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Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition)

Titel: Dunkle Träume (Wächterschwingen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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plötzlich stehen blieb und Dante sie fest an sich drückte, stöhnte sie vor Schmerz auf. Ihre Schulter stach heftig und irgendwas stimmte nicht mit dem Baby. In ihrem Unterleib zog es seltsam.
    Sie hatte das zuvor nicht so gemeint, als sie sich gewünscht hatte, ihr Kind solle sterben. Nur wegen ihrer Angst und den Schmerzen hatte sie Dante angefahren.
    Fast unmerklich streichelte er sie, während er sie sicher hielt, und sie drückte ihr Gesicht an seine Brust. Dante war so schlau, stark und mutig – ihm musste doch etwas einfallen.
    Natürlich hoffte Myra, dass er seinem Vater nur etwas vorspielte, das hatte Dante immerhin schon öfter getan. Dennoch ärgerte sie sich, weil er bisher keine Anstalten machte, sie hier herauszubringen. Die Situation schien ausweglos.
    Sie hörte, wie der König an Metall klopfte. Der dumpfe Laut hallte von den Steinwänden und brachte ihr eine Gänsehaut ein. Die Tre p pe endete vor einer gewaltigen Eisentür, die sich quietschend und schwerfällig öffnete.
    Grelles Licht blendete sie.
    Myra kniff die Lider zusammen und klammerte sich fester an Da n te. »Ich will da nicht rein«, wisperte sie, doch wie immer antwortete er nicht. Er schwitzte am Nacken und mahlte mit den Zähnen.
    Als er mit ihr in den grell beleuchteten Raum schritt, blinzelte sie. Im nächsten Augenblick staunte sie. Offensichtlich befanden sie sich im Kerker der Burg, nur war dies kein stinkendes Loch. Es roch zwar seltsam, aber sauber. Irgendwie unnatürlich.
    »Willkommen, mein König«, sagte ein Elf in einem roten G e wand – wahrscheinlich der Türwächter – und verbeugte sich. Sie beachtete ihn nicht weiter, sondern sah sich nach einer Fluchtmö g lichkeit um.
    Jeder Zentimeter der gewölbeartigen Wände war hell gefliest wo r den. Vor vielen Nischen befanden sich glänzende Metallgitter. Das waren Zellen! Nur wesentlich komfortabler ausgestattet, mit Betten, einer Waschgelegenheit und einer Toilette. Der König hatte von e i nem Labor gesprochen und Experimenten. Als Myra die Frauen e r blickte, die voneinander isoliert in den Zellen lagen, saßen oder in ihren Fesseln tobten – einige schwanger, andere mit kleinen Kindern in den Armen –, wusste sie, wo sie sich befand: an dem Ort, wo sie wahrscheinlich gezeugt worden war.
    Bei den Trollen – würde sich Mutters Albtraum für sie wiederh o len? Zitternd sah sie sich weiter um. Sie erkannte viele dieser frem d artigen Geschöpfe, weil Dante ihr erlaubt hatte, seine Bücher zu l e sen. Hier wurden Dämoninnen, Gestaltwandler, Nymphen und a n dere Frauen, deren Abstammung sie nicht identifizieren konnte, g e fangen gehalten.
    »Was ist das hier, Vater?«, fragte Dante, der sie immer noch hielt. Sie wünschte, er würde sie niemals loslassen.
    »Vor über einem Jahrhundert ging das Gerücht, die Magier würden mit Gargoyles experimentieren, um besonders starke Wesen zu züc h ten, die es mit ihren Feinden aufnehmen können. Also haben wir begonnen, unsere eigenen Experimente zu machen, um diesen A b schaum mit seinen Waffen zu schlagen, sollte es zu einem Krieg kommen.«
    »Ich dachte, die Experimente wären vor vielen Jahren eingestellt worden, als … Taimul starb.«
    »Das sollten alle denken, Sohn. Es gab zu viele Verräter.« Besti a lisch grinste er Myra an. Sie drückte ihr Gesicht an Dantes Hals. »Taimul war dein Erzeuger, Sklavin. Ein großartiger Krieger. Du und Kyrian tragt sein Erbe in euch. Ich bin gespannt, was Dantes Samen für einen Krieger hervorbringen wird.«
    Mutter hatte vom Tod ihres »Vaters« erzählt und Myra war nie traurig deshalb gewesen. Daher erschütterte sie diese Nachricht kaum. Was sie jedoch bis ins Mark ängstigte, war, dass ihr Kind – sollte sie lebend hier herauskommen – wohl für sie verloren war.
    »Einige dieser Missgeburten haben wir bereits erfolgreich eing e setzt«, sagte der König.
    Dante schluckte hart, was Myra an seinem Adamsapfel erkannte. »Ihr meint Leute wie Kyrian?«
    Der König nickte. »Der Samen unserer besten Krieger fällt in diese Gefäße, die sonst für uns Dreck sind.« Er deutete auf eine Frau in der Zelle, die auf den ersten Blick wie ein Mensch aussah. Doch als der König so abwertend sprach, funkten Blitze in ihren Augen. Ob das eine Walküre war?
    »Aber vereint mit unseren Wurzeln«, fuhr König Lothaire fort, »können sie Großes bewirken. Wir wollen das Beste aus verschied e nen Arten in einer neuen Rasse vereinen. Eines Tages werden wir eine starke Armee haben, um alle zu

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