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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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ab. Sollte nicht lange dauern.« Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sie sich um und tauchte in den linken Korridor. Er sah mit finsterem Blick, wie ihr Licht verschwand, dann blickte er stirnrunzelnd auf seinen Knöchel und leuchtete mit der Lampe umher.
    Die Minuten vergingen. Jake schaute immer wieder in den rechts von ihm liegenden Tunnel. Er erhob sich und belastete probehalber seinen Fuß. Es tat weh, aber wenn er aufpasste, mochte er es in den rechten Gang schaffen. Er stützte sich an der Wand ab und humpelte los.
    Aufgesetzte Tapferkeit bei einer Verletzung war für gewöhnlich dumm, aber er war neugierig. Wahrscheinlich würde auch dieser Gang wie der Korridor hinter ihm nirgendwohin führen – aber dann wusste er es wenigstens. Außerdem hasste er den Gedanken, nur herumzusitzen und auf R. M. und ihr Team zu warten, damit sie ihn hinaustrugen.
    Er führte nicht nirgendwohin. Der Gang ging weiter. Und… er wurde immer grüner. Und die Oberfläche unter seinen Füßen fühlte sich anders an – irgendwie fester und zugleich nachgiebiger.
    Jake bog um eine Ecke und blieb unvermittelt stehen. Einen Meter weiter endete der Gang in einer Sackgasse. Aber das war es nicht, was ihn so abrupt hatte innehalten lassen, mit vor Aufregung rasendem Herzen.
    Die Wand zu seiner Linken war mit großen Symbolen verziert, die mit einer Art dunkler Farbe darauf gekritzelt worden waren.
    Für einen langen Augenblick starrte er auf die Schrift und atmete kaum. Er erkannte die Sprache nicht, aber es handelte sich unübersehbar um eine solche und nicht um zufällige Muster in der Wand.
    Er beugte sich so nahe hin, wie er sich traute, darauf bedacht, nichts zu verwischen. So viele Fragen schwirrten ihm durch den Kopf: Wer hatte das geschrieben? Was hieß es? Woraus bestand die Tinte?
    Damit würde er anfangen. Im Laufe der Zeit war etwas von der Tinte abgeblättert und ein paar Stückchen punkteten den seltsam grünen Boden. Den Atem anhaltend, damit kein unbedachter Hauch die kostbaren Proben wegwehen konnte, zog er seine Handschuhe an, holte einen sterilen Behälter aus einer der unzähligen Taschen seiner Jacke und nahm vorsichtig eine Probe.
    Es überraschte ihn, dass seine Hände nicht zitterten. Wahrscheinlich, so nahm er an, machte sich jetzt die jahrelange Erfahrung bemerkbar und half ihm gnädigerweise durch diesen dramatischen Moment.
    Wie alt war die Schrift? Woraus war sie gemacht? Was bedeutete sie?
    »Jake, verdammt, wo sind Sie?« R. M. klang höchst verärgert.
    »In diesem Gang«, rief Jake. Er rappelte sich hoch. »Ich glaube, ich habe etwas gefunden…«
    Sein Knöchel knickte unter ihm weg. Er streckte die Hand aus, um den Sturz abzufangen und berührte die Wand gegenüber der Schrift mit seiner bloßen Hand.
    Licht flammte auf und blendete ihn beinahe. Er zog die Hand zurück und sah ihren Abdruck schwach nachglühen. Licht schlängelte sich aus seinen Fingern und bildete ein Rechteck, das sekundenlang hell leuchtete und dann verblasste.
    Jake starrte darauf. Er hatte nie viel übrig gehabt für Gedankenleserei oder die sogenannte Romantik dessen, womit er seinen Lebensunterhalt verdiente. Er vertraute lieber auf das, was er sehen, untersuchen und berühren konnte, nicht auf das, was seine Gefühle oder Vorstellungskraft ihm suggerierten.
    Aber in diesem Moment fühlte er ein Schaudern. Auf was zum Teufel waren sie hier gestoßen?
    R. M. kam den Gang herunter und sah gerade noch, wie das Licht anfing zu schwinden. »Hm«, machte sie. »Sieht aus, als hätten Sie eine Tür gefunden.«

    *

    Eine Stunde später saß Jake, nachdem man sich um seinen Fuß gekümmert hatte, eingewickelt wie eine Mumie und ein Kissen im Rücken, mit den anderen einundvierzig Mitgliedern seines Teams zusammen, während Teresa versuchte, Kontakt zu Valerian aufzunehmen.
    Jake hatte sie informiert, und nun trugen sie alle ein breites Grinsen zur Schau. Er freute sich, fast mehr für sie als für sich selbst. Teresa sprach erst mit dem Assistenten des Thronerben, und ein paar Augenblicke darauf erschien Valerian Mengsks gut aussehendes Gesicht. Er lächelte, wenn auch leicht verwirrt.
    »Ich wusste nicht recht, was ich denken sollte, als Whittier mir sagte, dass Sie es seien, Jake. Ich hoffe, es gibt keine Probleme?« Valerian warf einen kurzen Blick auf Jakes bandagierten Knöchel.
    »Nur die Folge eines Sturzes, weiter nichts. Aber ich darf Ihnen mit Freude melden, dass wir bereits etwas entdeckt haben. Wir haben einen weiteren

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