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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Kaila“, stöhnte er. „Sieht ganz danach aus, als würde ich heute zu spät ins Büro kommen“, setzte er brummig hinzu.
    „Das hättest du dir früher überlegen sollen“, sagte sie gehässig.
    „In der Tat.“
    Er griff nach einem Küchentuch und fing an, Justin und den Tisch abzuwischen. Kaila spürte, dass sie kurz davor stand, in Tränen auszubrechen. „Ich komme schon allein zurecht, geh ruhig. Geh einfach. Du kannst überall zu spät kommen, aber komm bloß nicht in dein heiß geliebtes Büro zu spät.“
    „Nun, weißt du was, Kaila? Zumindest mögen mich die Leute im Büro. Erstaunlich, wie gern man doch dorthin geht, wo man weiß, dass man gemocht wird.“
    Er warf das Geschirrtuch, mit dem er die Milch aufgewischt hatte, hin und stürmte aus dem Haus.
    Der restliche Morgen schien kein Ende nehmen zu wollen. Sie brachte Justin und Shelley in ihre jeweiligen Kindergärten, und endlich war auch Anthony wieder glücklich und guter Dinge. Ihre Haushälterin Anna traf ein. Anna war eine wundervolle Latina, die ein großes Talent im Umgang mit Kindern hatte. Sie schaffte es im Handumdrehen, die Küche wieder in ihren Urzustand zu versetzen, stellte die Waschmaschine an und kam dann in Shelleys Zimmer, wo Kaila sich auf der Suche nach dem noch nicht wieder aufgetauchten Turnschuh durch Berge von Spielzeug arbeitete. „Sie gehen doch zum Tennis heute Vormittag, oder?“
    „Ich wollte eigentlich eine Stunde nehmen, aber …“
    „Sie gehen. Machen Sie, dass Sie rauskommen. Viel Spaß.“
    „Heute Morgen ist irgendwie alles schief gegangen, Anna. Ich möchte Sie nicht gern in einem solchen Chaos …“
    „Kaila, ich arbeite für Sie, ja? Ich räume das Chaos schon auf. Das ist mein Job. Sie bezahlen mich gut dafür, und Sie haben reizende, brave Kinder. Los, los, machen Sie schon, dass Sie rauskommen. Ich kümmere mich um alles.“
    Kaila nahm ihre Tennisstunde. Es war um diese relativ frühe Morgenstunde bereits heißer als in der Hölle. Sie traf ein paar Freundinnen auf dem Tennisplatz, die sie fragten, ob sie nicht Lust hätte, mit zum Mittagessen zu gehen.
    Sie rief Anna an, der es nichts ausmachte, Shelley und Justin um zwei aus dem Kindergarten abzuholen.
    Sie aß mit ihren Freundinnen im Country Club. Sie trank zwei Piña Coladas. In ihrem Kopf drehte sich alles.
    Sie verabschiedete sich von ihren Freundinnen, dann eilte sie zurück in das Gebäude, in dem sich die Umkleideräume befanden. Ihre Tennisschuhe quietschten auf dem gefliesten Boden, als sie den Flur zwischen dem Umkleideraum der Männer auf der einen und dem der Frauen auf der anderen Seite, den Toiletten und den Duschen hinunterging.
    Es war seltsam still.
    Sie hätte fast aufgeschrien vor Schreck, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte.
    „Kaila!“
    Sie fuhr herum.
    Er
war da. Großer Gott, sah er gut aus. Er hatte auch Tennis gespielt. Er hatte eine weiße Tennishose und ein weißes T-Shirt an. Seine Haut war sonnengebräunt. Er zeigte in einem perfekten, zärtlichen Lächeln strahlend weiße Zähne.
    „Du siehst zum Anbeißen aus“, sagte er.
    Sie lächelte. Sie fühlte sich irgendwie komisch; zwei Cocktails mit reichlich Rum mitten am Tag waren des Guten wohl ein bisschen zu viel.
    „Danke.“
    „Bist du jetzt bereit, dich auf mich einzulassen?“ fragte er. Er hatte einen leichten Ton angeschlagen, aber seine Augen blickten ernst. Er drängte sie sanft gegen die Wand und strich ihr mit den Fingerspitzen zärtlich übers Gesicht.
    „Ich … kann nicht.“
    „Du weißt, dass du es willst.“
    Sie lächelte, schaute ihn an, schüttelte den Kopf. „Wir können das unmöglich machen … ich meine … es wäre einfach nicht richtig. Ich meine … ach, ich meine überhaupt nichts.“
    Sie kicherte. Verdammte Piña Coladas.
    Er zog sie an sich. Seine Lippen waren plötzlich auf den ihren. Voller Leidenschaft. Sie verspürte ein vertrautes Ziehen im Unterleib. Die Piña Coladas, versuchte sie sich einzureden. Sie erwiderte seinen Kuss. Es war nur ein Kuss. Mehr als ein Kuss. Ihre Zungen begegneten sich. Liebkosten einander. Verschmolzen. Seine Mundhöhle war heiß und feucht. Plötzlich hatte sie das Gefühl, ersticken zu müssen. Sie brauchte mehr Luft. Seltsam. Sie war erregt und …
    Abgestoßen zugleich.
    Panik überfiel sie. Seine Hände waren auf ihr, legten sich über ihre Brüste, streichelten sie, glitten weiter nach unten hin zu ihren Schenkeln. Sie spürte seine Hand auf ihrer nackten Haut, gefährlich nah an

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