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Dunkle Wasser

Dunkle Wasser

Titel: Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Cals Utensilien schwarz. Vergiß das ja nicht.« Sie lächelte, öffnete die Tür, führte mich eine kurze Strecke den Gang entlang und zeigte mir dann das schicke, große Schlafzimmer neben dem Badezimmer.
    Cal war gerade dabei, den Reißverschluß am Hosenschlitz zu öffnen. Er zog den Reißverschluß schnell wieder hoch und errötete, als wir eintraten. Ich senkte den Kopf, um meine Verlegenheit zu verbergen.
    »Kitty«, sagte er in einem scharfen Ton, »hast du noch nie etwas davon gehört, daß man an die Tür klopft, bevor man wo eintritt? Und wo hast du dir vorgestellt, daß sie schlafen soll –
    in unserem Bett?«
    »Ja«, sagte Kitty schnippisch und wie aus der Pistole geschossen. Ich blickte auf und sah in ihr Gesicht. Es hatte einen merkwürdigen Ausdruck angenommen. »Die Kleine schläft in der Mitte. Ich auf der einen Seite und du auf der anderen. Weißt doch, wie wild und obszön die Hillbilly-Mädchen sind. Dieses hier muß ich mir zähmen und zusehen, daß sie keine Minute allein ist, wenn sie im Bett liegt.«
    »Du mein Gott!« entrüstete sich Cal. »Bist du denn übergeschnappt?«
    »Ich bin die einzige hier, die alle ihre fünf Sinne beisammen hat.«
    Was für eine erschreckende Aussage.
    »Kitty, ich dulde es einfach nicht! Sie schläft unten, oder wir bringen sie zurück!«
    Er lehnte sich gegen sie auf. Hurra!
    »Was verstehst du schon davon? Du bist in ‘ner Großstadt aufgewachsen. Dieses Mädchen hier hat keine Moral, die müssen wir ihr erst eintrichtern. Und unsere erste Lektion findet gleich heut’ nacht statt. Wenn ich sie soweit hab’, kann sie unten auf dem Sofa schlafen – aber erst dann.«
    In diesem Augenblick sah er mein Gesicht, obwohl ich mich hinter Kitty versteckt hielt. »Mein Gott, was hast du mit ihrem Gesicht angestellt?«
    »Hab’s gewaschen.«
    Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Du hast ihr ja die Haut heruntergerissen. Zum Teufel mit dir! Du solltest dich schämen.« Voll Güte sah er mich an und streckte die Arme nach mir aus. »Komm her, vielleicht finde ich ein Arzneimittel für deine wunde Haut.«
    »Finger weg!« schrie Kitty. »Hab’ getan, was ich tun mußte.
    Du weißt doch, daß ich nichts und niemandem etwas zuleide tue. Dreckig war sie, und gestunken hat sie; jetzt ist sie wenigstens sauber. Sie wird bei uns im Bett schlafen, bis ich ihr zutrauen kann, allein in ihrem Bett zu liegen.«
    Was vermutete Kitty nur, was ich allein im Bett anstellen würde?
    Cals Miene erstarrte zu Eis; er verlor nicht wie Vater die Fassung, sondern er zog sich in kalter Wut zurück. Mit langen Schritten ging er ins Badezimmer und knallte die Tür hinter sich zu, worauf Kitty ihm sofort hinterhereilte, wohl um ihm zu sagen, was sie bei solchen Vorfällen immer sagte. Indessen fügte ich mich den gegebenen Umständen und kletterte seufzend in das große Bett. Kaum lag ich ausgestreckt, schlief ich auch schon ein.
    Cals laute Stimme rüttelte mich aus dem Schlaf. Instinktiv war mir klar, daß ich nur ein paar Minuten eingenickt war. Mit geschlossenen Augen lauschte ich, wie beide miteinander stritten.
    »Warum, in drei Teufels Namen, hast du dieses schwarze Nichts aus Spitzen an? Das trägst du doch nur, wenn du mir etwas Bestimmtes signalisieren willst! Kitty, ich kann doch hier nicht mit dir schlafen, während ein Kind in unserem Bett liegt.«
    »Erwart’ ich ja auch gar nicht von dir.«
    »Und warum, verflucht noch mal, dann das schwarze Neglige?«
    Ich öffnete die Augen nun doch ein klein wenig. Kitty stand da in einem engen, knappen Gewand, das kaum etwas bedeckte. Cal war nur mit einer Unterhose bekleidet. Die große Schwellung am Zwickel ließ mich sofort die Augen erschrocken schließen.
    Bitte, lieber Gott, mach daß sie sich nicht im Bett lieben; nicht wenn ich dabei bin, bitte, bitte.
    »Das ist eben meine Art, dir Selbstkontrolle beizubringen«, antwortete Kitty affektiert und stieg neben mir ins Bett. »Du hast nämlich keine. Du willst ja sowieso nur das eine von mir, aber du kriegst es erst wieder, wenn ich dieses Kind nach meinen Vorstellungen dressiert hab!«
    Ich lauschte und war erstaunt, was Cal sich alles von Kitty bieten ließ. Was für ein Mann war Kittys Mann eigentlich? Es war mir unverständlich, daß er sich nicht verteidigte.
    Jetzt schlüpfte Cal auf die andere Seite neben mich ins Bett.
    Ich erstarrte, als seine stachlige Haut meinen Arm streifte. Ich war wütend, daß er nicht hinuntergegangen war und sich selbst auf das Sofa gelegt hatte. So

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