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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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reumütig, aber mit einem Gefühl von Aufregung zu sich selbst.
    Sie wusste, welche Art von Handel er ihr vorschlug. Das war eigentlich nicht illegal, nur unmoralisch. Sie hatte so etwas noch nie getan, kannte aber eine Menge von Börsenmaklern, die es gemacht hatten und denen nichts passiert war. Das Risiko war tatsächlich gering.
    Zanus setzte sich neben sie und fuhr mit der Hand über ihren Arm.
    »Ich habe lange darüber nachgedacht, Rachel. Das ist eine Chance, die du dir nicht entgehen lassen darfst.«
    Für einen Moment wurde Rachel ganz schwindelig. Wahrscheinlich war sie noch ein wenig erschöpft von dem vielen Wein gestern Abend, und zu wenig geschlafen hatte sie auch. Sie war geneigt, Zanus zuzustimmen. Wenn sie bei so etwas erwischt würde, könnte sie einen Verweis erhalten. Manchmal sahen die Manager auch darüber hinweg, wenn sie einen behalten wollten, weil man zuvor sehr erfolgreich gewesen war. Firmen zahlten manchmal sogar die Geldbußen, die den Maklern dafür auferlegt wurden. Wie viele Schwierigkeiten konnte sie also deswegen schon bekommen? Sie hatte eine vollkommen reine Weste.
    Zanus sah sie unverwandt an. »Rachel, was hast du schon zu verlieren? Und schließlich warst du gestern Nacht mit mir im Bett.
    Ich bin dein Kunde. Ich könnte es deinem Chef erzählen.«
    Alarmiert sah Rachel ihn an.
    »Entspann dich«, sagte Zanus lächelnd. »Ich mache Spaß. Denk an das Geld.«
    Er hatte recht. Freeman hatte über Jahre durch sie eine Menge Geld gemacht. Das hier war ihr gutes Recht.
    »Okay, ich denke darüber nach«, sagte sie mit einem Anflug von Aufregung. »Schicke die Details diese Woche an meinen Minicomputer.«
    Er kam um den Tisch herum und küsste sie.
    »Lass uns das feiern. Donnerstagabend gehen wir aus.«
    »Donnerstag ist mein Literaturabend«, antwortete Rachel ihm.
    Das sollte er eigentlich mittlerweile wissen, dachte sie. Er wusste, dass ihr das wichtig war, besser gesagt, er sollte es wissen. Er hatte sie schon öfter an einem Donnerstag gefragt, ob sie mit ihm ausginge, und er hatte sogar versucht, sie zu überreden, ihre Pläne zu ändern, um ihn zufriedenzustellen. Sie hoffte, dass er das jetzt nicht wieder tun würde.
    Zu ihrer Überraschung sagte er: »Ich weiß, Donnerstag ist Literaturabend. Wir sollten das alle zusammen feiern. Ich möchte gerne deine Freundinnen kennenlernen.«
    Rachel lachte nervös. »Liebling, ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee ist. Das ist eine reine Frauenrunde, in der Männer eigentlich nicht erlaubt sind. Niemand bringt seinen Typen mit.«
    Zanus sah Rachel gekränkt an. Seine Stimme kühlte sich merklich ab. »Gibt es einen bestimmten Grund, warum du nicht möchtest, dass deine Freundinnen mich kennenlernen?«
    »Nein, natürlich nicht!«, sagte Rachel. »Es ist einfach nur, dass wir über Dinge reden, die dich wahrscheinlich nicht im Geringsten interessieren. Wir tratschen und kichern und benehmen uns wie Idioten, wenn wir zusammen sind. Ich furchte nur, dass du dich langweilen würdest.«
    »Ist das der Grund, warum du nicht möchtest, dass sie mich kennenlernen? Weil du glaubst, dass ich langweilig bin?« Er machte Spaß, aber sie konnte trotzdem sehen, wie er anfing, wütend zu werden.
    »Ich habe nicht gesagt, dass du langweilig bist. Ich habe gesagt, dass ich glaube, wir könnten dich langweilen ... Oh, schon gut! Es tut mir leid. Ich würde mich freuen, wenn meine Freundinnen dich kennenlernen würden. Sie haben schon so viel von dir gehört. Wir werden also am Donnerstag zusammen essen gehen. Okay?«
    Rachel war ein bisschen erstaunt über die Vehemenz, mit der er darauf bestand, sie zu ihrem wöchentlichen Abendessen mit ihren Freundinnen zu begleiten. Aber das war es nicht wert, einen Streit vom Zaun zu brechen. Nicht im Geringsten.
    Zanus lächelte zufrieden. »Dann erfahre ich endlich, was abgeht, wenn du dich donnerstagabends fortschleichst und mich bis zum nächsten Morgen nicht mehr anrufst! Danke, dass du so nett bist und mich mitnimmst. Welches Buch lest ihr denn diese Woche? Ich möchte vorbereitet sein.«
    Sie war versucht, ihm zu sagen Little Women, um zu sehen ob er es wirklich lesen würde. Sie ließ es sein. Er konnte Witze nicht sehr gut vertragen.

    »Mach dir kerne Gedanken«, sagte sie. »Wir haben schon vor längerer Zeit aufgehört, Bücher zu lesen.«

SIEBEN
    Die Glocke erklang, und der Handel war für diesen Tag beendet.
    Einige der Männer warfen ihre Karten in die Luft und verfluchten die Welt für ihr

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