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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sich
hatte, führte die Frau sie durch die Berge zum Meer hinunter, wo ihr Geliebter
mit einem Boot wartete. Obwohl sich die Kinder sehr vor dem Wasser fürchteten,
stiegen sie ins Boot, denn im Dorf erwartete sie ein schlimmeres Schicksal, als
von Seeungeheuern gefressen zu werden oder über den Band der Erdscheibe zu
segeln.
    Die Kinder versteckten sich im
Boot und verhielten sich ruhig. Der Mann, der das Boot steuerte, fürchtete sich
vor dem Krieg und kannte keinen sicheren Hafen, also segelte er viel weiter
hinaus als je zuvor. Das Boot wurde von heftigen Winden aufs offene Meer
hinaus getrieben und dort von einem Orkan erfasst, der es zerschmetterte und
die Menschen in den tosenden Wellen versinken ließ.
    Wieder rettete Darius die
anderen Kinder. Schon mit sechs Jahren verfügte er über erstaunliche Kräfte,
die er aus dem uralten, mächtigen Blut seines Vaters zog. Er verwandelte sich
in einen riesigen Raubvogel, hielt die anderen Kinder in seinen Klauen fest
und brachte sie sicher an Land.
    Damals wurde ihnen das Überleben
nicht leicht gemacht, denn die Küste Afrikas war noch wild und unberührt.
Karpatianische Kinder brauchten Blut, waren aber nicht in der Lage zu jagen.
Außerdem brauchten sie verschiedene Kräuter und andere Nährstoffe, doch selbst
dann überstanden die meisten Kinder das erste Lebensjahr nicht. Es war nur Darius'
Umsicht und Willenskraft zu verdanken, dass alle sechs überlebten. Er lernte
von den Leoparden, wie man jagte, suchte für die jüngeren Kinder einen
Schlafplatz und kräftigende Erde und erlernte die karpatianischen Heilkünste.
Die Lektionen waren nicht leicht. Darius wurde auf der Jagd oft verwundet.
Viele seiner Experimente misslangen. Doch er gab niemals auf, denn er hatte
sich fest vorgenommen, alle fünf Kinder durchzubringen. Wenn er neue Nahmng für
sie ausprobierte, vergiftete er sich oft und lernte, das Gift aus seinem Körper
zu drängen.
    Im Laufe der Jahrhunderte waren
sie zu einer Familie zusammengewachsen. Darius führte sie, eignete sich immer
mehr Wissen an und dachte sich neue Wege aus, wie sie ihre Andersartigkeit vor
den Sterblichen verbergen und Geld verdienen und es für die Zukunft anlegen
konnten. Er war mächtig und fest entschlossen. Desari war davon überzeugt,
dass es niemanden auf der Welt gab, der ihrem Bruder glich. Sie befolgte seine
Anweisungen, ohne sie zu hinterfragen, und sein Wort stand über allem.
    Keiner von ihnen hatte die
Tragödie kommen sehen, die zwei Monate zuvor über sie hereingebrochen war.
Desari konnte den Gedanken daran kaum ertragen. Savon hatte sich dazu
entschlossen, seine Seele aufzugeben, und war der Finsternis anheimgefallen.
Doch es war ihm gelungen, das Böse in seiner Seele vor den anderen zu
verbergen.
    Savon hatte auf der Lauer
gelegen und auf eine gute Gelegenheit gewartet. Dann griff er Syndil an. Nie
zuvor hatte Desari einen so brutalen Überfall auf eine Frau gesehen.
Karpatianische Männer beschützten und verehrten ihre Frauen. Niemand hatte auch
nur geahnt, dass so etwas geschehen würde. Syndil war eine warmherzige, vertrauensvolle
Frau, doch an diesem Tag hatte Savon sie geschlagen, schwer verletzt und vergewaltigt.
Sie hatte so viel Blut verloren, dass sie beinahe daran gestorben wäre. Darius
fand sie, denn er hatte ihre verzweifelten telepathischen Hilferufe
aufgefangen. Dass sein bester Freund eine so grausame Tat begehen konnte, hatte
Darius so sehr schockiert, dass Savon auch ihn beinah getötet hätte, als sie
miteinander kämpften.
    Danach war Syndil völlig außer
sich gewesen und hatte allein Desari in ihre Nähe kommen lassen. Nur sie durfte
den Blutverlust ausgleichen. Barack und Dayan versorgten daher Desari und
Darius. Es war eine schreckliche Zeit gewesen, und Desari wusste, dass sie alle
sich noch nicht ganz davon erholt hatten.
    Syndil verbrachte nun die meiste
Zeit damit, in der Erde zu ruhen oder sich in einen Leoparden zu verwandeln.
Sie sprach selten, lächelte niemals und ließ keinerlei Diskussion der Vorfälle
zu. Dayan war stiller geworden und sein Beschützerinstinkt trat nun deutlicher
zu Tage. Doch Barack hatte sich am meisten verändert. Er hatte immer wie ein
richtiger Playboy gewirkt und war lachend durch die Jahrhunderte gezogen. Doch
auch er war einen Monat lang in der Erde geblieben, und nun war er launisch und
verschlossen. Er ließ Syndil niemals aus den Augen. Auch Darius war jetzt ein
anderer als zuvor. Seine dunklen Augen blickten leer und kalt, und während

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