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Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Dunkle Sehnsucht des Verlangens

Titel: Dunkle Sehnsucht des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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er
sich noch mehr um die Frauen kümmerte, zog er sich von den Männern zurück.
    Syndil, komm zu uns. Diesmal sandte Desari den
Befehl mit fester Stimme. In ihrem geschwächten Zustand konnte sie Darius
unmöglich allein transportieren. Was mit Syndil geschehen war, hatte nicht sie
allein traumatisiert. Sie alle hatten darunter gelitten, waren von den
Geschehnissen für immer verändert worden. Sie brauchten Syndil. Darius brauchte
Syndil.
    Plötzlich erschien Syndil neben
ihnen, hoch gewachsen und schön, mit ihren großen, unendlich traurigen Augen.
Sie wurde blass, als sie die Blutflecken auf Desaris Kleid sah und Darius, der
schwankend und bleich neben ihr stand. Schnell stützte sie ihn. »Wo sind die
anderen?«
    »Darius hat ihnen Blut gegeben,
das er nicht erübrigen konnte«, erklärte Desari. »Wir wurden von Sterblichen
mit Schusswaffen angegriffen. Dayan und Barack wurden auch getroffen.«
    »Barack?« Syndil wurde noch
blasser. »Und Dayan? Leben sie noch? Wo sind sie?«
    »Sie ruhen in der Erde«, versicherte Desari.
    »Aber wer würde dich erschießen
wollen? Und was ist mit Darius geschehen?« Syndil brachte Darius zum Tourbus.
Im Schutze der Dunkelheit schlüpften sie in den Bus, in den Darius die beiden
Leoparden gesperrt hatte, nachdem sie ihm zu Hilfe gekommen waren.
    Als Darius auf der Couch lag,
öffnete Desari schnell sein Hemd und entblößte seine Wunden. Syndil stand neben
ihr und musterte seine Verletzungen eingehend. »Das war ein Leopard.«
    »So mag es aussehen«, murmelte
Darius grimmig, »doch er war keine echte Raubkatze. Und auch kein Sterblicher.
Er hat Desari Blut gegeben.« Kopfschüttelnd blickte Darius zu seiner Schwester
auf. »Er war stark, Desari, stärker als alle anderen, denen ich je begegnet
bin.«
    Syndil beugte sich über ihn. »Du
brauchst Blut, Darius. Nimm meins.« Sie würde sich von ihrer Furcht vor Männern
nicht davon abhalten lassen, ihre Pflicht zu tun. Schon jetzt schämte sie sich,
dass sie sich so weit von den anderen zurückgezogen und die Gefahr nicht
gespürt hatte.
    Darius ließ den Blick seiner
dunklen Augen über Syndils Gesicht gleiten. Er sah alles, spürte ihre tiefe
Abneigung dagegen, einen Mann zu berühren, und schüttelte den Kopf. »Ich danke
dir, kleine Schwester, aber es wäre mir lieber, wenn du Desari dein Blut geben
würdest.«
    »Darius!«, protestierte Desari.
»Du brauchst es viel dringender.«
    Beschämt ließ Syndil den Kopf
sinken. »Er tut es für mich«, sagte sie leise. »Ich kann es nicht ertragen, von
einem Mann berührt zu werden, und Darius weiß das genau.«
    »Wenn wir nicht das Blut des
Fremden in Desaris Körper verdünnen müssten«, widersprach Darius mit ruhiger
Stimme, »würde ich dein Angebot annehmen. Und wenn es dir schwer fällt, mir
dein Blut darzubieten, weiß ich es umso mehr zu schätzen. Ich danke dir.«
    Darius, warnte Desari ihn über den
telepathischen Pfad, den nur sie und ihr Bruder benutzten, Syndil ist nicht stark
genug, um das Blut zu verdünnen.
    Wir tun Syndil nur einen
kleinen Gefallen, Desari. Darius schloss die Augen und versenkte sich in seinen
Körper, um mit der rituellen Heilung seiner Wunden von innen heraus zu
beginnen.
    Syndil betrachtete Darius
aufmerksam, und als er sich im Geist weit von ihnen entfernt hatte und ihr
Gespräch nicht mehr hören konnte, fragte sie leise: »Hat er mich angelogen?«
    Zärtlich strich Desari ihrem
Bruder über den Arm, während sie ihre Worte sorgfältig erwog. »Außer den Sterblichen
war noch jemand da. Wir wissen nicht, wer er ist. Er hat mir das Leben
gerettet, schloss meine Wunden und gab mir sein Blut. Darius griff ihn an, und
sie kämpften miteinander. Offenbar vermochte keiner den anderen zu besiegen.«
    Syndil blickte Desari prüfend
an. »Du fürchtest dich. Also stimmt es, du hast wirklich das Blut eines Fremden
in dir.«
    Desari nickte. »Ich fühle mich
nicht so wie sonst. Er hat irgendetwas mit mir angestellt.« Zum ersten Mal
sprach sie die Worte aus, auch wenn es nur im Flüsterton geschah, und gab damit
etwas zu, das sie sich selbst kaum eingestehen mochte. »Ich bin verändert.«
    Syndil legte den Arm um Desari. »Setz dich neben Darius. Du siehst aus,
als würdest du gleich in Ohnmacht fallen.«
    »So fühle ich mich auch.« Einen
Augenblick lang barg Desari das Gesicht an Syndils Schulter und klammerte sich
an der Freundin fest. »Was würden wir nur ohne ihn tun?«
    »Es wird ihm bald besser gehen«,
versicherte Syndil leise. »Darius

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