Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Es war nur
ein so kleines, kurzes Wort, und doch schienen die Sterblichen es für alles
Mögliche zu verwenden. Julian dagegen war es heilig. Desari verkörperte Freude
und Licht, Wahrheit und Schönheit. Sie war der Inbegriff der Liebe. Julian war
vollkommen glücklich mit ihr, selbst wenn sie ihn um den Verstand brachte.
Ihr Selbstvertrauen und ihre erstaunlichen Fähigkeiten überraschten ihn immer
wieder. Doch eigentlich verstand es sich von selbst, dass auch karpatianische
Frauen über solche Gaben verfügten. Warum war er nur nie auf den Gedanken
gekommen? Er und die anderen Karpatianer hatten sich eingebildet, dass
ausschließlich die Männer über magische Kräfte verfügten. Doch in Wahrheit
besaßen sie nur die dunklen Kräfte. Dem Vergleich mit den Fähigkeiten, die
karpatianische Frauen in sich trugen, hielten sie nicht stand. Abgesehen davon,
dass sie Kindern das Leben schenken konnten, hatten sie noch viel mehr zu
bieten - die Segnungen der Natur, inneren Frieden und Heilkräfte, die die
Männer nicht einmal erfassen konnten.
    Langsam atmete Julian aus.
»Syndil wird gesund werden, piccola, und auch wieder glücklich sein. Schließlich ist die
Zeit der größte Heiler von allen. Ich weiß genau, dass es so kommen wird. Sei
nicht mehr traurig. Sie wird eines Tages völlig unerwartet zu dir zurückkehren.
Frag mich nicht, woher ich das weiß, doch es ist so.«
    Fragend blickte Desari ihn mit
ihren großen dunklen Augen an, senkte dann jedoch den Blick. »Und du sagst das
auch nicht nur, damit ich mich besser fühle?«
    »Das würde ich nie tun. So viel
solltest du inzwischen über mich wissen. Außerdem können karpatianische
Gefährten einander nicht belügen. Du kannst meine Gedanken lesen, Desari, und
dich davon überzeugen, dass ich wirklich daran glaube. Und ich werde sie von
nun an Syndil nennen, weil du es so möchtest. Wenn du wünschst, dass ich sie
als meine Schwester betrachtete, werde ich dir auch diesen Wunsch erfüllen.«
    »Warum sprichst du niemals ihren Namen aus ?«
    Julian zuckte leichthin die
Schultern. »Gewohnheit. Wir geben uns nicht häufig mit den Frauen unseres Volkes
ab, die ihren Gefährten noch nicht gefunden haben, und wir haben auch kaum
persönlichen Kontakt zu ihnen. Das geschieht zum Schutz beider. Wenn ein
karpatiani- scher Mann mit der Finsternis ringt, sollte er sich besser nicht
auf eine der allein stehenden Frauen konzentrieren, um sie dann vielleicht...«
Julian verstummte. Plötzlich scheute er sich davor, den Gedanken zu Ende zu
führen.
    Desari strich sich mit der Hand
durchs Haar. »Zu vergewaltigen«, beendete sie seinen Satz. »Syndil hat Savon
in keiner Weise provoziert oder ihm Versprechungen gemacht.«
    »Der Gedanke ist mir nicht
einmal in den Sinn gekommen. Eine karpatianische Frau muss nichts tun, um das
Interesse eines Vampirs zu erregen. Die Untoten verkörpern das Böse, sie sind
groteske Irrtümer der Natur. In ihrer verdorbenen Fantasie glauben sie daran,
dass sie sich mit einer karpatianischen Frau verbinden und dann ihre verlorene
Seele zurückerhalten können. Doch so ist es nicht. Sobald sie den Weg des Bösen
eingeschlagen haben, sind sie für alle Ewigkeit verloren, bis einer unserer
Jäger in der Lage ist, sie unschädlich zu machen. Die meisten Vampire versuchen
irgendwann, eine Gefährtin zu finden.
    Sie suchen sich sterbliche
Frauen aus und sind manchmal sogar dazu in der Lage, sie in Vampirinnen zu
verwandeln, ohne sie dabei zu töten. Doch diese Frauen verlieren den Verstand.«
    Desari schmiegte den Kopf an
seine Schulter, während sie gemeinsam mit ihm tiefer in den Wald hineinging.
Auch wenn es sich nur um eine kleine Geste handelte, so sandte Desaris
Berührung doch Schockwellen durch Julians Körper. Sie nahm ihm seinen Kummer
und bereitete ihm so viel Freude. Allein in ihrer Nähe zu sein oder ihren Duft
einzuatmen, machte ihn glücklich.
    »Julian, ich empfinde ebenso für
dich«, versicherte Desari, die sich darüber freute, ihn aufheitern zu können.
    »Du bist für mich wie ein
einzigartiges Wunder«, bekannte er. »Du ahnst ja nicht, Desari, was du für mich
bedeutest, und ich kann auch nicht darauf hoffen, jemals die richtigen Worte zu
finden, um es dir zu erklären.«
    Doch Desari war in seinen
Gedanken. Nur allzu deutlich spürte sie Julians überwältigende Empfindungen. So
dachte er also über sie! Auch das war ein Teil der großen Macht, die ein
karpatianischer Mann ausüben konnte. Wie sollte eine Frau sich weigern,

Weitere Kostenlose Bücher