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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gelb
verblassten. Sie sah einen Pfotenabdruck in blassem Gelb, der erst bläulich schimmerte
und dann verschwand, und erkannte, dass sie ein Abbild von Körperwärme erfasst
hatte, Wärmebilder des Tiers, das von einem Fenster zum nächsten schlich und
dabei mit den Pfoten schlug und kratzte, um hereinzukommen.
    Ich kann es sehen. Es ist ein
Jaguar. Sehr groß. Celt verfolgt seine Bewegungen. Verlass sofort das Zimmer.
Geh nach unten zu Franco, und bleib bei ihm, bis ich bei dir bin. Ich bin schon
unterwegs.
    Antonietta brauchte keine
zweite Aufforderung. Die schiere Bösartigkeit, die durch die dicken Mauern des
Palazzo drang, war erschreckend. Sie konnte abgrundtiefen Hass spüren, das
Verlangen des Tiers, seine Beute zu schlagen und zu erlegen. »Celt, komm mit!«
Sie riss die Tür auf.
    Die Katze jaulte. Es war ein
furchteinflößender Laut, der sich zu einem schrillen Wutschrei hinaufschraubte.
Der Jaguar spürte, dass Antonietta die Flucht ergriff, und warf sich mit seinem
ganzen Gewicht gegen das Fenster, das der Tür am nächsten war. Antonietta hörte
den dumpfen Aufprall, als der schwere Körper in seinem erbitterten Versuch, ins
Haus zu gelangen, an die bleigefassten Scheiben krachte. Glas zerbarst mit
einem lauten, unheilvollen Klirren. Celt knurrte leise. Im nächsten Moment
hörte Antonietta ein Knirschen, als der Barsoi seine starken Kiefer in etwas
schlug, das sie lieber nicht identifizieren wollte. Sie konnte eher fühlen als
hören, dass der Hund seinen Kopf heftig hin und her warf, als ob er etwas
beutelte.
    Raus mit dir! Wieder konnte sie
Byrons Stimme hören. Celt wird die Katze am Fenster in Schach halten. Mach
die Tür hinter di r zu!
    Ich werde Celt hier nicht
allein lassen. Diese Raubkatze ist bösartig. Das fühle ich. Antonietta wollte
den Hund hinauszerren, aber weder lockende Worte noch ein scharfer Befehl
konnten ihn vom Fenster wegbringen.
    Tu, was ich dir sage. Byron benutzte eine leise,
wohlklingende Stimme, die sich tief in ihr Bewusstsein eingrub und Gehorsam
erzwang, obwohl sich alles in ihr dagegen sträubte, ihren Hund in dieser
schrecklichen Gefahr allein zu lassen.
    Byron schoss aus der Erde, eine
Wolke aus schwarzem Dampf, die rasend schnell am Himmel entlangjagte. Ein Teil
seines Bewusstseins folgte Antonietta durch den Palazzo, die breite Haupttreppe
hinunter und durch die lange Galerie zu dem Flügel, in dem Franco und Marita wohnte.
Ein anderer Teil blieb mit Celt verbunden. Der Barsoi verbiss sich in die
Schnauze der Raubkatze, ließ wieder los und sprang zurück. Der Jaguar trat mit
einem grauenhaften Schmerzensschrei den Rückzug an.
    Der Hund verfolgte die Katze
bis zu einem der Fenster. Draußen auf dem Balkon sprang das Raubtier auf das
Dach, wo es kurz Anlauf nahm, mit einem Satz auf der Mauerwehr landete und auf
der schmalen Brüstung zum Turm lief. Celt lief unruhig zwischen den Fenstern
hin und her, verlor den Jaguar aber aus den Augen.
    Geh zu Antonietta. Ich mache
mich auf die Jagd,
    Byron wusste, dass er zu spät
kam. Die Katze hatte einen Vorsprung. Offenbar hatte eine innere Alarmanlage
das Tier davor gewarnt, dass ein Jäger hinter ihm her war. Byron konnte nur auf
eine Spur hoffen, auf einen kleinen Fehler, der ihm eine vage Vorstellung gab,
wo sich das Versteck des Jaguars befand. Der Geruch und die Fährte würden noch
frisch sein. Er musste diese neue Gefahr, die Antonietta drohte, aufdecken.
Warum wollten alle ihren Tod?
    Der Barsoi stieß mühelos die
Tür zum Gang auf, nahm Antoniettas Witterung auf und folgte ihr zielsicher
durch den Palazzo. Byron atmete auf. Jetzt konnte er sich vollständig darauf
konzentrieren, den Jaguar zu verfolgen. Die Katze musste irgendwo ein Versteck
haben, es sei denn, es handelte sich um ein Mitglied von Antoniettas Familie.
Wenn das der Fall war, konnte das Tier sich zurückverwandeln und den Palazzo in
menschlicher Gestalt betreten.
    Wenn es einer meiner
Angehörigen ist, den du so offenkundig verdächtigst, warum sollte er nicht
innerhalb des Gebäudes seine Gestalt wechseln und mich dann angreifen? Und
glaub bloß nicht, ungeschoren davonkommen zu können, mich ohne Celt aus meinem
Zimmer zu schicken. Wir werden ein langes Gespräch über gewisse Grenzen führen
müssen.
    Byron, der sich völlig darauf
konzentrierte, was Antonietta im Moment vorhatte, ignorierte ihre Bemerkung. Woran denkst du,
Antonietta? Komm bloß nicht auf die Idee, den Palazzo zu durchsuchen!
    Aber versteh doch, wenn die
Katze da draußen ist

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