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Dunkle Visionen

Dunkle Visionen

Titel: Dunkle Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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noch?
    Aber nein … Madison war wirklich da. Sie lag neben ihm.
    Nackt.
    Noch im Tiefschlaf.
    Ein Umstand, den er ausgesprochen begrüßte. Heute Morgen miteinander zu reden würde wahrscheinlich ziemlich peinlich werden, deshalb war er froh, dass sie noch schlief, und im Übrigen hatte er Lust, sie einfach noch ein bisschen anzuschauen. Sie lag lang ausgestreckt auf dem Bauch, ihre rote Mähne floss ihr zerzaust über Rücken und Schultern. Sie hatte sich im Schlaf die Decke abgestrampelt, sodass sie jetzt praktisch nackt dalag – nackt und entspannt –, und er konnte in aller Ruhe den atemberaubenden Anblick, den sie bot, genießen.
    Sie hatte den schönsten Rücken der Welt, über den jetzt ein Wasserfall aus dunkelrotem Haar fiel. Ihre Beine waren lang, seidig und wohlgeformt. Madison hatte nicht das magersüchtige Aussehen, das für so viele Models charakteristisch war; sie war schlank, aber mit Kurven an den richtigen Stellen. Und mit wirklich hübschen, festen, runden Pobacken.
    Er wagte es nicht, sie zu berühren, weil er befürchtete, sie könnte aufwachen.
    Deshalb liebkoste er ihren Körper nur mit Blicken, aber dann stutzte er plötzlich, beugte sich vor und schob die Ecke der Decke zurück, die einen Schatten über ihre rechte Hüfte warf.
    Da … an einer Stelle, die ein Bikinihöschen gerade noch verdecken würde, war eine Tätowierung. Winzig, diskret, überaus hübsch anzusehen.
    Und doch bewirkte der Anblick, dass ihm das Blut in den Adern gefror.
    Eine Rose.
    Eine blutrote Rose.

11. KAPITEL
    K yle bewegte sich so abrupt, dass Madison aufwachte. Sie rollte sich herum und schnellte einen Moment später in eine sitzende Position hoch. Er sah die Gefühle, die sich in ihren Augen widerspiegelten; die Erkenntnis, wo sie war, und die Bestürzung, die ihr auf dem Fuß folgte.
    Es war eine wilde Nacht gewesen.
    Aber jetzt, im Sonnenlicht, das, gefiltert durch die Vorhänge, ins Zimmer drang, griff sie instinktiv nach der Decke und zog sie sich über ihre Brüste hoch, während sie ihm einen verunsicherten Blick zuwarf. „Ich … ich wollte eigentlich schon längst hier raus sein. Martique ist bestimmt bereits auf. Sie wird …“
    „Wie bist du zu diesem Tattoo gekommen?“ unterbrach er sie scharf.
    „Was?“
    „Deine Tätowierung. Wo und wann hast du sie dir machen lassen?“
    „Ich weiß wirklich nicht, was dich das angeht“, gab sie verärgert zurück.
    Kyle holte tief Atem und riss sich zusammen, ihm wurde klar, dass er sich wie ein Oberfeldwebel aufführte. „Es ist wichtig, Madison.“
    Sie starrte ihn einen Moment lang finster an, dann wandte sie sich ab und schaute sich suchend nach ihrem Morgenrock um, erpicht darauf, so schnell wie möglich von ihm wegzukommen. Er hielt sie am Arm fest. „Madison, warte.“
    „Lass mich gehen, Kyle.“
    „Madison, zwei der Opfer hatten Rosentattoos.“
    „Eine Menge Frauen haben Tattoos.“
    „Nicht einfach nur Tattoos, sondern Rosentattoos.“
    „Das höre ich jetzt zum ersten Mal und …“
    „Und du wirst es auch nicht noch einmal hören. Die Polizei hält diese Information geheim. Bei Mordfällen wie diesen hier rufen Dutzende von Spinnern an, die behaupten, der Täter zu sein. Informationen wie diese helfen der Polizei, die Spreu vom Weizen zu trennen. Glaub mir, Madison, oder zum Teufel, wenn du mir nicht glaubst, ruf von mir aus deine Schwester an. Zwei der Opfer hatten Rosentattoos. Andere haben kurz vor ihrem Tod einen riesigen Rosenstrauß zugestellt bekommen. Also sag mir jetzt bitte, wo und wann du zu diesem Tattoo gekommen bist.“
    Sie hüllte sich in Schweigen und schaute auf seine Hand, die noch immer auf ihrem Arm lag. Durch ihren Blick wollte sie ihm zu verstehen geben, dass er sie loslassen sollte. Er tat es nicht.
    „Kyle, ich habe dieses Tattoo seit meinem ersten Collegejahr. Ich war mit ein paar Freundinnen unterwegs. Wir hatten in einem Club ein bisschen was getrunken und beschlossen dann, uns Tattoos stechen zu lassen. Glücklicherweise waren wir nur leicht beschwipst, sonst wäre mein Tattoo möglicherweise um einiges größer ausgefallen.“
    Kyle zog nachdenklich die Stirn in Falten, dann schüttelte er den Kopf. „Wie seid ihr denn auf diese Idee gekommen?“
    Sie zuckte die Schultern, ihr schöner roter Mund verzog sich zu einem kleinen bedauernden Lächeln. „Ach, was weiß ich. Wie Collegekids eben so sind. Wahrscheinlich hatten wir zu viel Zeit, weil wir an diesem Tag freihatten, und zu viel Geld. Es machte

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