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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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ihn dazu trieb, einen Schwachen anzugreifen.
    Er fühlte das unerklärliche Bedürfnis, sie zu beschützen.
    Mehr als das, er wollte zu ihr hinübergehen und sie trösten, aber was wusste er schon davon, wie man einen Menschen tröstete? Er war ein wildes Raubtier in menschlicher Gestalt. Alles, was er beherrschte, war Anschleichen und Töten. Kämpfen.
    Er wusste nichts über Trost. Nichts über Frauen. Er war allein auf der Welt, er hatte es sich so ausgesucht, und es gefiel ihm so, wie es war.
    Marvin, der Affe und Maskottchen des Sanctuary, sprang mit einem frischen Lappen auf Wren zu. Wren nahm ihn Marvin ab und zwang sich, wieder an die Arbeit zu gehen und den Tisch abzuwischen. Doch noch immer fühlte er die Gegenwart der unbekannten Frau, und schon bald ertappte er sich dabei, dass er sie beobachtete, wie sie mit ihren Freunden redete.
    Marguerite trank einen Schluck Bier, während Elise und Whitney mit den Männern in der Bar liebäugelten. Sie streckte die Hand nach einer Brezel aus, aber Blaine schlug ihr auf die Finger und sah sie entsetzt an. »Bist du verrückt? Du weißt doch nicht, wie lange das Zeug schon dasteht! Wie viele dreckige Hände da schon drangefasst haben. Außerdem hat unsere Drachen-Kellnerin es wahrscheinlich aus reiner Boshaftigkeit vergiftet.«
    Marguerite verdrehte bei dieser übermäßigen Paranoia die Augen. Sie spähte hinüber zu dem Aushilfskellner, der inzwischen näher herangekommen war. Er hatte zwar wieder zu arbeiten begonnen, aber trotzdem spürte sie, dass er hauptsächlich sie im Visier hatte.
    Sie runzelte die Stirn, als sie ein winziges braunes Kapuzineräffchen sah, das seinen Arm hinaufkletterte und sich auf seiner Schulter ausruhte.
    Der Aushilfskellner holte aus der Schürzentasche eine kleine Möhre und gab sie dem Affen, der sie fraß, während der Mann selbst sich wieder an die Arbeit machte. Sie verbiss sich ein Lächeln, als sie begriff, dass dieser Bursche Wren sein musste. Nick hatte ab und zu von ihm erzählt. Er hatte berichtet, dass er Wren zuerst für stumm hielt, weil er niemals mit irgendjemandem sprach. Sie hatten sich bereits ein ganzes Jahr gekannt, da hatte Wren eines Tages endlich »Hi« gemurmelt, als Nick kam, um seine Mutter zu besuchen.
    Laut Nick war Wren ein Einzelgänger, der sich von allen fernhielt und sich weigerte, am Treiben der Welt teilzunehmen. Marguerite wusste auch nur deshalb, dass es sich um ihn handeln musste, da Nick von dem Affen erzählt hatte … Wrens einziger richtiger Freund, der gerne die Billardkugeln klaute, wenn die beiden in der hinteren Ecke der Bar spielten.
    Das Äffchen hieß Marvin.
    Blaine bemerkte, dass sie den Aushilfskellner ansah. Er drehte sich auf seinem Stuhl um und entdeckte Wren, der sie anstarrte. Zumindest sah es so aus, aber weil ihm das Haar wieder über die Augen hing, konnte man nicht sicher sein.
    »Belästigt er dich?«
    »Nein«, sagte Marguerite rasch, voller Angst davor, was Blaine veranstalten würde. Auf merkwürdige Art und Weise fühlte sie sich sogar fast geschmeichelt. Männer nahmen normalerweise keine Notiz von ihr, es sei denn, sie wussten, wer ihr Vater war. Ihre Mutter war diejenige gewesen, nach der sich alle umdrehten.
    Nach Marguerite nicht.
    »Wohin guckst du?«, fuhr Todd den Mann an. Wren ignorierte ihn und ging zum Nebentisch, auf dem Gläser und ein halbleerer Teller mit Nachos standen.
    Marguerite konnte spüren, dass er mit ihr sprechen wollte. Sie fragte sich, wie er wohl unter dem blonden Haar aussah. Ihn umgab eine Atmosphäre von Gefahr und von gewaltiger Selbstbeherrschung, und doch spürte sie, dass er keinesfalls Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollte.
    Es wirkte, als ob er komplett mit dem Hintergrund verschmelzen wollte, es aber nicht konnte.
    Ihr kam das merkwürdige Bild eines sitzenden Tigers im Zoo in den Sinn. Daran erinnerte er sie: An ein großes Tier, das alle um sich herum aufmerksam beobachtete, von allen getrennt und doch zuversichtlich, dass er jeden überwältigen konnte, der sich mit ihm anlegte.
    »Was für ein bekloppter Typ«, sagte Blaine, als er hinübersah und mitbekam, wie Wren sie beobachtete. »Hey, Kumpel, warum unternimmst du nicht was gegen diese schrecklichen Dreadlocks?« Er warf ihm ein paar Dollar hin. »Lass dir davon mal einen anständigen Haarschnitt verpassen.«
    Wren ignorierte Blaine und sein Geld vollkommen.
    Der Affe begann zu keckern, als ob er Wren beschützen wollte. Wren tätschelte ihm den Kopf und flüsterte ihm etwas

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