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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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sagte er mit Grabesstimme.
    Sie lächelte, aber plötzlich wurde sie ernst. „Wie diese arme Frau“, bemerkte sie weich.
    Er schüttelte über sich selbst den Kopf, als ihm klar wurde, was er eben gesagt hatte. „Eine böse Sache“, versicherte er ihr, und sie musste lächeln, während sie ihren Kopf an seine Brust bettete. „Aber wir werden es aufklären.“ Sie erwiderte nichts und hüllte sich auch anschließend noch eine ganze Weile in Schweigen. Er streichelte ihr zärtlich übers Haar und kostete es aus, die seidige Fülle an seiner Brust zu spüren.
    „Ich sollte jetzt wohl langsam wieder in mein Zimmer gehen.“
    „Das kommt gar nicht in Frage“, protestierte er entschieden.
    „Aber …“
    Er hob ihr Kinn und schaute ihr tief in die Augen. „Das war der beste Sex, den ich in meinem Leben je hatte. Und du musst verrückt sein, wenn du glaubst, dass ich dich jetzt einfach so gehen lasse, nachdem ich dich endlich in meinem Bett habe und wir nicht mit irgendjemandem essen gehen oder etwas trinken müssen, wobei wir uns vorstellen, wie wir einander die Kleider vom Leib reißen.“
    Madison blickte ihn unverwandt an. „Komisch, nicht? Ich dachte, es sei einfach nur Neugier. Dass ich nur Lust hätte …“
    „Mal wieder richtig schön zu bumsen?“ forschte er trocken.
    Madison zuckte mit keiner Wimper. „Ich dachte eigentlich, wir würden jetzt wieder zur Tagesordnung übergehen.“
    „Bist du schon so weit?“ fragte er. „Bist du fertig mit mir?“
    „Ich wünschte, es wäre so“, erwiderte sie aufrichtig.
    „Aber?“
    „Vermutlich hätte ich nicht herkommen dürfen. Aber ich bin fast verrückt geworden, ich musste einfach wissen …“
    „Und weißt du es jetzt?“ unterbrach er sie ungeduldig. „Hast du schon alles bekommen, was du wolltest, ja?“ Sie zögerte und schaute ihn an, seine Unverfrorenheit ärgerte sie. „Na los, sag’s mir, hast du schon genug?“
    „Diese Frage ist eine Unverschämtheit.“
    „Überhaupt nicht. Ich vergehe vor Lust. Also was ist?“
    „Unverblümt, derb.“
    „Es war eine ehrliche Frage. Auf die ich eine ebenso ehrliche Antwort erwarte.“
    „Also schön, wenn du es unbedingt wissen willst, nein“, räumte sie verärgert ein.
    „Gut.“ Er suchte ihren Mund und küsste sie, beherrschter jetzt als beim ersten Mal. Er küsste und liebkoste und neckte sie, bis erneut heftiges Verlangen in ihnen aufstieg.
    Dann war er wieder in ihr.
    Und es stimmte.
    Es war der beste Sex, den er je gehabt hatte.
    Die Uhrzeit spielte für Trent Adair keine Rolle. Wenn es sein musste, konnte er die ganze Nacht wach bleiben. Voller Zufriedenheit überflog er die Seite, die er gerade geschrieben hatte.
    Chefinspektor Jésus Hernandez kniete neben der Leiche nieder und schüttelte bestürzt den Kopf, während er versuchte, gegen die in ihm aufsteigende Übelkeit anzukämpfen. Mit jedem Mord zerstückelte der Mörder sein Opfer mit größerer Inbrunst
.
    Sie war eine Schönheit gewesen – einst
.
    Jung und angefüllt mit Hoffnungen und Träumen, die sich gewiss in den jetzt blicklos gen Himmel starrenden kristallblauen Augen widergespiegelt hatten. Vielleicht war ja ihre Seele im Augenblick des
    Todes zum Himmel aufgefahren. Hernandez konnte nur hoffen, dass es so war
.
    Weil ihre sterblichen Überreste da neben ihm auf dem Boden eine Tragödie waren, eine grausame Verhöhnung der Hoffnungen und Träume dieser jungen Frau. Der Mörder hatte fein säuberlich sämtliche Gliedmaßen vom Körper abgetrennt, der Kopf war fast abgeschnitten, der Streifen eingetrockneten Blutes um ihren Hals war so dick, dass es aussah, als trüge sie ein farbenprächtiges Halsband …
    Nachdem er die Seite gelesen hatte, lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und lächelte zufrieden in sich hinein.
    Verdammt, er wurde immer besser, und er würde veröffentlicht werden, bevor überhaupt irgendjemand wusste, dass er versuchte, ein Buch zu schreiben. Er hielt es geheim, weil er verhindern wollte, dass irgendjemand auf die Idee kam, er würde sich Hilfe von Jordan erwarten oder versuchen, sich seine Beziehungen zunutze zu machen. Er würde es allein schaffen.
    Die Szene war ausgesprochen grausam.
    Gut, aber grausam.
    Und sie unterschied sich sehr von dem, was Jordan Adair schrieb. Dies hier war weitaus drastischer.
    Es war real.
    Der Morgen zog herauf.
    Licht drang durch die Vorhänge ins Schlafzimmer.
    Kyle erwachte langsam, dann stutzte er und zog verwundert die Augenbrauen zusammen. Träumte er

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