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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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das Attentat wäre fehlgeschlagen.«
    »Sie werden dich fragen, wo man
uns behandelt hat«, wandte Desari ein. Sie war sehr müde und seltsam unruhig.
Außerdem fühlte sie sich unglücklich und war den Tränen nahe. Dieser Zustand
war völlig neu für sie.
    »Ich kann den Sterblichen ebenso
gut Erinnerungen einpflanzen wie ihr«, erklärte Syndil bestimmt. »Im Moment
bin ich zwar lieber allein, aber ich versichere dir, Desari, ich verfüge über
dieselben Fähigkeiten wie du.«
    Desari strich ihrem Bruder das
lange dunkle Haar aus der Stirn. Die seidigen Strähnen fielen ihm bis über die
Schultern. Wenn er wach war, sah Darius immer so streng und unnahbar aus. Doch
dies verlor sich im Schlaf. Er war ein junger, gut aussehender Mann, ohne die
schwere Bürde der Verantwortung, die er im Wachen trug.
    »Wir sollten nicht in der Nähe
der Sterblichen ruhen, schon gar nicht, wenn wir gejagt werden«, wandte Desari
leise ein. »Es ist zu gefährlich.«
    »Ich bin sicher, Darius hat
Barack und Dayan in die Wälder gebracht und für ihre Sicherheit gesorgt. Wir
werden das Gleiche für ihn tun. Desari, er mag vielleicht geschwächt und
verletzt sein, aber er verfügt über Kräfte, von denen wir nicht einmal etwas
ahnen. Er kann Dinge hören und spüren, selbst wenn er tief in der Erde ruht.«
    »Wie meinst du das?«
    Syndil strich ihren langen Zopf
zurück, der ihr über die Schulter fiel. »Als Savon mich angriff, schlief Darius
in der Erde, um sich von einer Verletzung zu erholen. Ihr anderen wart weit
entfernt auf der Jagd, und ich blieb zurück, um seinen Schlaf zu bewachen.
Savon rief mich zu sich in eine Höhle, um mir eine seltene Pflanze zu zeigen,
die er gefunden hatte.« Sie senkte den Kopf. »Ich ging zu ihm. Natürlich hätte
ich bei Darius bleiben sollen, doch ich folgte Savons Ruf. Ich rief um Hilfe,
aber ihr wart zu weit entfernt, um schnell genug zu mir zu kommen. Doch Darius
hörte mich. Selbst in tiefem Schlaf in der Erde hörte er mich und wusste, was
geschah. Ich spürte, wie er die Verbindung zu mir suchte und dann trotz seiner
Verletzung zu mir eilte, um mich zu retten.«
    »Darius hörte dich, während er
schlief?« Wie die anderen hatte auch Desari angenommen, Darius wäre aufgewacht,
als sie sich auf der Jagd befanden. Als sie mit Dayan und Barack zurückgekehrt
waren, hatte Darius Savon bereits vernichtet und heilte gerade Syndils tiefe
Wunden, obwohl er selbst viel Blut verloren hatte.
    Syndil nickte ernst. »Er kam zu
mir, als ich schon alle Hoffnung aufgegeben hatte.« Tränen traten ihr in die
Augen, und sie senkte den Blick. »Ich schäme mich so, dass ich meinen Kummer
nicht besser verbergen und es Darius leichter machen kann. Er fühlt sich
schuldig und glaubt, mich im Stich gelassen zu haben.«
    Sanft schmiegte Desari ihre
Wange an die Brust ihres Bruders. Sie wusste, dass Syndil sich in einem Punkt
irrte. Zwar glaubte Darius wirklich, Syndil gegenüber versagt zu haben, doch er
fühlte sich nicht schuldig. Er fühlte überhaupt nichts. Natürlich verstand er
es, seinen Mangel an Emotionen vor den anderen zu verbergen, doch Desari kannte
ihn zu gut - ihr war es längst aufgefallen. Nur seine Loyalität und sein
Pflichtgefühl brachten Darius dazu, weiterhin für seine Familie zu kämpfen.
Gefühle empfand er nicht.
    Desari wusste auch, dass Darius
um die Sicherheit der anderen fürchtete, falls auch er sich in einen Vampir verwandeln
würde. Weder Barack noch Dayan würde ihn im Kampf besiegen können. Desari
bezweifelte sogar, dass sie es mit vereinten Kräften schaffen würden. Sie hielt
Darius für unbesiegbar. Er würde sich nicht in einen Untoten verwandeln. So
einfach sah sie die Sache. Mochte sich auch die Finsternis in ihm ausbreiten,
er würde ihr widerstehen. Darius verfügte über unendliche Willenskraft, das
hatte er von Anfang an bewiesen. Wenn er sich etwas vorgenommen hatte, konnte
ihn nichts und niemand davon abhalten.
    Doch vielleicht würde er einfach
zulassen, dass ihn ein Gegner im Kampf tödlich verwundete. Davor fürchtete sich
Desari am meisten. Karpatianische Männer waren ganz anders als die Frauen. Sie
waren gefährliche, mächtige Raubtiere, dominant und selbstsicher, obwohl sie
immer versuchten, ihre Frauen und die Sterblichen zu beschützen. Wenn ein Karpatianer
zum Vampir wurde, war er überaus gefährlich. Ja, falls Darius starb oder sich
in einen Vampir verwandelte, schwebten sie alle in tödlicher Gefahr.
    »Du musst den Bus fahren,
Syndil«, bestimmte

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