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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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hatte noch eine andere Ursache gegeben.
    Ethan stand in einer geschmeidigen, kraftvollen Bewegung auf sein Körper unterlag denselben rigorosen Maßstäben und derselben Disziplin wie sein Geist – und ging zum Spiegel. Ethan besah sich seinen glatt rasierten Schädel und griff nach dem Psi-Schild. Dabei handelte es sich um eine zerbrechlich wirkende Ansammlung von Drähten und Chips. Ethan setzte sie sich auf den Kopf, wie man es mit einer Krone tat. Er verspürte ein Kribbeln, von dem er wusste, dass es keine körperliche Empfindung war.
    Diese Dinger waren auf dem Schwarzmarkt fast unmöglich aufzutreiben und kosteten ein kleines Vermögen, wenn man doch eines fand. Ethan Stewart besaß zwei davon. Goodwillgeschenke seines Arbeitgebers. Er trug eines der Geräte, sein vertrauenswürdigster und tödlichster Attentäter das andere.
    Es war erstaunlich, dass etwas so Kleines so viel leisten konnte. Die Schilde verhinderten, dass Telepathen seine Gedanken lasen. Das Gerät war aufwendig modifiziert worden, damit sich oberflächliche Gedanken lesen ließen. Gedanken, die Ethan Stewart ganz bewusst erschuf und kontrollierte. Darauf verstand er sich bestens. Es hatte sich in der Vergangenheit schon etliche Male bei Geschäften als nützlich erwiesen. Und im Moment war es unbezahlbar.
    Er rückte den Psi-Schild zurecht und fixierte ihn mit kleinen Klebestreifen an seiner Kopfhaut. Anschließend zog er sich die Perücke über und befestigte sie. Danach war der Psi-Schild nicht zu sehen und die Perücke als solche nicht zu erkennen. Nicht einmal Rosemary war aufgefallen, dass sein Haar falsch war. Ethan legte das dazugehörige Armbandgerät an, klebte es fest und zog den Ärmel seines Hemdes darüber. Er merkte sich die Uhrzeit; zu lange durfte er diese Gerätschaften nicht tragen, man hatte ihn vor den möglichen Folgen gewarnt: Erinnerungsverluste, Paranoia oder gar Wahnsinn.
    Er war tief in Gedanken versunken, als er seine exquisit eingerichteten Gemächer verließ und zum Fahrstuhl ging.
    Jake Ramseys Intelligenz war angelesener Natur. Gerissenheit hingegen ging ihm ab. Aber Gerissenheit war es gewesen, die Ethan dorthin geführt hatte, wo er jetzt war.
    Und Rosemary Dahl… nun, sie war gerissen. Aber sie vertraute auch zu sehr auf das, was sie und Ethan im Laufe der Jahre miteinander geteilt hatten. Ethan hörte auf zu pfeifen und runzelte die Stirn. Das war das Einzige, was er bei dieser ganzen Sache wirklich bedauerte. Er mochte Rosemary. Er hatte alles getan, was er konnte, um zu verhindern, sie Valerian aushändigen zu müssen, aber es hatte sich als unumgänglich herausgestellt. Alles oder nichts, hatte Valerian bei ihrem Gespräch erklärt. Sowohl den Professor als auch die Killerin. Der eine besaß die Informationen, und die andere wusste inzwischen zweifellos zu viel und mochte sich als Belastung erweisen.
    »Keine Sorge, wir werden sie nicht umbringen. Dazu ist sie zu wertvoll«, hatte Valerian gesagt. »Wir werden sie, nachdem wir herausgefunden haben, was sie weiß, nur etwas resozialisieren.«
    Das hatte Ethan gerne glauben wollen. Und weil Ethan immer bekam, was er wollte, hatte er es sich erfolgreich eingeredet, dass es die Wahrheit war.
    Er bedauerte ein wenig, nicht alle Lügen, die er im Kopf gehabt hatte, als er während des Mittagessens gesprochen hatte, durchziehen zu können. Es wäre schon sehr praktisch gewesen, einen eigenen Gedankenleser auf Abruf parat zu haben.
    Aber letztendlich hatte die Alternative, sich zu weigern, gar nicht bestanden. Ethan schuldete Val mittlerweile viel zu viel. Und so bekam jeder, was er wollte.
    Das hieß, jeder bis auf Jake und Rosemary.
    Der Fahrstuhl erreichte das Erdgeschoss. Die Türen öffneten sich, doch Ethan stieg nicht aus. Stattdessen gab er einen Code ein. Die Türen schlossen sich, und die Kabine fuhr weiter nach unten, vorbei an dem, was alle bis auf eine Handvoll von Leuten für die unterste Etage des Komplexes hielten, vorbei an den Labors und hinein in das geheime Zentrum eines geheimen Ortes.
    Die Türen glitten auf.
    Ethan trat hinaus in einen kühlen, felsigen Bereich. Es war kostenaufwändig gewesen mit der Höhlenstruktur zu arbeiten, die das Herz des Planeten durchzog. Die meisten der unterirdischen Labors waren »unbearbeitet«, wie Randall es wohl genannt hätte, und es gab mehr kahle Steinwände als von Hand errichtete. Die kühleren Temperaturen kamen der großen Anzahl hoch entwickelter technischer Geräte zupass, die auf Ethans Geheiß

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