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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sind schwerer zu beherrschen als andere.«
    Antonietta lehnte schuldbewusst
ihre Stirn an die Wand. »Ich wollte die Oper unbedingt spielen.« Das Geständnis
platzte ein wenig überstürzt aus ihr heraus. »Wenn ich Musik höre, egal, wie
kompliziert sie ist, kann ich sie nachspielen, aber ich kann die Noten nicht
lesen. Ich musste Justine bitten, sie mir vorzulesen. Du kannst dir vorstellen,
wie schwer es uns beiden gefallen ist, die ganze Partitur zu entziffern, wie
lange wir dafür gebraucht haben. Don Giovanni wusste natürlich Bescheid; er gab
mir das Stück, aber ich sollte sehr gut darauf aufpassen. Jede Nacht brachte
ich es in sein Zimmer zurück, aber jeder hätte sehen können, wie Justine und
ich daran gearbeitet haben.«
    Da sie sich leicht vorgebeugt
hatte, drückten sich ihre Hüften direkt an Byrons Körper. Er presste sich an
sie und fühlte sich dabei hart und fest und sehr männlich an. Antonietta hätte
schreien können, so frustriert war sie. Ihre Haut kribbelte vor Verlangen; ihr
Körper fühlte sich verspannt und fremd an. Sie richtete sich sofort auf, um den
Körperkontakt zu unterbrechen, stieß sich von Byron ab und ging zu der Kammer
mit den Wandbildern weiter. Sie war sich ihres Körpers sehr bewusst, nahm das
Schwingen ihrer Hüften und den ziehenden Schmerz in ihrer Brust überdeutlich
wahr. Es war Wahnsinn, dass sie so sehr die Kontrolle über sich verlor.
    »Antonietta, wenn ich an deinen
Geist rühre, stelle ich fest, dass du unruhig und verwirrt bist. Ich würde dir
gern helfen, wenn du es mir erlaubst.« Byron war entschlossen, ihre geistigen
Barrieren umzustoßen, wenn sie sich ihm nicht bald anvertraute. Er konnte es
nicht einfach hinnehmen, dass sie so durcheinander war. Sie hatten bereits
zweimal ihr Blut getauscht. Das karpatianische Blut schärfte ihre Sinne und
veränderte sie in gewisser Weise, aber er hatte keine Ahnung, welche
Veränderungen sein Blut angesichts Antoniettas besonderer Veranlagung darüber
hinaus bei ihr bewirken mochte.
    »Ich löse meine Probleme lieber
selbst«, sagte sie. »Tut mir leid, wenn ich schroff klinge, aber ich habe das
Gefühl, dass alles über mir zusammenstürzt.«
    »In einer Partnerschaft, cara mia, teilt man seine Sorgen.«
    »Ich bin eine Partnerschaft
nicht gewöhnt.« Antonietta sagte das mit milderer Stimme, weil sie ihn nicht
verletzen wollte. »Ich gebe mir Mühe, Byron, wirklich. Ich habe noch nie solche
Empfindungen gehabt, und ich habe noch nie so intensiv empfunden. Es ist
beunruhigend.« Und ich habe noch nie etwas Ähnliches für einen Mann
empfunden.
    Diesen sehr weiblichen Gedanken
fing Byron auf. Sie akzeptierte immer noch nicht, wie stark das Band zwischen
ihnen war. Es war anders als alles, was sie je erlebt hatte. Sie war
eingeschüchtert und ein bisschen verängstigt, beides Gefühle, die Antonietta Scarletti
fremd waren. Schweigend folgte er ihr zur Kammer.
    Die Tür öffnete sich. Die
Beleuchtung schaltete sich automatisch ein und zeigte ganze Reihen von
Bildern, Wörtern und Symbolen, die ähnlich wie ägyptische Hieroglyphen bis zur
Decke in die Wand eingraviert waren.
    Antonietta legte ihre Hand auf
eine der Gravierungen. »Kannst du dir vorstellen, wie viel Zeit es gekostet
hat, das hier zu machen? Und es wird für immer bleiben, es sei denn, der
Palazzo würde zerstört. Vielleicht wird eines Tages in hundert Jahren ein
anderer Scarletti in diesem Raum stehen und sehen, was in unserer Vergangenheit
geschehen ist.«
    Byron fing an zu lesen und war
bald völlig in das Drama vertieft, das sich vor ihm entfaltete. Eine Braut
nach der anderen war aus der kleinen Siedlung der Jaguarmenschen ausgewählt
worden. Es gab einige Lücken in der Chronik, und da die ursprünglichen
Absichten der Scarlettis im Lauf der Generationen allmählich in Vergessenheit
gerieten, stammten immer weniger Bräute aus dem Dorf der Jaguarmenschen, bis
ihr Blut immer dünner floss. Viele der Frauen waren unglücklich mit ihren
Ehemännern und litten unter den Eifersüchteleien und Intrigen, die im Lauf der
Jahrhunderte das Leben im Palazzo beherrschten. Einige von ihnen liebten ihre
Männer sehr. Viele besaßen die Gabe der Telepathie und der Heilkunst. Die
späteren Geschichten schienen darauf hinzuweisen, dass viele
Familienmitglieder der Scarlettis über telepathische Kräfte verfügten. »Das
ist faszinierend, Antonietta.«
    »Ich war früher, als ich noch
jünger war, oft hier unten. Obwohl ich nichts sehen konnte, war es mir

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