Dunkle Symphonie der Liebe
Familie, und das schließt auch
dich ein.«
»Du verlangst viel von mir,
aber ich denke, für dich werde ich es irgendwie schaffen, mit deiner
unmöglichen Cousine auszukommen, wenn es dich nur glücklich macht.«
Sie drehte sich in seinen Armen
um, ertastete mit den Händen sein Gesicht und fuhr mit ihren Fingerspitzen
darüber, um sich jedes Detail einzuprägen. Sie berührte seine Lippen, seine
Zähne. »Ich habe mich für dich entschieden, Byron. Ich will mein Leben mit dir
verbringen. Gehen wir es an.«
Er beugte sich zu ihr vor und
küsste sie auf den Mund. Ihre
Lippen bebten unter seinen.
»Ich will, dass du dir ganz sicher bist. Es gibt kein Zurück. Wenn wir es erst
einmal gemacht haben, kann ich es nicht rückgängig machen.«
»Ich würde nie ja sagen, wenn
ich es nicht auch so meinte.«
Er küsste sie wieder mit so
viel Zärtlichkeit, dass ihr Herz einen Salto schlug. Er hielt sie unendlich
sanft in seinen Armen und ließ sie nichts von seiner ungeheuren Kraft ahnen.
Selbst in Momenten größter Leidenschaft ging er behutsam mit ihr um. Sie spürte
seinen Atem, seine weichen, samtigen Lippen, die leichte Berührung seiner
Zähne, als sie in einem faszinierenden Rhythmus über ihre Haut strichen. Jäher
Schmerz flammte auf, um nur Bruchteile später unendlicher Lust zu weichen.
Blitze zuckten durch ihre Adern. Antonietta schlang ihre Arme um Byrons Kopf
und vergrub ihre Hände in seinem Haar. Sie fühlte seine Zunge, hörte sein
leises Flüstern, Worte, die sie nicht verstehen konnte.
Sie spürte, wie er sie in
seinen Armen verlagerte und sie eng an seine Brust zog. Sie fuhr mit ihren
Händen über seinen Körper. Seine Hand legte sich auf ihren Nacken und drückte
ihren Mund direkt an sein Herz. Antonietta nahm Hitze und Stärke wahr. Ihr
Körper zerbarst beinahe vor Kraft. Feuer loderte in ihrem Unterleib auf, in
ihren Brüsten, zwischen ihren Beinen. Sein Körper war über ihrem und drang mit
demselben Feuer und derselben Kraft in ihren ein. Ihre Vereinigung schien
beinahe unwirklich, wie in einem Traum. Der Geschmack in ihrem Mund war heiß
und würzig. Salzig. Seine Hände waren sanft, glitten über ihren Körper und
hielten sie fest. Der Liebesakt war zärtlich und liebevoll, ganz anders als die
leidenschaftlichen Umarmungen von vorher, und gab ihr das Gefühl, ein kostbar
gehüteter Schatz zu sein. Mit jeder Bewegung seines Körpers fühlte sie, wie die
Spannung in ihrem Inneren stärker wurde, fühlte, wie sie mit Byron gemeinsam
dem Gipfel ihrer Lust entgegenstrebte. Ihr Höhepunkt erschütterte sie beide.
Antonietta sank erschöpft an ihn, schlaff und ausgelaugt, aber von einem
seltsamen Frieden erfüllt.
Sie schmiegte sich an seine
Schulter und schloss die Augen. Ich bin so müde, Byron. Ich glaube, ich kann nicht
wach bleiben. Weck mich nicht. Auch wenn etwas Weltbewegendes geschehen
sollte, lass es mich einfach verschlafen. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie ihre
Vereinigung nicht nur geträumt hatte. Ob sie tatsächlich sein Blut getrunken
hatte. Sie war benommen, und ihr Körper fühlte sich so geschwächt an, dass sie
sich nicht rühren konnte.
»Warum hast du zugestimmt,
Antonietta?« Er küsste ihre Augenlider und ihre Mundwinkel. »Warum hast du dich
für etwas so Unbekanntes entschieden und es einem Leben vorgezogen, das du
kennst und genießt? Dein Mut ist beängstigend.«
Sie rieb ihr Gesicht an seiner
Schulter wie eine zufriedene Katze. »Ich glaube, jeder will geliebt werden,
Byron. Mein ganzes Leben habe ich davon geträumt, einem Mann zu begegnen, der
mich wirklich liebt und sein Leben mit mir teilen will. Ich brauche es, geliebt
zu werden. Wenn ich in dein Bewusstsein blicke, entdecke ich dasselbe Verlangen
bei dir. Es ist nicht besonders mutig, die Gelegenheit beim Schopf zu packen,
wenn sie sich plötzlich ergibt. Wir müssen unser Leben voll und ganz leben. Ich
will nicht am Rand stehen und zuschauen, wie es an mir vorüberzieht. Das wollte
ich nie. Blind zu sein, hat mich gelehrt, die sich mir bietenden Gelegenheiten
zu nutzen, und zwar sofort. Bei dir ist es leicht. Ich schaue in dich hinein,
und was du für mich empfindest, ist einfach erschütternd.« Ihr leises Lachen
kitzelte seine Haut. »Es ist unrealistisch, aber wenn du mich unbedingt
wunderschön und umwerfend sehen willst, habe ich nichts dagegen.«
Er schlang seine Arme enger um
sie und hielt sie besitzergreifend fest. »Du verfügst bereits über gewisse
Fähigkeiten, und du bist
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