Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)
sanften Mann«, sagte sie, doch da drang er bereits in sie ein.
Unnachgiebig schob er sich in sie, füllte sie aus. Sie spürte ihn in sich, auf sich … überall, auch in ihrem Herzen, und konnte beinahe sein schweres Herz fühlen. Wie sehr sie sich wünschte, ihm ein w e nig Ballast abnehmen zu können.
Als er ganz in ihr war, atmete er heftig und blickte sie an, ohne sich zu bewegen. Es war, als studierte er ihr Gesicht, als würde er zum ersten Mal einer Frau in die Augen sehen, wenn er mit ihr schlief. Zärtlich strich er über ihr Haar und die Wangen. Plötzlich küsste er sie. Es waren heiße Küsse, unnachgiebig, voller Verlangen und le i denschaftlicher Verzweiflung. Jenna spürte das bis in ihre Se e le.
Nein, so leidenschaftlich küsste kein böser Dunkelelf. So leide n schaftlich küsste ein Gargoyle. Ihr Beschützer.
Sie umarmte ihn, streichelte seinen Rücken und kraulte seine Hö r ner, was ihn noch wilder machte. Schwer atmend bewegte er sich und streichelte sie, wobei er mit den Lippen tiefer wanderte.
Jenna bemerkte, dass er noch zu erschöpft war, um sie ungestüm zu lieben, dennoch tat er es. Als ob jeder Stoß ihn mit neuer Energie auflud. Dabei saugte er abwechselnd an ihren Brustwarzen oder lec k te an ihrem Hals. Auch wenn das Gefühl überwältigend war, wollte sie Kyrian auf die intimste Weise, die es ihrer Meinung nach gab. Sie wollte seinen Mund, seine heißen Küsse. Sein Herz. Kurzerhand zog sie ihn an den Haaren höher und hielt ihn daran fest. Als sich ihre Lippen erneut trafen und Kyrian langsame, tiefe Stöße ausführte, explodierte die aufgestaute Lust.
»Kyr«, hauchte sie hilflos an seinen Lippen, woraufhin er sich schneller bewegte. Sie schrie auf, als die Erlösung kam und sie von der Ekstase fortgerissen wurde wie von einer gigantischen Welle. Ihr Körper bebte. Kyr erging es nicht anders. Sie spürte ihn in sich, wie er zu seiner vollen Größe anschwoll und sich in sie ergoss. Dabei küsste er sie fieberhafter als zuvor und stöhnte ihren Namen, die Augen auf sie gerichtet. In diesem besonderen Augenblick, als sie einander Körper und Geist öffneten, erkannte sie seine Einsamkeit und dass er voll verzweifelter Sehnsucht nach Nähe war. Ihre Liebe nahm dadurch nur zu.
Zitternd stützte er sich neben ihr ab und rang um Atem, bevor er sich mit ihr herumdrehte und sie sich an seine Brust schmiegte.
Das sanfte Rauschen der Brandung und sein langsam werdender Herzschlag lullten sie zunehmend ein. Jenna wollte nur noch verge s sen und schlafen, bis es Kyrian so gut ging, dass sie zurückkehren konnten. Alles Weitere würde sich ergeben.
Kapitel 15 – Großfahndung
N
icolas war bestimmt nicht weniger aufgeregt als Vincent, der neben Noir am Krankenbett saß und sich offensichtlich die größte Mühe gab, Ruhe zu bewa h ren. Vor zehn Minuten hatten stärkere Wehen eingesetzt und kurz darauf war die Fruchtblase geplatzt.
In dem geräumigen Klinikzimmer wuselte es regelrecht und alle sprachen durcheinander. Ein Monitor überwachte die Herztöne des Babys und mit einem Wehenschreiber war Noir ebenfalls verbunden. Nick fühlte sich unwohl. Er wollte auf keinen Fall Zeuge einer G e burt werden. Das war nicht sein Fall. Allein der kugelrunde Bauch machte ihn nervös. Nur gut, dass Jamie nicht schwanger werden konnte. So einen Stress, solch eine Angst, wollte er nicht erleben.
»Wenn dir oder dem Kind was passiert, dann bring ich ihn um!«, rief Vincent.
Er hegte so einen Zorn gegen Kyrian, dem er die Schuld an allem gab, dass Nick befürchtete, es würde tatsächlich gleich Tote geben. Nicolas hatte längst mitbekommen, wie besorgt ihr Klanführer um seine Partnerin war, aber jetzt sollte ihm lieber keiner zu nahe ko m men, der keine guten Nachrichten hatte.
»Es ist für Noir besser, wenn alle den Raum verlassen«, erklärte Dr. Fairchild resolut und fuhr sich durch sein lohfarbenes Haar. R o te Flecken tanzten auf seinem runden Gesicht. »Sie braucht Ruhe.«
»Moment noch«, warf Noir ein und strich sich eine lange weiße Strähne hinters Ohr. »Erst, wenn alles geklärt ist.«
»Du hast William gehört!« Vincent sprang auf. »Stress fördert die Wehen.« Er wandte sich an den Arzt. »William, erklär du es ihr, auf mich hört sie nicht.«
Dr. Fairchild kratzte sich am Hinterkopf, steckte anschließend wieder die Hände in den Kittel und antwortete: »So ist es.«
Es war, als hätte er Vincent gar nicht richtig zugehört. Offensich t lich war er in
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