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Dunkle Seelen

Dunkle Seelen

Titel: Dunkle Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Poole
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weiter auf.
    »Seht. Er ist im Land der Träume. Na ja, mehr oder we niger.«
    Über Richards Schulter warf sie einen Blick in den Raum. Er glich ihrem und Isabellas Zimmer, war aber vielleicht noch ein wenig luxuriöser: jede Menge gol dene Verzierungen, barocker Überfluss und ottomanischer Prunk. Auf jeden Fall aber war das Zimmer ordentlicher als ihres - abgesehen von dem Seidenschal, der vom
    Kronleuchter hing. Sie fragte sich, ob Richard daran geschaukelt hatte. Zuzutrauen wäre es ihm.
    Er griff nach ihrer Hand, doch plötzlich wich sie widerstrebend einen Schritt zurück. »Richard, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist...«
    Er schnalzte mit der Zunge. »Dir bleibt nicht wirklich eine Wahl, Cassie. Du siehst jetzt schon ziemlich blass aus.«
    »Aber...«
    »Kein Wenn und kein Aber. So übel ist er nicht.«
    Cassie rümpfte die Nase. Sie hatte nicht einmal an... Geschmack... gedacht, und daran, dass ein Teil ihrer Be-  klommenheit vielleicht daher rühren könnte. »Ähm, bist du dir sicher?«
    »Na ja, er ist sicher nicht jedermanns Geschmack, aber ich muss sagen, ich mag ihn recht gern.« Richard ließ die Augenbrauen hüpfen. »Komm.«
    Zwiespältig betrat Cassie den Raum und sofort schlug ihr eine Wolke männlichen Parfüms entgegen.
    »Seins, nicht meins«, flüsterte Richard schnüffelnd. »Auf der Verpackung ist ein Fußballer abgebildet. Kannst du dir das vorstellen? Da nehme ich doch lieber Antaeus von Channel. Wie dem auch sei, meine Schöne, genug des Small Talks. Bon appetit.«
    Er deutete auf Perry, der sich in einem Sessel lümmelte. Seine Arme hingen an den Seiten über die Lehnen und er hatte ein Bein lässig über das andere geschlagen. Wären da nicht sein leeres Lächeln und seine trüben Augen gewesen, wäre Cassie nie darauf gekommen, dass etwas mit ihm nicht stimmte.
    »Richard, hat er... getrunken?« Sie kniff die Augen zusammen.
    »Natürlich hat er das. Du glaubst doch nicht etwa, ich hätte ihn eingeweiht? Er ist nicht der verständnisvolle Typ, nicht wie deine Isa...« Richard stockte und zog eine entschuldigende Grimasse. »Verdammt.Tut mir leid.«
    »Ich weiß nicht. Ich bin es nicht gewohnt, mich von Leuten zu nähren, die nicht wissen, was mit ihnen ge-  schieht. Die nicht wissen, dass die Auserwählten ihnen die Energie entziehen. Ich weiß nicht... und Sir Alric würde...«
    »ZumTeufel mit ihm.« Richard trat neben seinen Mitbewohner und tätschelte ihm sanft die Wange. »Hey, Peregrine? Besuch.«
    »Hm?« Perry versuchte, seinen Blick auf Cassie zu konzentrieren, die ihn nervös anlächelte. »Was macht sie hier?«
    Richard lächelte. »Geht dich nichts an.«
    »Oh... na schön...« Perrys Kopf kippte nach hinten, und er schaute grinsend zu Richard auf, der seine Hände ergriff und ihn auf die Füße zog.
    »Gütiger Gott, Peregrine«, sagte Richard mit einem kurzen Augenzwinkern in Cassies Richtung. »Hast du dir wieder etwas von dem Chablis gegönnt, während ich dir den Rücken zugekehrt habe?«
    »Köstlich«, nuschelte Perry. »Hallo, Cassandra.« Er verzog das Gesicht zu einem lüsternen Zwinkern, das nicht recht funktionierte.
    »Setz dich aufs Bett, du alter Säufer.« Richard drückte ihn auf die Matratze. »Komm schon, setz dich gerade hin.«
    Perry schwankte trunken, richtete sich auf und kicherte. Dann schloss er ein Auge und beobachtete argwöhnisch, wie Cassie neben ihm Platz nahm. Richard nahm ihre Hände fest in seine und legte sie um Perrys Handgelenke.
    »Immer mit der Ruhe, mein Engel«, warf Perry ein und musterte Cassies Hände. »Nichts für ungut, du bist eine Auserwählte und alles, aber du bist nicht mein Typ.«
    Cassie sah Richard ängstlich an, aber dieser schüttelte den Kopf. »Ignorier ihn. Er wird sich an nichts erinnern, nicht wahr, Peregrine? Also, Cassie, los geht s.«
    »Richard, ich bin mir nicht sicher. Ich bin nicht an ihn gewöhnt. Was ist, wenn ich zu weit gehe?«
    »Vertrau mir, das wirst du nicht, meine Schöne. Ich muss mich auch noch nähren, also will ich die Hälfte für mich. Ehrlich, mach dir keine Sorgen, ich werde dich aufhalten.«
    Oh, um Himmels willen, Cassandra. Er ist besser als nichts!
    Estelle hatte recht. Sie war hungrig. Sie beide waren hungrig. Sie atmete tief durch und schloss die Augen, um sich zu sammeln. Dann begann sie zu trinken.
    Er war anders als bei Isabella, so viel stand fest. Während seine Lebenskraft aus seinen Adern pulsierte und in sie hineinströmte, spürte sie den gewohnten berauschenden

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