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Dunkle Verlockung (German Edition)

Dunkle Verlockung (German Edition)

Titel: Dunkle Verlockung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Haus, um diese Tageszeit: Bevor ich zum Arbeiten in die Bibliothek gehe, komme ich oft nach Hause, um etwas zu essen.« Vormittags unterrichtete sie normalerweise, aber manchmal verlegte sie die Stunden auch auf den Nachmittag, insbesondere dann, wenn die Tage dunkel und kalt wurden und die Kinder überhaupt nicht wach werden wollten.
    »Also«, sagte Galen, seine Schultermuskeln spannten sich, als er die Hand neben ihrer Hüfte auf dem Tisch abstützte, und sie spürte seine natürliche Körperwärme – fremd, aber nicht unerwünscht, »entweder kannte jemand deinen Tagesablauf, oder er hat dich lange genug beobachtet, um ihn in Erfahrung zu bringen.«
    Ihr Blick blieb an der Leiche des Vampirs hängen. »Was für eine Verschwendung.«
    »Er hat seine Wahl getroffen.« Mit diesen mitleidslosen Worten löste Galen seinen Blick von der Leiche und sah zu der Wand, auf der die roten Spritzer langsam schwarz wurden und erstarrten. »Ich werde hier saubermachen, aber zuerst muss ich Dmitri benachrichtigen. Wir fliegen zu ihm.«
    »Nein.« Sie stieß seine Schultern von sich, als er sie auf den Arm nehmen wollte.
    Galen blickte so finster, dass das blasse Grün seiner Augen aussah wie die See bei Sturm. »Ich werde dich schon nicht fallen lassen.«
    »Das ist es nicht.« Ihre Abneigung dagegen, mit anderen Engeln zu fliegen, war aus einer schmerzhaften Erkenntnis entstanden, die sie vor Kurzem gewonnen hatte: dass jede kleine Kostprobe vom Himmel nur die Qual des Verlusts verschlimmerte. Nicht einmal ihre besten Freunde hätten so lange mit ihr fliegen können, wie es nötig gewesen wäre, um ihre Sehnsucht zu stillen. »Ich fliege mit niemandem.«
    »Ich werde dich nicht allein hier zurücklassen.« Er sprach mit tiefer Stimme – eine Wand aus eisernen Muskeln.
    »Ich komme schon zurecht.« Sie vermied es, die blutigen Überreste der Leiche anzusehen, und musste gegen die Galle ankämpfen, die in ihrer Kehle brannte. »Ich warte im Hof vor dem Haus auf dich.«
    Galen schnaubte, legte die Hände um ihre Taille und hob sie hoch, bis ihre Zehen über dem Boden schwebten. Sie ergriff seine Schultern, spürte die brennende Hitze seines Körpers unter ihren Händen. Mit atemloser Stimme fragte sie: »Was machst du da?«
    Statt einer Antwort trug er sie aus der Küche – wofür sie im Stillen dankbar war – und brachte sie auf den gepflasterten Vorplatz mit den bunten, vor Blüten überquellenden Töpfen. Dort stellte er sie endlich wieder auf den Boden und funkelte sie an: »Warte.«
    »Bleib hier. Warte«, maulte sie seinem breiten Rücken hinterher, als er ins Haus ging. Sie gab sich alle Mühe, beleidigt zu sein – aber in Wirklichkeit hatte er mehr getan, als sie nur vor unvorstellbaren Schmerzen zu bewahren. Er hatte ihr ein so sicheres Gefühl vermittelt, dass ihr die Tränen gekommen waren … und er hatte sie mit einer süßen, rauen Zärtlichkeit im Arm gehalten. Wut war nicht das vorherrschende Gefühl, das sie für Galen empfand.
    Schließlich kehrte er mit ihren Sandalen zurück und ließ sich auf ein Knie niedersinken, um sie an ihre Füße zu streifen. Dabei hob sich das tiefe, dunkle Grau seiner Flügel vor den Pflastersteinen ab. Sie wollte einwenden, dass sie das schon selbst konnte, aber wenn Galen etwas wollte, das begriff sie allmählich, war er eine unaufhaltsame Kraft. Nur wenige Augenblicke später steckten ihre Füße schon in den Sandalen. Die Berührung seiner wettergegerbten Hände fühlte sich so intim an, dass sich ihr Unterleib zusammenzog. Er stand auf und ergriff ihre Hand. »Komm mit.«
    Weil durch ihre Blutbahn noch immer die kalten, schmierigen Überreste des Grauens krochen, das sie bei ihrem Kampf gegen den Vampir empfunden hatte, die Angst vor dem Sturz in die zerklüftete Schlucht, löste sie sich nicht aus seinem beschützenden Griff. »Meine nächste Nachbarin, Alia, wohnt dort drüben.« Sie deutete auf den schmalen Pfad, der vor ihnen zwischen den Felsen hinaufführte. »Ich bleibe bei ihr, während du Dmitri holst.«
    Galen hatte seine starken Finger mit ihren verschränkt und hob nun den Arm, dabei breitete er schützend einen Flügel aus. In den weißen Streifen glitzerten verborgene weißgoldene Fasern.
    Wunderschön.
    In diesen staunenden Gedanken hinein sagte Galen: »Ist dein Vater früher mit dir geflogen?«
    Schmerz durchbohrte ihr Herz, und in dem vergeblichen Versuch, der Frage zu entkommen, beschleunigte sie ihre Schritte. »Frag mich nicht solche Sachen.«
    »Soll ich

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