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Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Dunkle Templer 01 - Erstgeboren

Titel: Dunkle Templer 01 - Erstgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: StarCraft
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erwarten.

    *

    Nein! Es darf nicht verloren sein!
    Schmerz… Blut, dunkel, dick und heiß, strömte aus Wunden, die sich nicht schließen würden. Sie starb. Sie starb, und bald würde es verloren sein, alles würde verloren sein…
    Leslie richtete sich ruckartig auf, zitterte heftig. Ihr Herz raste. Hatte sie geschrien? Die anderen Frauen schliefen noch. Offenbar hatte sie nicht einmal Kendra gestört, die im Bett unter ihr tief und gleichmäßig atmete.
    Sie fuhr sich mit einer Hand durch das vom Schweiß verklebte Haar. Nein, nicht Schweiß… Blut, es war Blut. Ihre Hand tropfte. Es glänzte schwarz im Licht, das ganze Bett war damit verschmiert…
    Leslie wachte auf, diesmal wirklich. Und diesmal hatte sie geschrien.

    *

    Am nächsten Morgen begrüßte R. M. Jake, als er zum Frühstück erschien, höflich im Speiseraum. Sie und ihr Team trugen ihre Waffen bereits bei sich, noch bevor sie sich auf den Weg zum Tempel machten.
    Jake seufzte innerlich. Natürlich waren die Archäologen auf früheren Expeditionen auch nicht unbewaffnet gewesen. Selbst Jake hatte ein- oder zweimal eine Waffe auf ein wütendes fremdes Wesen abgefeuert, das ihn bei einer Ausgrabung überrascht hatte.
    Aber das hier war etwas anderes. Obgleich R. M. betont hatte, dass kein Mitglied ihres Teams, und auch sie selbst nicht, offiziell zum Militär gehörte oder »Regierungseigentum« sei, wie sie es scherzhaft ausgedrückt hatte, waren sie doch unleugbar eine Art Krieger, selbst wenn sie auf dem Privatsektor tätige Söldner waren, die »Mr. V« angeheuert hatte.
    Jake fand, dass es ein großer Unterschied war, ob man eine Waffe benutzte, um sich oder seinen Besitz zu verteidigen, oder weil es so in der Arbeitsbeschreibung stand. Aber da er in dieser Sache absolut keine Wahl hatte und da R. M. und ihr Team hier waren, um dafür zu sorgen, dass seinem Team nichts zustieß, während sie im Dreck buddelten, sollte er deswegen wohl nicht zu hart mit ihr ins Gericht gehen.
    Er entdeckte Rainsinger, der sich gerade eine Tasse Kaffee einschenkte. Der junge Arzt wirkte müde. Er schaute auf, als Jake auf ihn zuhinkte.
    »Ich habe gute und schlechte Nachrichten«, sagte Rainsinger. »Ich blieb gestern Nacht lange auf, um die Tests vorzunehmen. Die schlechte Nachricht ist, dass die Schrift an der Wand noch keine zehn Jahre alt ist. Man kann sie also kaum als antik bezeichnen.«
    »Und meine Theorie, dass die Schöpfer des Tempels uns eine Nachricht hinterlassen haben, verschwindet durch die Luftschleuse ins Nichts«, seufzte Jake enttäuscht. »Und die gute Nachricht?«
    Eddie grinste und nahm einen Schluck von dem bitteren, zähen Getränk, das hier als Kaffee galt. Die Nachricht war mit Blut geschrieben. Kein menschliches allerdings und auch von sonst keinem Lebewesen, das auf Nemaka vorkommt.
    Leslie war zu ihnen getreten, einen dampfenden Becher in der Hand. »Zerg?«
    »Nein. Und glaubt mir, wir haben jede Menge Zerg-DNS in den Datenbanken, mit denen ich unsere Probe vergleichen konnte.«
    »Dann vielleicht Protoss«, überlegte Darius. »Die einzige andere intelligente Rasse – die wir kennen. Wer immer das geschrieben hat, er könnte sein eigenes Blut benutzt haben. Und diese Nachricht ist in keiner der terranischen Sprachen verfasst, die ich studiert habe.«
    »Eine Nachricht, die jemand mit seinem eigenen Blut geschrieben hat«, murmelte Leslie, den Blick ziellos in die Ferne gerichtet. »Die Vorstellung allein ist schon ziemlich unheimlich.«
    »Und sie entbehrt jeder Grundlage«, sagte Jake, wobei er Leslie ansah. Er erinnerte sich, dass sie nervös gewirkt hatte, als sie im Tempel gewesen waren. »Les, alles in Ordnung mit dir?« Er warf Dr. Patel einen Blick zu, die ein Stück entfernt stand, und sie nickte leicht zum Zeichen, dass sie seine Bitte verstanden hatte.
    »Ja. Ich glaube schon…« Leslie lachte. »Ich bin schreckhaft wie ein kleines Kind.«
    »Nein, das bist du nicht«, sagte Darius. »Dieser Ort jagt mir auch eine Gänsehaut über den Rücken. Und eine Nachricht zu finden, die mit Blut geschrieben wurde, macht’s auch nicht gerade besser.«
    Jakes Mut sank. Darius auch? Es kam schon mal vor, dass Mitglieder archäologischer Teams ein bisschen verrückt spielten. Manchen machte die Isolation zu schaffen, und dann legte die Fantasie Überstunden ein. Aber er arbeitete mit den meisten dieser Leute seit Jahren zusammen, und er hatte sie stets im Team behalten, eben weil sie vernünftige, geistig stabile Menschen

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