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Dunkle Symphonie der Liebe

Dunkle Symphonie der Liebe

Titel: Dunkle Symphonie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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fühlte sich nicht unbedingt wohl dabei, und er war
befangen, aber ihm blieb nichts anderes übrig. Seine unermessliche Kraft
versickerte mit seinem Blut im Boden und ließ ihn schwach und hilflos zurück.
Außerdem galt es, Antonietta zu verteidigen. Um sie vor einem Vampir zu
beschützen, würde er am Leben bleiben.
    Er muss einer vom alten Stamm
sein. Vermutlich hat mein Vater ihn geschickt. Ich kenne ihn nicht, und er hat
auch nicht den Treueid auf unseren Prinzen geschworen . Man hat erfahren, dass
einige vom alten Stamm vor langer Zeit über die Meere geschickt worden sind, um
dort andere zu beschützen, wo sie benötigt werden. Inzwischen ist der Ruf an
sie ergangen, in unsere Heimat zurückzukehren. Jacques war sehr
wachsam bei seiner Antwort. Du darfst das Bewusstsein nicht verlieren. Lass ihn
nicht aus den Augen.
    Byron brach in Gelächter aus.
»Haben wir es in der Hand, bei Bewusstsein zu bleiben? Was meinst du?«
    Der Fremde stand vor ihm, ein
hochgewachsener Mann mit alten, erfahrenen Augen und einem schwachen, wenig
frohen Lächeln. »Meiner Meinung nach sollst du auf der Hut sein, damit dein
Freund, der mich so scharf beobachtet, weiterhin über dich wachen kann. Mein
Name ist Dominic.« Er verbeugte sich tief, eine höfliche Geste des Respekts.
»Ich bin lange nicht mehr in unserer Heimat gewesen. Du bist einer der ersten
unserer Art, den ich seit langer Zeit sehe.«
    »Ich bin Byron. Ich danke dir
für deine Hilfe«, antwortete Byron förmlich. »Ich würde dich gern auf die
angemessene Art der Krieger begrüßen, aber ich fürchte, ich kann mich nicht auf
den Beinen halten.« Ein schwaches Lächeln milderte den Ausdruck von Schmerz,
der auf seinem Gesicht lag.
    »Das ist nicht nötig. Wir sind
Verwandte. Das reicht.« Dominic ritzte sich mit den Zähnen die Haut an seinem
Handgelenk auf, sodass eine klaffende Wunde entstand, die er an Byrons Mund
hielt. »Ich bin unterwegs, um unseren Prinzen zu sehen und mich davon zu
überzeugen, dass es stimmt, dass seine Gefährtin ein Mensch ist.«
    Blut strömte in Byrons
ausgehungerte Zellen, uraltes, reines und starkes Blut. Byron gab sich Mühe,
nicht zu gierig zu sein, obwohl er nahezu am Ende seiner Kräfte war und die
plötzliche Nahrung ihn mit der Wucht eines Schnellzugs traf. Die Wirkung war so
überwältigend, dass ihm schwindlig wurde.
    »Der Barsoi wacht gut über
deine Gefährtin. Er wäre über mich hergefallen, wenn ich eine falsche Bewegung
gemacht hätte, obwohl ihm klar war, was für ein Wesen ich bin. Ich hatte
vergessen, wie beherzt und treu diese Tiere sind. Ich danke dir, dass du meine
Erinnerungen aufgefrischt hast.«
    Byron ließ sich auf den Boden
sinken und spürte, dass die Erde ihn tröstete. Höflich verschloss er die Wunde
an Dominics Handgelenk. »Du bist schon lange Zeit ein Jäger.«
    »Zu lange. Ich bin müde
geworden und sehne mich nach Schlaf, aber ich muss unserem Prinzen Neuigkeiten
überbringen. Irgendetwas Böses streicht durchs Land. Es wirkt im Verborgenen,
so verstohlen, dass ich die Quelle nicht finden kann. Und ich habe gründlich
gesucht. Aber was es auch ist, es bedroht unseren Prinzen und unser Volk. Es
bedroht unsere ganze Existenz und Lebensweise. Ich muss den Prinzen warnen und
dann meine Suche nach meiner verlorenen Verwandten fortsetzen.«
    Byron fühlte, wie sich das Blut
in seinem Inneren ausbreitete. Es war lange her, dass ein Wesen seiner Art ihm
Blut gegeben hatte. Er hatte den schwindelerregenden Rausch fast vergessen.
»Eine verlorene Verwandte? Weiß der Prinz, dass ein Mitglied unseres Volks
vermisst wird?«
    Dominic bückte sich und hob
Byron hoch, als wäre der ausgewachsene Mann nicht schwerer als ein Kind. »Meine
Schwester war bei einem großen Zaubermeister in der Lehre. Sie verfügte über
erstaunliche Fähigkeiten, und unter seiner Anleitung lernte sie viele Dinge,
die unserem Volk heute unbekannt sind.« Dominic wechselte mit Byron im Arm
seine Gestalt, erhob sich in die Lüfte und flog im Schutz des Sturms über die
Landschaft.
    Seine Worte beschworen eine
vage Erinnerung aus alter Zeit herauf, an Legenden von Zauberern und
Hexenmeistern, die ihrem Volk magische Künste beibrachten. Byron schloss die
Augen und ließ sich von seiner Müdigkeit übermannen, suchte aber dabei die
Verbindung zu seiner anderen Hälfte. Zu seiner Seele. Antonietta? Geht's dir
gut? Ist deine Wunde versorgt worden ?
    Byron? Ich habe dich allein
gelassen. Ich kann mich nicht erinnern, was passiert ist. Warum habe

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