Dunkler Engel
seine starke und feste Hand, die ihr aus dem Wagen half, ihren Puls in unermessliche Höhen steigen? Sie war auf dem besten Wege, Zanus in Hawaii zu heiraten. Sie sollte sich wirklich keine Gedanken über den Portier machen.
»Derek, ich werde heute Abend ausgehen«, sagte Rachel und belohnte ihn mit einem Lächeln. »Bitte sorgen Sie dafür, dass um acht Uhr ein Taxi für mich bereitsteht.« Sie war im Begriff zu gehen.
»Treffen Sie sich wieder mit dem Mann aus der Limousine?«, fragte Derek unfreundlich.
Rachel drehte sich um und sah ihn an: »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.«
»Wo gehen Sie denn heute Abend hin?«, fragte er, als hätte er sie nicht gehört.
Rachel starrte ihn einen Moment lang an und bedauerte jeden guten Gedanken, den sie jemals an ihn verschwendet hatte. Jetzt fürchtete sie sich ein wenig. War er etwa von ihr besessen? Sie drehte sich um, ging weiter und weigerte sich, eine solche Frage von einem Portier -
auch wenn er ein sehr attraktiver Portier war - einer Antwort zu.
würdigen.
»Ich muss das wissen, damit ich es dem Taxiunternehmen mitteilen kann, Miss Duncan«, sagte Derek gelassen, während er ihr in die Lobby folgte.
»Oh ja, richtig«, sagte Rachel und errötete leicht. Jetzt fühlte sie sich dumm. Paranoid und dumm. »Ich gehe in ein Restaurant mit dem Namen Fuse. Es befindet sich im Hotel 71.«
Er schrieb sich den Namen auf einen Zettel. Rachel ging weiter in Richtung Aufzug und hätte sich in den Hintern beißen können.
Warum lasse ich ihn so nahe an mich heran? Warum setzt mein Verstand jedes Mal aus, wenn er in meiner Nähe ist?
Sie war schon fast am Aufzug, als sie seine Schritte hinter sich hörte.
»Rachel, ich muss mit Ihnen sprechen«, sagte er eindringlich. Er nahm ihre Hände. »Es ist sehr wichtig ...«
Die Aufzugtür öffnete sich. Und darin standen die Ericksons - ein wohlhabendes Pärchen, blaublütig, prominente Herrschaften der Gesellschaft - und starrten die beiden an, wie sie da standen und Händchen hielten.
»Oje«, sagte Mrs. Erickson. »Ich hoffe, wir stören nicht.«
»Doch, das tun Sie in der Tat«, sagte Derek und funkelte sie an.
Die zwei schauten Rachel leicht schockiert an. Rachel zog ihre Hand weg.
»Mr. und Mrs. Erickson«, sagte sie höflich, während sie innerlich fluchte. Mrs. Erickson war die größte Klatschtante im ganzen Gebäude. Bis morgen Nachmittag würde jeder im Haus wissen, dass Rachel eine Affäre mit dem Portier hatte.
»Ist es nicht ein wunderschöner Abend?«
Sie murmelten, dass es so wäre, und gingen hinaus. Sie betrat den Aufzug, und für einen Moment dachte sie, Derek würde hinter ihr herstürmen, aber offensichtlich hatte er sich an seine Pflichten erinnert. Er marschierte los, um den Ericksons die Tür aufzuhalten, die sich verschwörerisch anlächelten.
Sie drückte den Knopf und atmete erleichtert auf, als sich die Aufzugtüren schlossen. Und sie blendete seinen warmen und festen Händedruck völlig aus ...
Gott sei Dank war Derek nicht in der Nähe, als sie herunterkam, um in ihr Taxi zu steigen. Der Nachtportier hatte Dienst. Rachel hatte den Hausverwalter angerufen, um sich über Dereks Verhalten zu beschweren. Aber wie immer war nur der Anrufbeantworter angesprungen. Sie hatte eine kurze Nachricht hinterlassen und dann aufgelegt.
Ihr Taxi war allerdings pünktlich. Derek hatte also wenigstens das richtig gemacht.
»Hotel 71«, sagte sie und ließ sich in den Sitz fallen, um Chicago an sich vorbeiziehen zu lassen.
Sie liebte die Stadt bei Nacht. Sie liebte die wundervolle Architektur, die Lichter, die sie umgaben und sich in dem Fluss, der die Lebensader der Stadt darstellte, widerspiegelten. Es war April.
Der Frühling lag in der Luft, auch wenn sich in den schattigen Ecken noch Schnee hielt. Sie fühlte sich jung und frisch. Nicht nur wegen der Lichter und der Stadt, sondern wegen der Tatsache, dass sie im Begriff war, ihre Freundinnen zum Abendessen zu treffen.
Das waren keine Freundinnen von der Börse. Sie waren eine willkommene Abwechslung zu ihrem Job.
Das war außerdem das erste Mal, dass Zanus ihre Freundinnen treffen würde. Rachel war sich nicht so ganz sicher, ob ihr die Idee gefiel, aber die Mädels waren begeistert. Sie wollten diesen fantastischen Mann, von dem sie schon so viel gehört hatten, nur zu gerne kennenlernen. Sie hatte mit ihm schon ganz schön angegeben, und jetzt wünschte sie, sie hätte es nicht getan. Was, wenn sie ihn nicht mochten ? Was, wenn er sie
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