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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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entschieden den Kopf, streckte die Hand aus dem Fenster und verwuschelte ihr das Haar. „Es gibt nichts, was ich lieber täte, als den Nachmittag mit einer so reizenden jungen Dame zu verbringen, aber ich muss wirklich wieder an die Arbeit.“
    Carrie Anne hatte ein Einsehen. Madison beobachtete Kyle und spürte, wie sie ein seltsames Gefühl beschlich.
    Er hatte es ernst gemeint. Natürlich. Bestimmt fragte er sich, ob seine eigene Tochter ähnlich wie Carrie Anne gewesen wäre, wenn sie jemals die Chance gehabt hätte, das Licht der Welt zu erblicken.
    Dann schaute er sie an. Und sie dachte nicht mehr an Kinder oder den Mörder, der noch immer frei herumlief. Sie erwiderte seinen Blick, und ihr wurde schlagartig so heiß, dass sie glaubte, in Flammen zu stehen.
    Sex.
    Einfach nur Sex.
    Wenn sie jetzt allein wären …
    Wenn er nackt wäre …
    Oh Gott.
    Sie winkte ihm zu, griff nach Carrie Annes Hand und ging eilig ins Haus.

7. KAPITEL
    U m fünf läutete sein Telefon.
    Kyle streckte die Hand aus, nahm den Hörer ab und schaute gleichzeitig auf die Uhr. Seinen Wecker hatte er auf sechs gestellt.
    Am anderen Ende der Leitung meldete sich Jimmy. „Wir haben einen Torso gefunden.“
    Kyle rieb sich die Augen. „Wo sind Sie?“
    „An der Abzweigung nach Krome.“
    „Ich komme so schnell ich kann.“
    „Wir haben möglicherweise etwas. Eine Spur.“
    „Ja?“
    „Eine Tätowierung direkt unterhalb des Bauchnabels. Eine Rose, mit Dornen. Der Gerichtsmediziner, der mit uns hier draußen ist, hält sie für frisch.“
    „Eine Rose … mit Dornen?“
    „Im Haus der vermissten Maria Garcia stand eine Vase mit frischen Rosen. Und unsere Unbekannte im Leichenschauhaus …“
    „Hatte ein Tattoo auf der linken Gesäßbacke“, zitierte Kyle aus dem Obduktionsbericht, den er bereits in Washington gelesen hatte. „Ich bin gleich da.“
    Er legte auf und sprang aus dem Bett.
    Der Mörder hatte etwas von sich preisgegeben, er hatte seine Visitenkarte hinterlassen.
    Rosen …
    Mit Dornen.
    Kaila Adair Aubrey krallte ihre Finger in das Bettlaken, biss die Zähne zusammen und starrte an die Decke.
    „Erzähl mir was, Baby, erzähl mir was.“
    Erzählen.
    Männer wollten immer, dass Frauen ihnen etwas
erzählten
.
    Sie hatte aber im Augenblick verdammt nochmal nichts zu erzählen. Nicht, dass Dan kein guter Liebhaber gewesen wäre. Zumindest konnte er es sein. Aber Sex schien wie alles andere in ihrem Leben derzeit auch nur für ihn allein da zu sein. Und das machte sie eben nicht an. Sie war nicht in der Stimmung, ihm eine Szene zu machen; sie hätte ja nicht einmal gewusst, was sie hätte sagen sollen. Und wenn sie es nicht schaffte, ihre Gedanken klar zu artikulieren, würde er sie nur wieder einmal komplett missverstehen und alles auf ihr PMS-Syndrom schieben. Und dann würde er anfangen herumzujammern, was für ein bedauernswerter, schwer arbeitender Familienvater er sei. „Kaila …“, stöhnte er.
    Wenigstens hatte er sie bei ihrem richtigen Namen genannt.
    Während der letzten paar Wochen mit seinen ständigen Überstunden und angeblichen Geschäftsessen war ihre Angst, dass er eine Affäre haben könnte, weiter gewachsen. Sie dachte es auch jetzt, und der Gedanke tat weh, allerdings nicht mehr weh als vieles andere auch. Wenn sie auch nur den leisesten Verdacht äußerte, ging er gleich an die Decke und zog sich beleidigt zurück. Natürlich war sie trotz alledem noch besser dran als die meisten anderen jungen Frauen mit kleinen Kindern, die sich wegen der Seitensprünge ihrer Ehemänner im stillen Kämmerlein die Augen ausweinten; sie könnte, wenn alle Stricke rissen, immer noch wieder nach Hause zu einem reichen Daddy rennen. Nein, es war nicht die finanzielle Sicherheit, die sie veranlasste zu schweigen. Es war ihre Verunsicherung, ihre Verwirrung, das Nichtwissen. Gab es da irgendetwas – irgendeinen anderen – für sie da draußen? Oder liebte sie ihren Mann? War eine Zukunft mit ihm wirklich das, was sie sich wünschte? War sie vielleicht einfach nur müde und erschöpft und maß deshalb der Tatsache, dass sie nach drei Kindern nie mehr so schlank wie früher sein würde, so viel Bedeutung bei? Gott möge ihr verzeihen, sie war ja wirklich dankbar, dass ihre Kinder gesund und munter waren, aber …
    Aber in ihr herrschte ein einziges Chaos.
    Und würde sie nicht verrückt werden vor Kummer, wenn sie sich gezwungen sähe, Dan freizugeben, weil er sich in eine andere Frau verliebt hatte und sich von ihr

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