Jeannie gehen, sie hat nichts damit zu tun.“ Ruben schaute den Jäger intensiv an. „Ich wehre mich nicht, wenn du sie in Ruhe lässt.“ Sie schluchzte und hielt sich die Hand vor den Mund, als er sich von ihr löste. Da sie offensichtlich etwas sagen wollte, gab er ihr ein Zeichen, zu schweigen.
„Sie ist der kleine Nachtisch, den lassen wir uns doch nicht entgehen.“ Das gebleckte Gebiss des Dämons sah furchteinflößend aus, während er eine Art Grinsen produzierte. „Sei doch froh, dass du bis zu deinem letzten Moment mit dem Weibchen zusammen sein kannst.“
„Ich habe gelobt, sie zu beschützen!“, spie er dem Widerling entgegen.
Jetzt lachte der Seelenjäger gurgelnd. „Hättest du das getan, wäre deine Weste blütenrein ...“ Er deutete auf die schwarzen Schwingen. „Das muss aber gründlich schiefgegangen sein.“
Ruben wollte etwas zu seiner Verteidigung sagen, aber stattdessen hob er den Kopf. Auch der Dämon schien seine Wahrnehmung zu teilen: Die Atmosphäre pulsierte energiegeladen, von irgendwoher kam ein Leuchten, das er noch nicht lokalisieren konnte.
Es raschelte und Ruben musste unwillkürlich lächeln. Diese Geräusche waren ihm sehr bekannt und er erwartete, ein feinstoffliches Wesen durch die Mauer hereinschweben zu sehen. Doch es dauerte und der Höllenknecht hatte ganz offensichtlich vor, keine Zeit zu verschwenden, da er seine Felle schwimmen sah. Ruben schoss vor und packte Jeannie, um sie in eine Zimmerecke zu drücken, wo er sie mit seinem Körper und den Flügeln vor Verletzungen bewahren konnte. Sie schrie erschreckt auf, doch darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen.
Der Jäger fauchte und wollte ihn gerade anspringen, als eine Stimme ertönte: „Nimm deine Finger von ihm, er ist einer der Unseren!“ Puh, das war knapp, da hatten sich die Guten aber verdammt Zeit gelassen. Ein Mann stand mit verschränkten Armen zwischen dem Seelenjäger und Ruben. Jeannie war anscheinend neugierig und tauchte mit ihrem Gesicht aus dem Flaum auf.
Natürlich waren die Flügel dieses Wächters weiß. Ruben knurrte, doch er war froh, Camael zu sehen, der über Schönheit, Freude, Glück und Zufriedenheit herrschte. Er war die Personifizierung der Gerechtigkeit und würde ihn hoffentlich nicht der Verdammnis preisgeben. Doch vor Gericht wusste man nie, wie das Urteil ausfallen würde.
„Sieh dir die Farbe an, die das Ausmaß seiner Sünden zeigt!“, sagte der Anwalt der Gegenseite und Ruben errötete angesichts der schlagenden Beweiskraft, die in den Worten des Dämons steckte.
„Wir haben schon bei seinen vorangegangenen Vergehen überlegt, ob dieser Bote und Wächter für sein Amt geeignet ist. Es scheint, er fühlt sich mehr seinem menschlichen Erbe verpflichtet als dem überirdischen“, gab Camael ungerührt zurück und lächelte Ruben an. „Du trägst beides in dir, Ruben, du weißt nur nichts davon. Wir wollten
Weitere Kostenlose Bücher