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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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war, konnten als ihre eigenen identifiziert werden. Würde man als Täter, noch dazu unter dem Einfluss von Adrenalin, diese zuerst einmal suchen müssen, hätte das Opfer eine große Möglichkeit zu entkommen - oder um Hilfe zu rufen. Aber nichts dergleichen war geschehen. War sie ohnmächtig gewesen? Dazu hätte er sie niederschlagen oder eine Droge einsetzen müssen! - Dafür gab es aber keine Anzeichen.
    Nein, er hat nicht gesucht! Er wusste genau Bescheid, wo er was in ihrer Wohnung finden konnte. Und das ließ nur einen Schluss zu: vielleicht musste er nicht in die Wohnung eindringen - weil er schon drin war?!
    Ich hob den Kopf.
    Alle sahen mich an.
    “Was ist?” fragte ich verwundert.
    “Das ist es! Das muss es sein! Das würde viele Dinge erklären.” meinte Ramirez nur.
    Hatte ich meinen Gedanken etwa laut ausgesprochen?
    Whealer kratzte sich am Kinn und dachte nach. Dann nickte er. “Sie meinen also, er hat sich im Laufe des Tages irgendwie ungesehen Zugang zur Wohnung verschafft - sehr wahrscheinlich zu einem Zeitpunkt, als Adriana Lion noch nicht da war - sich genau umgesehen, und dann auf sie gewartet?”
    “Das könnte tatsächlich so passen.” meinte Ramirez fast begeistert.
    Aber ich schüttelte energisch den Kopf. “Wir verlieren uns in Spekulationen! Chief, Ramirez und ich fahren noch einmal zur Wohnung. Jetzt, nachdem das Team von der Spurensicherung weg ist, können wir uns in aller Ruhe noch einmal in den Räumen umsehen. Und ich bin mir sicher, dass wir entweder Anhaltspunkte für oder gegen meine Vermutung finden - es war ja auch nur so ein Gedanke.”
    “Aber ein wirklich guter Gedanke.” bemerkte Chapler mit einem Augenzwinkern.
    In diesem Moment erklang ein lautes, energisches Klopfgeräusch von der Tür. Ohne Chief Whealers Aufforderung abzuwarten traten gleich darauf drei Männer ein. Alle drei hatten eins gemeinsam: viel zu lange Jackets, blasse Gesichter und in ihrem gesamten Auftreten höchst unscheinbar. Die Erklärung dafür lag auf der Hand: Innendienst!
    “Chapler, das sind Cortez, Santos und Cockrain. Sie werden Ihnen helfen, die Computer nach den Spuren und Chatseiten zu durchsuchen. Weisen Sie sie ein, erklären Sie Ihnen genau, was sie zu tun haben und wonach sie genau zu suchen haben.”
    Wir erhoben uns und streckten unsere steif gewordenen Glieder. Chapler stellte sich den drei Männern noch einmal persönlich vor und erklärte ihnen, worum es ging.
    Ich sah diesen Anflug von Stolz in seinen Augen. Aber auch den Drang, diese Ermittlung noch mehr an Fahrt gewinnen zu lassen. Und den Willen, dem Mörder das Handwerk zu legen.
     Gerade als ich Ramirez aus der Tür folgen wollte, rief mich Chief Whealer noch einmal zurück. “Crocket, bleiben Sie bitte noch einen kurzen Augenblick. Und schließen Sie bitte die Tür.”
    Ich drückte die Tür zu und blieb in ihrer Nähe stehen. Dicke Stille trat in den Raum. Whealer saß auf dem Schreibtisch und sah auf den Boden unter sich. Die Sekunden verstrichen.
    “Ich weiß nicht, wie nah wir mit unseren Vermutungen der Wahrheit wirklich gekommen sind. Ich weiß nicht, wie nahe wir wirklich an ihm dran sind. Dieser Kerl erscheint mir glitschig wie ein Fisch. Widerlich. Aber mit diesem letzten Mord ergeben sich für uns tatsächlich ein paar brauchbare Hinweise. Ich weiß, dass Sie den richtigen Instinkt haben, Detective Crocket. Folgen Sie Ihrem Gefühl! Aber dieser Dreckskerl geht über Leichen, vergessen Sie das nicht!”
    Ich nickte. Ich glaubte zu wissen, was er damit meinte. “Er wird sich verhalten wie eine Ratte, schätze ich.” verlieh ich meiner Einschätzung Ausdruck.
    Whealer nickte etwas betreten. “Wenn wir ihn in die Enge treiben - und das müssen wir - wird er keine Sekunde zögern, noch einen Mord zu begehen. Auch nicht, wenn es sich um einen Detektiv handelt … anderes Thema: was halten Sie von Chapler?”
    “Oh, ein recht fähiger Mann, der uns vor allem dort ergänzt, wo wir ein paar Lücken haben.”
    “Er ist jung, dynamisch und erfolgsorientiert, nicht wahr? Er hat Potential!”
    Ich lächelte zustimmend. “Ja, das hat er in der Tat. Aber ich befürchte, dass er sich noch ein wenig zu sehr selber bremst. Er hat noch mehr drauf!”
    “Da würde ich Ihnen Recht geben. Fordern Sie Ihn ruhig ein bisschen! Er hat die richtige Nase, das spüre ich!” Ohne ein weiteres Wort begann der Chief in einem anderen Stapel Papieren zu blättern. Damit war das Gespräch an dieser Stelle beendet. Es war alles

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