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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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Gemeinheiten, die er anderen Menschen angetan hat. Wer weiß, wenn sie nicht gestorben wäre, hätte sie meinen Vater und Roger womöglich noch dazu gebracht, sich gegenseitig zu erschießen.“
    „Doch stattdessen sind sie die besten und dicksten Freunde geworden.“
    „Ihre Trauer und ihre Wut hat sie zusammengeschweißt“, sagte Jassy. „In der Nacht nach Lainies Beerdigung haben sie sich gemeinsam betrunken.“
    „Es ist interessant zu sehen, wenn sie Madison beobachten.“
    „Weil sie Lainie wie aus dem Gesicht geschnitten ist.“
    „Ja.“
    „Es ist komisch, wirklich, Kaila sieht Lainie ja auch sehr ähnlich, aber irgendetwas ist anders an ihr. Ich denke, es kommt daher, weil Madison Lainies Präsenz geerbt hat. Es liegt an ihrem Gang … an der Art, wie sie sich bewegt.“ Sie warf Jimmy einen Blick zu und fügte eilig hinzu: „Aber davon abgesehen ist sie natürlich ganz anders als Lainie.“
    „Was meinst du damit?“
    „Madison ist alles andere als ein Biest. Sie kümmert sich schon fast ein bisschen zu viel um die, die ihr nahe stehen. Ist das nicht merkwürdig? Sie ist Lainie einerseits so ähnlich und andererseits überhaupt nicht. Lainie war schön, verwöhnt und unglaublich egoistisch. Madison dagegen hat für alles Verständnis. Tatsächlich hat sich Kaila kürzlich viel eher wie Lainie verhalten.“
    „Nun, mir gegenüber muss niemand Madison in Schutz nehmen. Ich finde sie großartig. Sie ist ein ganz außergewöhnlicher Mensch.“
    Jassy versetzte ihm einen scherzhaften Rippenstoß. „He, reiß dich zusammen! Du musst es ja nicht gleich übertreiben.“
    Jimmy grinste. „Benimm dich. Ich habe deine Schwester wirklich gern, und das weißt du auch. Aber ganz anders als dich. Mit ihr kann man eben keine medizinischen Fachdiskussionen führen.“
    Jassy lachte leise und fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar. „Ich danke Gott für meine verborgenen Talente.“
    Jimmys Lächeln verblasste. „Sie ist ein gutes Mädchen, ein großartiger Mensch. Aber sie ist nun mal Lainies Ebenbild, und das hat mich auf den Gedanken gebracht, dass … ich weiß auch nicht … ich habe mich nur gefragt, ob diese Frauen, diese Opfer, irgendeine entfernte Ähnlichkeit mit Lainie Adair haben könnten.“
    „Lainie ist schon lange tot.“
    „Ich weiß, ich weiß. Ich glaube ja auch nicht wirklich, dass es da irgendeine Verbindung gibt. Und trotzdem …“
    „Und trotzdem was?“
    Er stand auf, griff nach seiner Hose. „Jassy, mir ist eben etwas eingefallen. Ich muss es sofort überprüfen. Schließ hinter mir ab. Eine Pistole hast du doch, oder?“
    „Darauf kannst du wetten – und ich weiß, wie man sie benutzt.“
    „Braves Mädchen. Du kannst dich später bei mir beschweren“, sagte er und winkte ihr zu, dann verließ er sie.
    Jassy lag noch lange wach, nachdem er gegangen war.
    Madison …
    Sie war keine Phantasiegestalt, keine Fata Morgana. Kein unwirklicher Traum.
    Kein feuchter Traum.
    Sie war wirklich hier.
    Eingehüllt in schimmernde Seide.
    „Madison …“ murmelte Kyle, nachdem er sich halbwegs von seiner Überraschung erholt hatte. „Du hättest anklopfen sollen. Ich hätte dich erschießen können.“
    Ihre Augen suchten ihn in den Schatten. Er sah, wie sie sich weiteten. Er saß nackt auf der Bettkante. Instinktiv wollte er nach der Bettdecke greifen, um seine Blöße zu bedecken, aber er hielt sich zurück. Er blieb sitzen, wie er saß, und legte die Pistole auf den Nachttisch. Ihr Blick wanderte über ihn hinweg, dann kehrte er zu seinen Augen zurück.
    „Nein. Du hättest mich nicht erschossen. Ganz bestimmt nicht. Du neigst nicht zu Panikreaktionen.“
    Er erwiderte nichts. Er hatte den Eindruck, dass ihre Wangen außergewöhnlich gerötet waren. Sie hüllte sich ebenfalls in Schweigen. Ihre Lider flatterten. Vielleicht weil sie seine anschwellende Erektion bemerkt hatte.
    Er stand unbekümmert auf. Immerhin war sie in sein Schlafzimmer gekommen.
    „Nun? Was willst du hier?“ fragte er sie, wobei er sich wünschte, dass seine Stimme nicht so heiser klänge. Aber sein Herz hämmerte, er bekam kaum Luft, und seine Anspannung wuchs.
    „Ich …“ begann sie, dann warf sie ihr Haar zurück, schluckte und fing noch einmal von vorn an. „Ich konnte nicht schlafen. Und ich … ich dachte, dass du vielleicht auch noch auf bist und ein bisschen reden willst.“
    „Reden?“
    Sie war für einen Augenblick still und schaute ihn an. Dann zuckte sie die Schultern.
    „Also schön, vergiss

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