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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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von Kyle und Roger hatte etwas Endgültiges.
    Gleich danach wechselte Madison ihr Hauptfach. Sie ließ die Kriminologie sausen und schrieb sich für Kommunikationswissenschaften ein. Um die Schauspielerei hatte sie wegen ihrer Mutter stets einen großen Bogen gemacht, und Schreiben wollte sie nicht wegen ihres Vaters, aber sie hatte entdeckt, dass sie einen Hang zur Fotografie hatte, und obwohl sie wegen ihrer Mutter nicht als Model arbeiten wollte, hatte sie sich doch von ein paar Freundinnen aus ihrem Fotokurs breitschlagen lassen, ihnen für ihre Mappen Modell zu sitzen.
    Während einer Stippvisite in Las Vegas heiratete sie Darryl. Neun Monate später kam Carrie Anne Hart zur Welt.
    Darryl bekam einen Job bei einer Ingenieursfirma in Fort Lauderdale. Madison stand weiterhin gelegentlich Modell, während sie ihren Mutterpflichten nachging und an der Vervollkommnung ihrer eigenen fotografischen Fertigkeiten arbeitete.
    Zweieinhalb Jahre nach ihrer Hochzeit fand Darryl beim Nachhausekommen Madison in Tränen aufgelöst vor. Er wollte wissen, was los sei. Nichts sei los, behauptete sie. Nur mit ihr stimme etwas nicht. Ihre Ehe käme ihr falsch vor. Er sei ein wunderbarer Mann und ein wundervoller Ehemann, aber sie liebe ihn nicht so, wie sie ihn eigentlich lieben sollte.
    Nun, er sei gar nicht so wundervoll, erwiderte er. Dann gestand er ihr, mit einer der Angestellten in seiner Firma eine Affäre zu haben.
    Madison war sich nicht sicher, warum sie so wütend war, wo sie doch so entsetzt darüber war, dass sie Darryl niemals genug geliebt hatte. Er schlug ihr vor, dass sie alles unter den Teppich kehren und noch einmal von vorn anfangen sollten. Er war schrecklich zerknirscht.
    Seltsam genug, aber am Ende schafften sie es, als Freunde auseinander zu gehen. Als gute Freunde.
    Aber Darryl kündigte bei seiner Firma und nahm eine Stelle in Washington an. Er brauchte einen Neuanfang, was sie verstand.
    Sie richteten es so ein, dass Carrie Ann möglichst ein paar Tage pro Woche bei ihrem Vater wohnen konnte. Während dieser Zeit nahm Madison mehr und mehr Modelaufträge an. Bei einer dieser Gelegenheiten – es war bei einem Fotoshooting in Key Biscane, und sie alberte nach getaner Arbeit in ihrer Stammbar ein bisschen mit ihren Kollegen herum – entdeckte sie zu ihrer Überraschung, dass sie singen konnte. Noch mehr überraschte es sie zu entdecken, dass sie gut war.
    Als ihr einer der Fotografen ein paar der Fotos zeigte, die er geschossen hatte, während sie zum Spaß auf der Bühne stand und sang, war sie alarmiert.
    Sie sah genau aus wie Lainie kurz vor ihrem Tod. Langes, dunkelrotes Haar, große, strahlend blaue Augen. Sie war größer als Lainie, fast einsfünfundsiebzig, aber sie hatte Lainies klassisch ovales Gesicht geerbt, ihre Nase, den Mund … sie sah genau aus wie Lainie. Sie hatte ihre Mutter geliebt, auch wenn sie nie so wie sie hatte werden wollen, so ungezügelt, so eigensinnig, mit einem solchen Männerverschleiß, so rücksichtslos den Gefühlen anderer gegenüber …
    Joey King, der Leader der Band, die jeden Tag in der Bar spielte, war begeistert von ihrem Gesang und wollte, dass sie bei ihnen einstieg. Er war jung und ganz aufgeregt.
    „Wir stehen kurz vor dem Durchbruch. Ich habe ein paar meiner Songs verkauft, und wir haben bei einigen großen Schallplattenfirmen vorgesprochen und sind auf ein tolles Echo gestoßen …“
    Madison trank ihr Glas leer und stand auf. „Joey, ich will nicht auf der Bühne stehen. Ich habe eine Tochter. Und ich habe schon mehr Karriere gemacht, als ich eigentlich wollte.“
    „Weil du wie deine Mutter aussiehst“, sagte er.
    Sie schaute ihn verdutzt an, und er zuckte die Schultern.
    „Entschuldige, aber sie war großartig. Ich habe alle Filme mit ihr gesehen, und du siehst ihr wahnsinnig ähnlich. Hast du deshalb diese Scheu, auf der Bühne zu stehen?“
    „Joey, ehrlich, ich will einfach nicht ständig unterwegs sein …“
    „Okay, okay, das musst du auch nicht, versprochen.“
    „Musikgruppen sind aber meistens unterwegs“, erinnerte sie ihn.
    „Ich habe selbst eine Frau und zwei Kinder“, erzählte er. „Es gibt eine Menge Gruppen hier, die sich allein mit lokalen Auftritten und Studioaufnahmen ganz anständig über Wasser halten, und wir haben viele gute Studios hier. Meine Sehnsucht nach Geld und Ruhm hat sich angesichts der Realitäten des Lebens ein bisschen abgekühlt“, fügte er trocken hinzu. „Also, was ist, hast du nicht Lust, ein paar

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