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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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spüren. Erotische Bilder gingen ihr durch den
Kopf. Sie sehnte sich mit jedem Atemzug nach ihm. Und er wirkte so ... so
unbeteiligt... und desinteressiert.
    Am liebsten hätte sie das
Päckchen in ihrer Hand in kleine Fetzen gerissen. Ihre Schuhe klapperten auf
den alten Marmorfliesen, und ihr Atem schien unnatürlich laut zu gehen. Ihr
Herz hämmerte, und ihr Mund war trocken. Antonietta konzentrierte sich darauf,
jede Ecke und jede Abbiegung im Geist mitzuzählen.
    »Unsere Familiengeschichte ist
sehr schillernd.« Sie konnte gern höfliche Konversation machen, wenn es das
war, was er wollte, eine Unterhaltung über die Geschichte der Scarlettis.
    Byron ging immer noch
schweigend hinter ihr her. Hauchte ihr seinen Atem ins Genick. Duftete
phantastisch. Brachte ihr seine Gegenwart in Erinnerung, indem er eine Hand
leicht an ihren Rücken legte und sich direkt durch den Stoff brannte, als
wollte er sie brandmarken. Als sein Eigentum beanspruchen.
    »Ich weiß, dass du dich mit den
Gravierungen in der Wand befasst hast. Hast du die erste Eintragung entziffert?
Die ganz frühen Darstellungen müssen hochinteressant sein.« Byron spürte
Antoniettas wachsende Unruhe. In ihrem Denken herrschte Chaos, und klare
Gedanken waren nicht zu entdecken. Sie war verwirrt und gereizt. Ein schweres
Unwetter schien sich anzukündigen. Sie war seine Gefährtin, und er würde ihr
alles, was sie auch brauchte, geben. Ihm war bewusst, wie faszinierend sie die
Geschichte ihrer Familie fand, und er hoffte, sie mit diesem Thema ablenken zu
können.
    Antonietta drückte das Päckchen
enger an sich. »Ich habe mich eine ganze Weile mit dem Eintrag der ersten Braut
beschäftigt. Er stammte nicht von ihr allein. Ihr Ehemann hat auch etwas dazu
beigetragen. Ich glaube, es war seine Idee. Wahrscheinlich wollte er
weitergeben, welche Gaben er seiner Familie zugeführt hatte. Die Vorstellung,
eine andere Gestalt anzunehmen, faszinierte ihn sehr. Die früheren Gravierungen
befassen sich fast alle mit Gestaltwandlern, Frauen und auch einigen Männern,
die sich in den Jaguar verwandeln. Die ersten Bilder sind natürlich grob, aber
trotzdem sehr detailliert.
    Ich glaube, sie geben mehr von
den Geheimnissen preis als die späteren Darstellungen.« Sie zwang sich, in der
drückenden Hitze des Gangs ruhig zu atmen. Wenn sein Atem nicht ihr Nackenhaar
kitzeln würde, könnte sie klar denken.
    »Gibt es in späteren Zeiten
noch Hinweise auf Gestaltwandler?«
    Sie rieb sich ihre juckende
Haut und blieb direkt vor einer scheinbar massiven Wand stehen. Byron streckte
einen Arm aus und fuhr mit seiner Hand über die glatte Oberfläche. Ihre Finger
streiften seine, hielten sie fest und führten sie instinktiv zu den drei
flachen Einbuchtungen mit dem Öffnungsmechanismus. Es war ein Vertrauensbeweis,
das erkannte er, noch bevor es Antonietta selbst bewusst war.
    Die Wand glitt geräuschlos zur
Seite und gab den Eingang zu der luftdichten Kammer frei. Antonietta, die den
Zahlencode auf dem Tastenfeld kannte, drückte vorsichtig auf ein paar Knöpfe.
Die Tür zum Tresorraum öffnete sich. Es gab kein Licht. Der Gang war
pechschwarz, aber Antonietta brauchte kein Licht. Die Welt der Dunkelheit war
ihr Zuhause. Byron war tief beeindruckt, wie gut sie sich in ihrer Umgebung zurechtfand.
    »Ich habe nichts dergleichen
entdeckt. Ich glaube, das Blut der Jaguarmenschen hat sich im Lauf der Zeit zu
sehr mit dem normaler Menschen vermischt.« .
    »Könnte einer deiner Cousins in
der Lage sein, seine Gestalt zu ändern?« Byron stellte die Frage ganz
sachlich.
    Antonietta verharrte. »Einer
meiner Cousins?«, wiederholte sie. Offenbar bereitete ihr der Gedanke
Unbehagen. »Das kann ich mir nicht vorstellen, Byron. Dass einer von ihnen
dieses Geschöpf sein könnte, das unschuldigen Menschen die Kehle aufreißt...
Mir wird schlecht, wenn ich nur daran denke.«
    »Der Geruch der Katze war
innerhalb des Palazzos. Die Räume deines Großvaters waren geradezu damit
getränkt. Du sagst, dass die Partitur in Don Giovannis Privatsafe aufbewahrt
wurde. Falls ein Gestaltwandler danach gesucht hat...«
    Sie legte die kostbaren Noten
in den Tresor und schlug die Tür zu. »Ich kann nicht glauben, dass ein Mitglied
meiner Familie fähig ist, einen so grausamen Mord zu begehen.«
    »Es kann schwierig werden, im
Körper eines wilden Raubtiers seine animalischen Instinkte zu kontrollieren.
Es heißt, dass manche Gestaltwandler ihre menschliche Seite nicht mehr
erkennen. Und manche Tiere

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