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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Konzertsaal schickte Desari ihm eine Welle von Wärme und Zuneigung.
Ihre wunderschöne Stimme schien ihn einzuhüllen und dicht an ihr Herz zu
pressen.
    Darius hatte dafür gesorgt, dass
sie im Flur ungestört blieben. »Barack hat noch nie gegen einen Vampir gekämpft.
Niemals zuvor hat er auch nur das geringste Interesse an der Jagd gezeigt. Und
doch ist er noch vor uns hier gewesen.«
    Julian nickte nachdenklich.
»Überrascht dich das wirklich?«
    Darius zuckte die Schultern.
»Barack war schon immer häufig in Syndils Nähe anzutreffen. Er beschützt sie.
Schon als Kinder waren sie unzertrennlich. Doch in letzter
    Zeit hat sie sich so sehr in
sich selbst zurückgezogen, dass niemand sie erreichen kann, nicht einmal
Desari.«
    »Sie verbringt viel zu viel Zeit
in der Gestalt des Leopardenweibchens. So wird sie das traumatische Erlebnis
nie überwinden. Sie muss sich ihm endlich stellen«, erwiderte Julian.
    Darius nickte. »Ihr Vertrauen in
Männer ist erschüttert. Es grenzt an ein Wunder, dass sie deinen Ruf
beantwortet und uns dabei geholfen hat, Barack vor ewiger Verdammnis zu
bewahren. Sie kann es kaum ertragen, in der Nähe eines Mannes zu sein.«
    »Nun, das ist nur allzu
verständlich«, gab Julian geistesabwesend zurück. Schon spürte er das
dringende Verlangen, bei Desari zu sein. Zwar konnte er jederzeit die telepathische
Verbindung zu ihr suchen, durch ihre Augen sehen und ihre Gedanken lesen,
fühlte sich jedoch nie ganz wohl, solange sie nicht in Sichtweite war.
Ungeschützt stand Desari vor ihrem Publikum. Allein dieser Gedanke brachte
Julian schier um den Verstand. Sein Wunsch, Desari zu beschützen, wurde
übermächtig. Schnell ging er zum Konzertsaal zurück.
    Sie war so schön, dass ihm bei
ihrem Anblick der Atem stockte. Er beobachtete jede ihrer Bewegungen, ruhig und
graziös. Sie wiegte die Hüften, und das seidige Haar fiel ihr in weichen Wellen
über Rücken und Schultern und schien ihre sinnlichen Rundungen zu betonen. Am
liebsten hätte Julian sie davongetragen und an einem einsamen Ort versteckt,
an dem sie vor allen Bedrohungen sicher war. Bis in alle Ewigkeit wollte er
ihrem Gesang zuhören und sich darüber wundern, wie es ihr gelang, mit ihrem
Lächeln einen ganzen Raum zu erhellen.
    Desari lachte leise ins
Mikrofon. Sie schien sich ganz auf ihr Publikum zu konzentrieren, und dennoch
spürte Julian die Berührung ihrer Fingerspitzen in seinem Nacken. Heiß flammte
das Begehren in ihm auf, sodass er angespannt stehen blieb, schockiert über
die Macht, die ihre Berührungen über ihn hatten. Er war so lange ein einsamer
Jäger gewesen, der nur die Gesellschaft von wilden Tieren gesucht, jedoch den
Kontakt zu seinem eigenen Volk gemieden hatte. Desari kam ihm nun wie ein
unfass- bares Wunder vor.
    Ein leises Zischen ertönte in
seinen Gedanken, nicht auf dem telepathischen Pfad, den Desaris Familie
benutzte, sondern auf einem anderen, der ausschließlich für eine ganz bestimmte
Verbindung gedacht war. Stärke. Autorität. Männlichkeit. Es konnte sich nur um
Darius handeln. Seit er Julian sein Blut gegeben hatte, war es ihm jederzeit
möglich, den Kontakt zu ihm aufzunehmen.
    Genug geträumt. Wir haben eine
Aufgabe zu erledigen. Meine Schwester hat dich wirklich um den kleinen Finger
gewickelt.
    Mir ist aufgefallen, dass
du sie nicht davon abgehalten hast, überhaupt diese gefährliche Karriere zu
verfolgen. Es bereitete
Julian Vergnügen, diesen Sachverhalt anzusprechen. Langsam ging er durch den
Konzertsaal, die geschärften Sinne auf jede mögliche Gefahrenquelle konzentriert.
    Aber jetzt sollte sie sich von
deinen Entscheidungen leiten lassen, antwortete Darius.
    Versuche nicht, mir deine
Fehler in die Schuhe zu schieben. Es wird einige Zeit dauern, bis ich die
Auswirkungen deiner Nachsicht korrigiert habe. Ich muss sehr vorsichtig sein
und ohne ihr Wissen daran arbeiten, bis sie sich schließlich langsam die
eigensinnige Haltung abgewöhnt, ihre eigenen Entscheidungen treffen zu wollen. Julian konnte
die Belustigung in seiner Stimme nicht verbergen. Desari zu täuschen war
einfach unmöglich. Schließlich war sie kein junges Mädchen mehr, das sich von
einem arroganten Mann einfach herumkommandieren ließ.
    Barack kehrte auf die Bühne
zurück. Er hatte sein langes Haar wieder im Nacken zu einem Zopf zusammengefasst,
und seine Züge wirkten so attraktiv und makellos wie immer, ebenso wie seine
Kleidung. Julian spürte Syndils Anwesenheit im Konzertsaal, doch sie hatte sich
für

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