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Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
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auch besondere Knoten zur Befestigung von Gegenständen braucht?”
     Nun nickte der Chief anerkennend. “Das sind ja richtig brauchbare Ansätze.”
    “Er ist skrupellos und tötet seine Opfer, aus welchem Grund auch immer. Man kann davon ausgehen, dass - wenn er tatsächlich auch mit den anderen Morden zu tun hat - er die Leidenschaft oder Neigungen von Frauen ausnutzt, die ihm die Kontaktaufnahme erleichtert und als Türöffner dient. Daher braucht er auch keine körperliche Gewalt anzuwenden.” sagte Ramirez.
    “Er könnte eine Glatze haben oder hat sich sogar am ganz Körper rasiert, weil er keine Haare zurückläßt.” sagte ich leise zu mir selbst. “Er braucht keine große Kraft zu besitzen, weil er einen empfindlichen Punkt bei Frauen über den Chat kennt, der ihm sprichwörtlich alle Türen öffnet. - Es könnte möglich sein, dass er unter einem Minderwertigkeitskomplex leidet?”
    “Oder sonst einen körperlichen Makel?” warf Chapler ein.
    “Ich würde zu einem Minderwertigkeitskomplex tendieren mit einer stark gestörten Persönlichkeitswahrnehmung.” meinte Ramirez und klatschte in die Hände. “Im normalen Leben ist er vielleicht ein Nichts, aber in seiner Fantasie und bei seinen Morden blüht er auf, mutiert zum Helden - jedenfalls in seinen Augen. Das Wichtigste aber ist die Tatsache, dass er sich offenbar Zeit lässt. Er hat keine Eile. Er hat seinen Spaß, tötet sie, löscht die Daten, beseitigt die Spuren - und verschwindet. Alles ist sehr genau geplant und durchorganisiert.”
    “Hat denn irgend jemand im Haus am Samstagabend eine männliche Person im Hausflur gesehen oder bei Miss Lion klingeln gehört, die nicht zu den Wohnparteien gehört?” fragte Whealer ganz beiläufig.
    “Wir haben die Befragung im Haus ganz abgeschlossen. Niemand kann sich an ein Klingelgeräusch, ein Klopfen oder eine fremde Person erinnern. Aber das ist ja nicht unbedingt etwas Neues, wenn man in Betracht zieht, dass die nächsten Personen in einem Haus oder einer Straße bei einer Strafsache fast nie etwas gehört oder gesehen haben - selbst dann nicht, wenn es genau neben ihrem Haus passiert. Und speziell in diesem Wohnhaus scheint sich jede Einheit etwas für sich zurückgezogen zu haben. Man kümmert sich weniger um die anderen Nachbarn. Mit anderen Worten: niemand hat jemanden gesehen oder gehört.” antwortete Ramirez etwas missmutig.
    “Also haben sich Miss Adriana und ihr Mörder vielleicht wirklich verabredet. Er kommt vorbei zu einer festen Uhrzeit, sie öffnet die Tür - ohne dass er klopft oder klingelt - und niemand bemerkt es! Schließlich sollte jeder weiter nur das Beste von ihr denken.” meinte Chapler.
    “Ein durchaus greifbarer und nachvollziehbarer Gedanke.” nickte Whealer.
    Es trat eine kurze Pause ein. Ich dachte nach. Nicht bewusst.
    Noch einmal ließ ich mir alles durch den Kopf gehen. Noch einmal sah ich die Wohnung vor mir, schritt sie im Geiste Raum für Raum ab. Irgendetwas kroch mir ins Unterbewusstsein, jedoch ohne dass ich den Gedanken hätte greifen oder in Worte fassen können. Da war noch etwas. Irgendetwas störte mich. Vielleicht hatte sie ihn ja gar nicht in die Wohnung gelassen!
    Es gab keine Einbruchspuren.
    Aber das war im Grunde auch nichts Neues. Auch in den Wohnungen der anderen Opfer waren keine Einbruchsspuren gefunden worden. Das war eineder vielen Kleinigkeiten, die mir Kopfschmerzen bereiteten. Aber es gab ja auch durchaus noch andere Möglichkeiten, um in die Wohnung zu gelangen.
    Ein Dietrich? - Hätte man aber wohl im Haus gehört, oder zumindest minimale Kratzspuren am Schloss gefunden. Aber auch das war nicht der Fall gewesen. Ein nachgemachter Schlüssel? - Dann hätte er das Opfer schon lange vorher auch persönlich gekannt haben müssen - wie hätte er sonst an einen Originalschlüssel kommen sollen? Und die Opfer hatten ihm ja mit Sicherheit keinen Schlüssel in die Hand gedrückt! War er vielleicht vorher schon einmal in der Wohnung gewesen, um sich mit allem vertraut zu machen? - Aber so ein hohes Risiko würde ein kühl kalkulierender und berechnender Mörder ja wohl kaum eingehen. Oder etwa doch?
    In mir regte sich ein Gefühl, das mir sagte, dass ein paar Dinge durchaus darauf hindeuten konnten. Ich konnte sie nur nicht greifen.
    Je mehr ich darüber nachdachte, umso mehr kam ich zu der Überzeugung, dass er sich wahrscheinlich sehr gut in der Wohnung ausgekannt haben musste. Denn die Tücher, mit denen Adriana Lion gefesselt worden

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