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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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Passion von Annick Goutal - und zog neue Ohrringe und eine passende Halskette von Tiffany & Co. an.
    Keine Diamanten, aber ein sehr modernes Stück, aus gebürstetem Gold, das einen glänzenden Kontrast zu ihrem schwarzen Kleid bildete.
    »Perfekt«, sagte sie, als sie sich im Spiegel bewunderte.
    Als Rachels Telefon klingelte, wäre sie beinahe aus ihren neuen Pumps gesprungen.
    Reiß dich zusammen, sagte sie sich. Das ist nur ein weiteres Date, genau wie all die anderen, die du mit ihm hattest. Du weißt nicht, was heute Nacht passieren wird.
    »Rachel? Ich bin's, Zanus. Ich bin unten.«
    »Oh, ist es schon so spät?«, fragte sie, als ob sie nicht alle fünfzehn Sekunden auf die Uhr geschaut hätte. »Ich bin gleich da. Ich brauche nur noch eine Minute.«
    Sie atmete einmal tief durch, nahm ihr Portemonnaie, ihren Schlüssel und ging.
    Ihren Mantel vergaß sie.
    Derek beobachtete, wie die Limousine vor dem Gebäude vorfuhr. Die Scheiben waren getönt, sodass er nicht hineinsehen konnte. Der Fahrer ließ den Motor laufen, und Derek ging hinaus, um zu sehen, ob der Insasse erwartete, dass er die Tür öffnet, aber es stieg niemand aus.
    Derek stand vor dem Eingang und hoffte, einen kurzen Blick auf den Insassen werfen zu können, während er gleichzeitig die Lobby im Auge hatte. Einen Moment später öffnete sich die Aufzugtür.
    Rachel kam heraus und glitt durch die Lobby auf ihn zu. Ihre Haare schwangen bei jeder ihrer Bewegungen mit. Die Absätze ihrer Pumps hinterließen ein klapperndes Geräusch auf dem Marmorboden. Ihre Schönheit und die Gefahr, in der sie steckte, trafen ihn mitten ins Herz, und er wurde plötzlich zurückversetzt in eine frühere Situation, in eine andere Marmorhalle - in einem Schloss.
    Lady Isouda. Er war vierzehn. Sie war zweiundzwanzig und mit ihrem Lehnsherrn verheiratet. Derek sah sie vor seinem geistigen Auge, in Schwarz gekleidet wie Rachel. Nur war Isoudas Kleid mit Perlen besetzt. Isouda wusste, dass Derek von ihr betört war, auch wenn sie kein privates Wort miteinander gewechselt hatten. Einmal hatte sie ihm erlaubt, mit ihr zu tanzen, und schon war er Feuer und Flamme. Und ein anderes Mal hatte sie ihm ein Haarband geschenkt.
    Er hatte sich vorgestellt, dass sie unsterblich in ihn verliebt war und nur ihr Ehemann ihrem Glück im Weg stand. Später, als er alter und erfahrener war, wurde ihm klar, dass sie nur nett war zu einem liebeskranken Jugendlichen.
    Lady Isouda war eine starke Frau gewesen, fiel Derek plötzlich ein.
    Einmal wurde ihr Schloss angegriffen, als ihr Mann im Ausland war.
    Die Lady hatte die Verteidigung des Schlosses selbst übernommen, und auch wenn sie keine Waffen eingesetzt hatte, hatte sie mit ihrer Strategie die Angreifer in die Flucht geschlagen. Er erinnerte sich genau an den Tag des Angriffs - ihre Schönheit in dem schwarzen Kleid und die Gefahr, in der sie sich befunden hatte.
    Seltsam. Derek hatte über Jahrhunderte hinweg nicht mehr an Lady Isouda gedacht. Vor langer Zeit hatte er geglaubt, dass sie Gottes Geschenk für ihn gewesen sei - aber das war, bevor Gott ihn enttäuscht und im Stich gelassen hatte. War es möglich, dass Gott versuchte, das wiedergutzumachen? War Rachel ein Geschenk Gottes?
    Nein, ermahnte Derek sich ernst. Gott macht sterblichen Menschen keine Geschenke. Gott erteilt Lektionen, bittere Lektionen. Der Gott, den Derek kannte, war ein Gott des Zorns und nicht der Liebe.
    Nach wie vor fand er Rachel unglaublich schön, elegant und anmutig. Schon am Nachmittag war er von ihrer Schönheit überwältigt gewesen, von dem Lachen in ihren Augen und dem Regenwasser, das wie Diamanten in ihren Haaren glitzerte; selbst das verschmierte Make-up tat ihrer Schönheit keinen Abbruch.
    Und nicht nur ihr Leben, sondern auch ihre unsterbliche Seele war in Gefahr. Sie war stark, aber sie war auch stolz und stur.
    Und Derek hatte sie schon wieder verärgert. Er hatte sie nicht nur verärgert, sondern richtig wütend gemacht. Derek schüttelte den Kopf. Wenn es um Frauen ging, benahm er sich wie der Elefant im Porzellanladen.
    Er hielt Rachel die Tür auf. Sie warf ihm einen eisigen Blick zu.
    »Es tut mir leid«, sagte er, »dass ich andauernd ins Fettnäpfchen trete,«
    Sie taute ein bisschen auf und lächelte sogar ein wenig.
    Der Fahrer der Limousine stieg aus und öffnete dem Insassen die Tür. Rachel blieb unter der Markise des Hauses stehen und wartete auf ihren Begleiter. Ein kalter Wind war nach dem Regen aufgezogen, der über den Lake

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