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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ich dich
allein zurückgelassen? Antoniettas Stimme klang kummervoll, verloren und
verstört, ganz und gar nicht nach seiner selbstbewussten Gefährtin. Wie konnte ich etwas so
Furchtbares tun? Für meinen Cousin? Um meinen Cousin zu retten? Ich kann mir
keinen Grund vorstellen.
    Ganz ruhig, cara mia, mir geht
es gut. Ich habe dich gebeten zu gehen, damit ich auf die Art unseres Volks
geheilt werden konnte. Es wäre zu kompliziert gewesen, einem Arzt zu erlauben,
meine Wunden zu untersuchen. Er hätte darauf bestanden, die Behörden zu
informieren. So ist es am besten.
    Nein, ist es nicht! Ich wusste,
dass Gefahr drohte, ich konnte die Bedrohung überall in unserer Nähe spüren. Es
war stürmisch und kalt, und du hast sehr viel Blut verloren. Tasha hat
geschrien, als sie mich sah. Ich war von oben bis unten mit deinem Blut
beschmiert. Ich hätte bei dir bleiben müssen, um dich zu beschützen. Um dich zu
heilen. Ich verfüge über die entsprechenden Fähigkeiten.
    Byron lächelte. Da
irrte sie sich leider. Nicht einmal eine Scarletti mit ihren ungewöhnlichen
angeborenen Gaben hätte ihn gesund machen können. Er schickte ihr Wellen von
Wärme und Liebe. Morgen Abend bin ich bei dir. Achte darauf, dass Celt immer in deiner
Nähe ist. Du wirst mich vor dem nächsten Sonnenuntergang nicht erreichen
können, mach dir also keine Sorgen, wenn du mich suchst und ich nicht da bin.
    Ich brauche deine Nähe. Ich
muss wissen, dass du wirklich am Leben bist.
    Ihre Verbindung wurde bereits
schwächer. Antonietta versuchte verzweifelt, das Band zwischen ihnen
aufrechtzuerhalten, aber Byron verlor auf dem Weg zu dem unterirdischen
Höhlensystem, in das Dominic ihn brachte, immer wieder das Bewusstsein.
    »Heute Nacht bleiben wir hier.«
Dominic öffnete den Boden und bettete Byron vorsichtig in die kühle, wohltuende
Erde.
    »Erzähl mir von deiner
Schwester. Wie hast du sie verloren?« Byron war wieder zu sich gekommen und
suchte die Nähe seines Artverwandten.
    »Ich bin ein Vampirjäger. Ich
wurde zum Jäger geboren.«
    »Ich nicht.«
    Dominic zuckte die Achseln.
»Jemand, der jagt, obwohl es ihm nicht im Blut liegt, verdient Respekt. Die
Jagd war alles, was ich kannte, schon in meiner Jugend. Es waren dunkle Zeiten,
noch lange vor den Kriegen, als ein Großteil unseres Volks ausgelöscht wurde.
Meine Schwester erwarb sich großes Wissen, und sogar Prinz Vlad suchte ihren
Rat. Manche sagen, sie hätte zu viel gewusst. Manche sagen, sie hätte unser
Volk beherrschen wollen, weil sie es für ihr Recht hielt.«
    »Du musst der Linie der
Drachensucher entstammen.« Byron ließ seinen Kopf in die weiche Erde sinken und
betrachtete den Mann, der seinen Lebenssaft mit ihm geteilt hatte. »Als ich
noch jung war, ging ich oft zu dem Haus, in dem du früher einmal gelebt haben
musst. Die Schnitzereien waren wunderschön. Ich sehnte mich danach, auch solche
Kunstwerke schaffen zu können. Das ist lange her.«
    »Das alte Haus steht noch? Es
wäre wie ein Wunder für mich, es noch einmal zu sehen.«
    »Aus Achtung vor deiner Familie
wurde es bewahrt«, sagte Byron. »Nichts ist jemals angerührt worden. Nur die
notwendigen Reparaturen hat man ausgeführt, um es für dich und andere aus
deiner Familie zu erhalten, falls ihr je wiederkehren solltet.«
    »Meine Schwester war Prinz Vlad
und unserem Volk treu ergeben. Kein Drachensucher hat je unser Volk verraten.
Nicht ein Einziger von uns ist je zum Vampir geworden. Ich werde nicht ruhen,
bis ich weiß, wer uns meine Schwester genommen hat. Ich will unseren Namen
reinwaschen.«
    »Ich habe nie auch nur
andeutungsweise gehört, dass der Name der Drachensucher befleckt wäre«, wandte
Byron ein. Er beobachtete, wie Dominic mit einer Handbewegung winzige
Lichtpunkte an den Höhlenwänden erstrahlen ließ. Der Fremde nahm etwas Pulver
aus einer kleinen Dose und blies es in die Luft. Der Duft war aromatisch und
beruhigend.
    »Ich bin dankbar, dass in
meiner Abwesenheit nichts dergleichen unterstellt worden ist.« Dominic  kniete
sich neben Byron und begann, Erdklumpen aufzulesen, die er mit einem weiteren
Pulver und seinem eigenen Speichel vermengte. »Du wirst noch mehr Blut
brauchen, bevor du an die Oberfläche zurückkehrst. Die Wunde ist großflächig
und sehr tief, auch deine inneren Organe haben Schaden genommen. Wie kommt es,
dass du die Untoten gejagt hast und trotzdem von diesem Menschen verletzt
werden konntest?«
    Dominic schien mit seiner Frage
keinen Tadel ausdrücken zu wollen.

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